Horst Krumpholz

27.07.2013 09:29 // Von: BLV

Waldkraiburger Lauf-Pionier Horst Krumpholz im Alter von 78 Jahren verstorben

Horst Krumpholz, Mitbegründer, langjähriger Geschäftsführer und einer der Väter des Leichtathletik-Leistungszentrums Waldkraiburg, ist Mitte Juli im Alter von 78 Jahren verstorben. Insgesamt 42 Jahren führte er die Leichtathletik-Anteilung des VfL Waldkraiburg.

Unter der Regie von Krumpholz kamen unter anderem der ehemalige BLV- und DLV-Cheftrainer Jürgen Mallow sowie viele namhafte Athleten nach Waldkraiburg. Doch auch auf politischer Ebene erwarb sich der Verstorbene bleibende Verdienste.

1949, ein Jahr vor der Gründung der Vertriebenengemeinde Waldkraiburg, kam Horst Krumpholz mit seiner Mutter Maria und seinem Zwillingsbruder Werner nach Waldkraiburg. Die Schrecken des Krieges waren für ihn wie für viele seiner Generation eine schlimme Schule gewesen. Am 6. Januar 1935 in Oberschlesien geboren, erlebte der Bub, dessen Vater wenige Tage zuvor umkam, das Kriegsende in Südmähren. Mit seiner Familie zählte er zu den Zeitzeugen des Brünner Todesmarsches, bei dem die deutschsprachige Bevölkerung außer Landes getrieben wurde, Frauen, Kinder, Alte bei größter Hitze und ohne Wasserversorgung. Mehrere tausend Menschen kamen ums Leben.

In der neuen Heimat schloss Horst Krumpholz eine Elektrikerlehre, später die Meisterschule ab. 1953 trat er bei den Isar-Amperwerken ein. Bis zum Ruhestand 2001 blieb er seinem Arbeitgeber treu. Seit 1975 gehörte er dem Betriebsrat an, wurde in den 90er-Jahren Gesamtbetriebsratsvorsitzender und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und vertrat die Interessen von fast 15 000 Mitarbeitern der Aktiengesellschaft, insbesondere als 2001 die Fusion der Regionalversorger zur Eon Bayern kam.

Politisch schlug sein Herz für die SPD, der er in den 1960er-Jahren beigetreten war und deren Kreisverband er 20 Jahre lang führte. Schon 1966 zog er in den Mühldorfer Kreistag, in dem er 36 Jahre lang für die Interessen Waldkraiburgs und seiner Bürger eintrat, 20 Jahre als Sprecher der Kreistagsfraktion. 1978 wurde Horst Krumpholz erstmals in den Stadtrat gewählt, danach fünf Mal bestätigt. Noch in den letzten Jahren, als ihm schwere Krankheiten zusetzten und lange Klinikaufenthalte notwendig machten, suchte er dieser Verantwortung gerecht zu werden.

Die Fernsehshow "Spiel ohne Grenzen" machte die Stadt Waldkraiburg 1972 in der ganzen Republik bekannt. Horst Krumpholz engagierte sich als Betreuer und Trainer dieser Mannschaft. Es war ihm wichtig, 40 Jahre danach, im Herbst 2012, noch einmal alle Teilnehmer in Waldkraiburg zusammenzuführen.

Mit vielen Auszeichnungen, von der Ehrenmitgliedschaft im VfL über die kommunale Verdienstmedaille, die Georg-von-Vollmar-Medaille der bayerischen SPD und das Ehrenzeichen der Stadt für besondere Verdienste im Ehrenamt, wurde das Engagement des Verstorbenen gewürdigt.