Miriam Dattke, Domenika Mayer und Simon Boch dominieren Runners City Night in Berlin
„Nach eher gemächlicher erster Hälfte habe ich es dann rollen lassen“, kommentierte Miriam Dattke kurz und knapp ihren Rekordlauf als überlegene Siegerin in 31:43 Minuten, ihrer zweitbesten Zeit auf dieser Distanz überhaupt, und demontierte dabei auch gleich noch den uralten Streckenrekord von Sabrina Mockenhaupt. Mit neuer persönlicher Bestleistung von 32:22 Minuten als Dritte hinter Dattke und der Kroatin Matea Parlow Kostrow (31:54 Minuten) überzeugte auch Domenika Mayer auf der ganzen Linie, die eigentlich nur einen kontrollierten Testlauf absolvieren wollte. Bei den Männern kam Teamkollege Simon Boch mit 28:39 Minuten nur eine Sekunde über dem Streckenrekord liegend, als einsamer Erster ins Ziel, nachdem er schon bei der Streckenhälfte seine namhaften Gegner Aaron Bienfeld (29:55 Minuten) und Peter Herzog (28:58 Minuten) zermürbt hatte.
Miriam Dattke wollte eigentlich nur gewinnen und „hatte gar keinen Plan für ein Rekordrennen“. Einträchtig mit der Kroatin passierte sie dann auch nach Wunsch der Zweitplatzierten die fünf Kilometer in 16:06 Minuten, kam dann aber mit 15:36 Minuten auf der zweiten Hälfte so gut ins „Rollen“, dass am Ende eine neue deutsche Jahresbestleistung heraussprang, nur vier Sekunden über ihrem eigenen Hausrekord . Domenika Mayer hatte indessen strikte Anweisung ihres Ehemanns und Heimtrainers Christian Mayer „von Anfang an ihr Ding“ zu machen“, was sie dann in einem einsamen Sololauf mustergültig zu aller Zufriedenheit erledigte und dabei trotzdem noch ihre persönliche Bestleistung um zwölf Sekunden verbessern konnte.
Wie seine Teamkolleginnen beklagte sich auch Regensburgs Topläufer Simon Boch über die doch zu hohen Temperaturen für ein schnelles Rennen. „Ich hatte schon nach dem ersten Kilometer einen völlig trockenen Mund, musste ausnahmsweise auf dieser kurzen Distanz zwei Mal trinken und war zudem ab Kilometer fünf völlig alleine unterwegs“, weil seine Hauptkonkurrenten, immerhin Läufer mit Bestzeiten im Bereich der 28:10 Minuten, nicht mehr mithalten konnten. Das Telis-Trio wird nun in 14 Tagen mit breiter Brust ins deutsche EM-Mannschaftshotel nach München anreisen und hofft dabei wie alle anderen Marathonis auch auf einen Temperatursturz bei nicht gerade Marathon freundlichen Startzeiten um 10.30 Uhr (Damen) und 11.30 Uhr (Männer) am 15. August in der Münchner Innenstadt.
Auch einige weitere Telis-Läuferinnen und -Läufer schlugen sich wacker in Berlin. Als Siebte erzielte Svenja Ojstersek 34:32 Minuten, Tim Ramdane Cherif wurde 13. mit 30:49 Minuten. Dahinter erreichte Keyhan Hatami mit für ihn feinen 32:07 Minuten als 31. das Ziel und Johannes Merker finishte mit 33:52 Minuten.