European Games Minsk: Drei Bayern helfen beim direkten Einzug ins Halbfinale
Im neuen Leichtathletik-Wettkampf-Modus des Europaverbandes EAA "Dynamic New Athletics" bei den European Games in Minsk (Weißrussland) konnte Deutschland in der ersten Runde sein "Match" gegen die fünf Nationen Slowakei, Griechenland, Zypern, Ungarn und Schweiz gewinnen. In dem neuen Format wird in vier Runden mit jeweils neun Wettbewerben aus 24 Teilnehmer-Nationen am Ende ein Sieger-Team ermittelt. In der ersten Runde gibt es vier "Matches" in Form von vier Sechs-Länderkämpfen.
Im ersten Sechs-Länderkampf waren die deutschen Leichtathleten an der Reihe und konnten in den ersten acht Wettbewerben reichlich Punkte sammeln. Das Team lag mit 77 Punkten vor Griechenland (65) in Führung. Über den Endstand der Gruppe entschied als neunte Disziplin abschließend eine gemischte Verfolgungsstaffel über die Teilstrecken 800, 600, 400 und 200 Meter. Die bis dahin gesammelten Punktezahlen wurden zuvor in Zeit-Abstände umgerechnet, nach denen die Mixed-Staffeln mit bestimmtem Vorsprung ins Rennen gingen.
Das deutsche Team mit Marc Koch (LG Nord Berlin), Oskar Schwarzer (TV Groß-Gerau), Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) und Pernilla Kramer (VfL Wolfsburg) konnte den ersten Platz in 4:33,63 Minuten vor Ungarn (4:36,20 min), das mit der schnellsten Netto-Zeit Griechenland im Gesamtklassement noch überholen konnte, verteidigen.
Auf den zweiten Platz in 13,80 Sekunden kam Maximilian Bayer (MTV 1881 Ingolstadt) über 110 Meter Hürden der Männer. Es siegte der Grieche Douvalidis Riks Konstantinos (13,72 Sekunden). "Das neue Format macht Spaß", sagte der DLV-Hürdensprinter gegenüber dem Sender Sport1, der die Europaspiele live überträgt. "Der Team-Gedanke spielt durch die gemischten Wettbewerbe eine noch größere Rolle."
Für einen starken Schwung Punkte sorgte zwischendrin die 4 x 400 Meter-Mixed-Staffel mit je zwei Männern und Frauen. Die Start-Reihenfolge konnte während des Rennens noch geändert werden. Als taktisch am klügsten hat sich aber die Reihenfolge Mann-Frau-Frau-Mann herausgestellt und in dieser Abfolge ging auch das deutsche Team in den Lauf.
Auf Startläufer Arne Leppelsack (TSV Gräfelfing) folgten Karolina Pahlitzsch (SV Preußen Berlin), Corinna Schwab (LG Telis Finanz Regensburg) und Schlussläufer Maximilian Grupen (LV 90 Erzgebirge), der in 3:21,90 Minuten noch den Sieg vor der Slowakei (3:22,65 Minuten) und Griechenland (3:24,26 Minuten) herauslief – zwölf Punkte.
Die vier Sieger plus die zwei zweitbesten Teams ziehen direkt ins Halbfinale am Mittwoch, 24. Juni, ein – das deutsche Team hat seinen Halbfinal-Platz also schon sicher. Die übrigen Nationen streiten am Dienstag im Viertelfinale nochmal um die restlichen sechs Halbfinal-Plätze. Die besten sechs Nationen kämpfen am Freitag (28. Juni) im Finale um die Medaillen. "Wir wollen ins Finale und unter die besten drei", sagt Sprinter Michael Pohl.