DLV-Bestenliste U 18 für 2012: Bayerns Vorzeige-Jahrgang glänzt mit acht Top-Platzierungen
Was sich bereits 2011 bei der Auswertung des bärenstarken Jahrgangs 1996 in den 15er-Klassen andeutete, setzt sich in diesem Jahr nahtlos fort. Hier wächst ganz ohne jeden Zweifel eine Generation leistungs- und willensstarker Athleten heran, die in absehbarer Zeit durchaus für Furore sorgen kann. Aber auch die 95er ließen in der abgelaufenen Saison mit bärenstarken Leistungen aufhorchen. Eines dieser Riesentalente heißt Katharina Trost (LG Festina Rupertiwinkel) und ist in der deutschen Rangliste gleich drei Mal prominent vertreten. Überragend dabei natürlich ihr erster Platz über 800 Meter, wo die 17-Jährige mit ihrer Bestzeit von 2:05,07 Minuten mehr als fünf Sekunden Abstand zur Zweitplatzierten legte.
Über 1500 Meter musste Trost nur hauchdünn in 4:29,19 Minuten ihrer bayerischen Kontrahentin Maria Dietz (LAC Quelle Fürth; 4:29,11 Minuten) den Platz an der Sonne überlassen, während sie sich über 400 Meter noch auf einem respektablen elften Rang (57,05 Sekunden) zu finden ist. Dietz ihrerseits schaffte es noch, die 3000-Meter-Strecke als Gesamt-Dritte abzuschließen (9:40,26 Minuten), wobei sich hier mit Franziska Reng (LG Telis Finanz Regensburg; 13. in 10:17,45 Minuten), Anabel Knoll (DJK Ingolstadt; 15. in 10:18,31 Minuten) und Michelle Lieb (TS Lichtenfels; 18. in 10:20,58 Minuten) drei weitere Mädchen ins Blickfeld schoben. Fürwahr rosige (Lauf-) Aussichten, die nicht zuletzt durch den überraschenden Spitzenrang von Julia Lettl (SC Spiegelau) im Zehn-Kilometer-Straßenlauf in 36:14 Minuten untermauert werden (Zehnte Nada Balcarczyk; LG Würm Athletik, 39:01 Minuten).
Franziska Heiß dominiert im Stabhochsprung
Besonders in Szene setzen konnte sich bei den jungen Damen der U 18-Klasse im zurückliegenden Jahr die Stabhochspringerin Franziska Heiß (TSV Gräfelfing). Die Himmelsstürmerin aus der Schule von Matthias Schimmelpfennig begeisterte nicht nur durch ihren überraschenden Deutschen Meistertitel in Mönchengladbach, sondern auch durch Platz eins in der DLV-Rangliste mit 3,90 Meter. Erst in den vergangenen Tagen konnte sie beim Weihnachtsspringen in der Münchner Linde-Halle ihren Hausrekord sogar auf 3,92 Meter in die Höhe schrauben. Gleich dahinter rangiert auf dem zweiten Rang mit Salome Schlemmer (TSV Bad Endorf) eine weitere (Ober-) Bayerin. Ihre persönliche Bestleistung steht seit diesem Jahr bei 3,72 Meter.
Obwohl es um den Mehrkampf in Bayern momentan nicht gerade zum Besten bestellt ist, gelang dem Siebkampf-Team der LAC Quelle Fürth – quasi als Ausnahme, die die Regel bestätigt – mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung der Sprung auf den „Platz an der Sonne“. Mit 14 206 Punkten stellten Katharina Winkler, Tina Pröger und Lena Reil 2012 das Maß aller Dinge in Deutschland dar. Ebenfalls noch gut platziert als Vierte waren die Mädchen der LG Stadtwerke München (13 672). Katharina Winkler gelang in der Siebenkampf-Einzelwertung mit 5082 Zählern obendrein ein feiner fünfter Einzelrang vor ihrer Teamgefährtin Pröger als Achter (4983). Auf Platz elf findet sich mit Lea Rieger (LG Stadtwerke München) eine weitere Bayerin (4897), die sich auch noch über 100 Meter Hürden (14,31 Sekunden) bis auf die 16. Position vorarbeiten konnte. Natürlich verfügen die beiden Fürtherinnen ebenfalls über ihre Schokoladen-Disziplinen. So steht Katharina Winkler im Hürdensprint auf Platz zwölf (14,28 Sekunden) sowie im Hochsprung mit 1,74 Meter auf dem sechsten Rang, während sich Tina Pröger mit ihrem Weitsprungergebnis von 5,89 Meter als Siebte in der deutschen Spritze etablierte. Bemerkenswert im Hochsprung noch der 16. Platz der erst 14-jährigen Laura Gröll (LG Eckenthal). Sie überquerte immerhin 1,72 Meter.
