U 20-WM Lima: Für Tobias Tent und David Scheller ist im Vorlauf Endstation
Keine Runde weiter ging es am Mittwochabend für das deutsche Duo über 1500 Meter, das in Lima komplett aus dem Freistaat Bayern stammte. Beide waren mit ihren Vorleistungen auch eher im hinteren Bereich des Feldes angesiedelt gewesen. Tobias Tent (LG Stadtwerke München) hielt sich in seinem Lauf zunächst zurück, schob sich dann zwei Runden vor Schluss ein Stück nach außen und überholte einige Kontrahenten. Eine Runde später wiederholte er dieses Spiel noch einmal. Viele Plätze konnte er damit jedoch nicht gutmachen, und so ging schließlich Rang elf (3:51,26 Minuten) in die Ergebnisliste ein. Für den Finaleinzug wäre ein Top-Fünf-Platz notwendig gewesen.
Deutlich mutiger ging David Scheller (LG Main-Spessart) das Rennen an. Er heftete sich an die Fersen des starken Australiers Cameron Myers (PB 3:33,26 Minuten) und hielt anfangs gut mit. Dann ging ihm jedoch die Puste aus, wie er später gestand, er bekam nicht mehr gut Luft und wurde bis auf den letzten Platz durchgereicht: 3:57,40 Minuten.
Tobias Tent zeigte sich am Schluss zerknirscht und geläutert: "Ich bin brutal enttäuscht. Meine Beine waren so schwer, schon von Anfang an. Ich habe einfach mein Bestes gegeben, aber die letzte Runde wurde brutal hart. Ich bin in das Rennen reingegangen mit dem Ziel, einfach alles zu geben, und das habe ich getan, aber leider hat es trotzdem relativ deutlich nicht gereicht. Vielleicht hätte ich das Rennen taktisch ein bisschen anders gestalten müssen; ich habe versucht, mich aus dem Gedränge gut rauszuhalten. Das Hauptziel diese Saison war aber erst mal, hierher zu kommen. Daher bin ich auch sehr froh, hier laufen zu dürfen. Es ist schon cool, hier sieht man, was Laufen wirklich heißt, und kriegt seine Grenzen aufgezeigt. Das ist vielleicht gar nicht schlecht.
Eine ähnliche Gemütslage herrscht auch bei David Scheller. "Ich habe ganz schlecht Luft bekommen", rekapitulierte der Deutsche U 20-Vizemeister im Interview. "Normalerweise kann ich das Tempo, das hier gelaufen wurde, mithalten. Aber ich habe von der ersten Runde an gespürt, dass die Luft hier eine andere ist als zuhause. Mir hat die Reise noch ein bisschen mehr in den Knochen gesteckt, als ich gedacht hätte. Ich habe die ersten zwei Runden sehr genossen, hinter Cameron Myers zu laufen. Das hat man nicht alle Tage. Ich versuche jetzt, die restliche Reise noch so sehr zu genießen, wie es geht."