Bayerische Staffelmeisterschaften Gilching: Spannende Rennen und 13 DM-Qualis
Weil die Vorbereitungen für Rio und Amsterdam bei den „Tops“ natürlich absolute Priorität genießen, fehlten diesmal die ganz großen Namen wie Fabienne Kohlmann, Martin Grau oder Christina Hering. Dennoch boten die Bayerischen Langstaffelmeisterschaften nahezu alles, was das Leichtathletikherz begehrt: gute bis sehr gute Leistungen, spannende Positionskämpfe und dramatische Einläufe. Den Löwenanteil der Titel heimste auch in diesem Jahr das LAC Quelle Fürth ein.
Dessen 3 x 800-Meter-Mädchen der U 18 (Pauline Zimmermann, Lisa Schuster, Lara Fischer) gewannen souverän in 7:22,67 Minuten, die Fürther U 16-Mädchen (Luisa Felix, Smaniche Ram, Ariane Förster) taten es ihnen in 7:52,23 Minuten gleich. Kaum jemand hätte allerdings mit den Quelle-Jungs in der U 18 (Christian Camillo Fischer, Yannic Farnlucher, Leander Knof) gerechnet, die über 3 x 1000 Meter in 8:54,57 Meter die LG Region Landshut (8:58,44 Minuten) erfolgreich in Schach hielten. Hinzu kam noch Gold über 3 x 1000 Meter in der M 60 (10:30,20 Minuten).
Fürth und Karlstadt-Gambach-Lohr dominieren
Eine Bank waren auch heuer die Fürther Frauen, die in Person von Stefanie Müller, Lena Göstl und Ann-Kathrin Wiertz klar die 3 x 800 Meter in 7:01,32 Minuten vor der LG Bamberg (7:19,04 Minuten) für sich entscheiden konnten. Ebenfalls gleich vier Mal das blaue Quelle-Trikot stand bei der Siegerehrung der Frauen über 4 x 400 Meter ganz oben auf dem Treppchen. Sinéad Ebert, Regina Straub, Tamara Stüllein und Stefanie Müller kamen mit 3:57,59 Minuten auch noch unter vier Minuten. Dahinter rangierten die LAG Mittlere Isar (4:02,42 Minuten) und die LG Augsburg (4:10,83 Minuten).
Kaum nach stand den Mittelfranken ihr unterfränkischer Rivale von der LG Karlstadt-Gambach-Lohr. Obwohl die Läufer und Langsprinter aus der nördlichen Ecke Bayerns mit die weiteste Anreise hatten, lieferten sie bei den Langstaffeltitelkämpfen einmal mehr den Beleg dafür, dass dort eine bärenstarke Sprint- und Mittelstecken-Hochburg entstanden ist. Corinne Kohlmann, Annika Schraud und Mareike Bauer gewannen in 7:10,83 Minuten Gold über 3 x 800 Meter bei den U 23-Juniorinnen. Auch ohne ihren Stärksten Philipp Finsterwalder holte sich das Karlstädter 4 x 400 Meter-Quartett mit Josef Bauer, Nico Desch, Michael Gerhard und Marcel Dettweiler den Titel in der U 20 (3:26,79 Minuten) vor der LG Stadtwerke München (3:29,32 Minuten). Anschließend triumphierten die Staffelmädels der 4 x 400 Meter U 20 mit Pauline Riedmann, Naomi Hemmelmann, Elisa Jäger und Marla Gebauer in der Klassezeit von 3:55,30 Minuten, wobei auch der Zweite MTV 1881 Ingolstadt (4:00,45 Minuten) und der Dritte LG Würm Athletik (4:06,21 Minuten) die Norm für die DM in Kassel abhaken konnten. Das vierte Karlstädter Gold ging schließlich an die weibliche U 23 über 4 x 400 Meter mit Corinne Kohlmann, Dorothee Weißenseel, Johanna Beck und Mareike Bauer in 3:58,68 Minuten.
Zu Titelehren über 3 x 800 Meter in der weiblichen U 20 kam die LG Bamberg (Karyna und Krystyna Lopatina, Anna Hirt). Ihre Zeit: 7:38,31 Minuten.
Wimpernschlag-Finale bei den Männern
Das mithin spannendste Finale gab es freilich über 4 x 400 Meter bei den Männern. Hier hatte bis fünf Meter vor dem Ziel die LAC Quelle Fürth eigentlich sicher Gold vor Augen. Dich Victor Schmieder, dem Schlussläufer des MTV 1881 Ingolstadt, gelang es, sich noch vor seinen Fürther Kontrahenten Nicolaus Schmidt zu setzen. Die Ingolstädter gewannen deshalb auch in der Besetzung Manuel Mand, Felix Pegelhoff, Mario Saur und Victor Schmieder in 3:23,56 Minuten knapp vor dem Quelle-Quartett (3:23,71 Minuten). Gleich zu einem Doppelerfolg kam das LSC Höchstadt/Aisch über 3 x 1000 Meter. Auch ohne ihr Aushängeschild Martin Grau ließen sich Tobias Budde, Niklas Bühner und Marco Kürzdörfer den Titel in 7:34,08 Minuten nicht nehmen, während die zweite Höchstädter Staffel auf dem Silberrang einkam (7:56,09 Minuten).
Über zwei Mal Gold durfte sich die Startgemeinschaft Penzberg/Murnau in der männlichen Juniorenklasse U 23 freuen. Über 4 x 400 Meter blieb die Uhr für Max Satter, Michael Speinle, Marinus Huppenberger und Andreas Kölbl bei 3:45,46 Minuten stehen, während über 3 x 1000 Meter der Doppeleinsatz für Speinle, Huppenberger und Kölbl mit einer Zeit von 8:27,95 Minuten belohnt wurde. Groß war die Freude bei den Jungs der 3 x 1000-Meter-Staffel des 1. FC Passau (Maxi Feuerer, Felix und Lorenz Adler), die in 7:54,59 Minuten die Startgemeinschaft Isar-Loisach (7:57,80 Minuten) niederrangen, sowie bei den U 16-Buben des TV 1884 Marktheidenfeld (Marco Lemke, Hannes Heidenfelder, Nick Albrecht). Sie wurden ebenfalls über 3 x 1000 Meter Bayerischer Meister in starken 8:44,45 Minuten.
Erfreulich war in Gilching auch die Beteiligung der Masters an den Bayerischen Langstaffelmeisterschaften. Bei den Senioren über 3 x 1000 Meter durften sich folgende Teams eine Goldmedaille um den Hals hängen lassen: LG Stadtwerke München (M 40; 8:42,21 Minuten), PTSV Rosenheim (M 50; 9:04,49 Minuten) und LG Landkreis Aschaffenburg (M 70; 13:16,96 Minuten).