Ebenfalls noch der ehemaligen Schülerklasse (W 15) gehört Paula Benstetter (TSV Bad Endorf) an. Sie untermauerte durch ihren vierten Platz über 100 Meter würden in 13,92 Sekunden ihren Anspruch, auch in dieser Disziplin die bayerischen Farben hochhalten zu können. Auf einem guten elften Platz findet sich hier noch die Süddeutsche Meisterin Esther Dreier (TSV Plattling), die als zweitbeste Bayerin 14,25 Sekunden für diese Strecke benötigte.
Nach einigen mageren Jahren ergeben sich seit der zurückliegenden Saison auch wieder einige vielversprechende Perspektiven im weiblichen Wurfbereich. Die 45,04 Meter und der daraus resultierende dritte Gesamtrang von Diskuswerferin Evi Weber (TSV Erding) sind das Resultat von großem Trainingsfleiß und entsprechender Begabung. Im Hammerwerfen landete Johanna Kislaszlo (LG Ebersberg/Grafing) mit 54,81 Meter auf Platz vier, während auf dem siebten Rang mit 53,16 Meter die Deutsche Winterwurfmeisterin Anja Weiss (TuS Alztal Garching) rangiert. Gute elfte Plätze gibt für Kugelstoßerin Laura Renner (TV Altötting; 14,89 Meter) und Speerwerferin Eva Herrmann (LG Reischenau/Zusamtal), die mit 42,87 Meter exakt die gleiche Weite erzielte wie die U 16-Jugendliche Veronika Klimek (VfL Waldkraiburg) auf Rang zwölf.
Dass die beste bayerische Dreispringerin ebenfalls noch der U 16-Klasse angehört, spricht für ihr außergewöhnliches Talent: Stefanie Aeschlimann (MTV 1881 Ingolstadt) verbesserte mehrmals den Bayerischen U 16-Rekord auf 11,96 Meter und landete damit auf Platz acht. Zehnte wurde mit 11,85 Meter die Süddeutsche Meisterin Laura Keilhofer (TV Zwiesel). Ebenfalls als Achte schnitt die 3 x 800-Meter-Staffel der LG Donau-Ries mit einer Zeit von 7:04,90 Minuten ab.
Laurin Walter, Patrick Karl und Dimitri Antonov Top
Bei den männlichen U 18-Jugendlichen beherrschen aus bayerischer Sicht vor allem drei Namen das Leichtathletik-Jahr 2012: Laurin Walter (LG Stadtwerke München), Patrick Karl (TV Ochsenfurt) und Dimitri Antonov junior (LAC Quelle Fürth) holten sich sowohl Gold bei den Deutschen Meisterschaften in Mönchengladbach wie auch Platz eins in der Bestenliste. Walter gelangen 48,30 Sekunden über die Stadionrunde. In dessen Sog schob sich mit Paul Straub (LG Würm Athletik) noch ein weiterer Athlet aus dem Freistaat durch seinen zwölften Rang (49,82 Meter) ins Blickfeld. Über 200 Meter kam Laurin Walter noch als Sechster in die DLV-Bestenliste (22,11 Sekunden) vor Max Zenger (SG Nürnberg/Fürth) als Zehntem (22,32 Sekunden).
Hervorragend fällt auch die Bilanz für die bayerischen Hindernisläufer aus. Hinter dem alles überragenden Patrick Karl (5:55,63 Minuten) schaffte es auch noch Bernhard Weinländer (LAC Quelle Fürth) über 2000 Meter Hindernis in 5:59,67 Minuten als Dritter unter die magische Sechs-Minuten-Schallmauer. Zwischen Dimitri Antonovs Dreisprung-Bestleistung von 15,48 Meter und dem Zweitplatzierten Tobias Hell (Schweriner SC) liegen mehr als 60 Zentimeter. Dabei gehört der Deutscher Schüler-Rekordhalter auch noch im nächsten Jahr der U 18 an. Als Zehnter konnte sich sein Vereinskamerad Alexander Savitzki (13,57 Meter) platzieren. Im Weitsprung hätte es für Antonov beinahe zum zweiten Coup gereicht. Mit 7,17 Meter belegt er hier Rang zwei vor Marcel Fleischer (1. FC Passau) als Siebtem mit 6,98 Meter. Ganz offenbar liegt die Basis der weiten Sprünge des 16-Jährigen in seiner enormen Sprintschnelligkeit: In der 100-Meter-Bestenliste taucht sein Name abermals ganz vorne auf (Platz drei in 10,75 Sekunden).
Jonas Bonewit krönt starke Saison
In Mönchengladbach wurde Jonas Bonewit (LG Stadtwerke München) zwar souverän Deutscher Meister mit 70,28 Meter, in der Schlussbilanz rangiert er jedoch „nur“ auf dem zweiten Rang, knapp geschlagen von Patrick Held (TV Wanne; 70,40 Meter). Als hervorragender Fünfter ebenfalls noch ganz vorne dabei: Tobias Girschick (LG Festina Rupertiwinkel; 65,71 Meter). Obwohl er sich im Endlauf von Mönchengladbach nicht wie erhofft in Szene setzen konnte, muss der zweiten DLV-Rang von Michael Adolf (DJK Ingolstadt) über 400 Meter Hürden in 54,22 Sekunden als mindestens ebenso großer Erfolg angesehen werden, wie Platz drei von Hochspringer Tobias Potye (FC Aschheim), der in diesem Jahr die respektable Höhe von 2,07 Meter überwand. Ebenfalls noch über die Zwei-Meter-Mark (2,01 Meter) floppte als Neunter Elias Enache (LG Augsburg).
Einmal mehr die Läufer rundeten auch bei den Jungen das hervorragende bayerische Gesamtergebnis ab. Über 3000 Meter landeten mit Hiob Gebisso (LG Augsburg; Sechster in 8:39,73 Minuten) und Pirmin Frey (MTV 1881 Ingolstadt; Achter in 8:41,95 Minuten) zwei Athleten unter den Top Ten. Über 800 Meter belegten Benedikt Fuchs (TV Hauzenberg) Rang neun (1:54,95 Minuten) und Martin Weinländer (LAC Quelle Fürth) den zehnten Platz (1:54,97 Minuten).
Die Zehnkampf-Mannschaft der LG Landkreis Roth wurde in der Endabrechnung guter Fünfter (17 562), die der Stadtwerke München Achter (16 914). Neunte Plätze gab es für die 4 x 100 Meter-Staffel der LG Stadtwerke (43,75 Sekunden) sowie ihren Vereinskameraden Bastian Gramlich im 10-Kilometer-Gehen (61.47 Minuten). Obwohl die traditionsgemäß immer ganz vorne platzierten weißblauen Hammerwerfer diesmal auf den Rängen zehn (Niklas Brönneke; ATS Kulmach; 54,29 Meter), zwölf (Marius Brunner; SV Achenmühle; 52,82 Meter) und 13 (Dominik Maaß; LAV Neustadt; 52,74 Meter; noch der U 16-Klasse angehörend) rangieren, verfügen sie doch allesamt über jede Menge Entwicklungspotenzial. Gleiches gilt für Diskuswerfer Lukas Koller (TSV Wasserburg). Mit seinen 53,18 Meter landete er ebenfalls auf dem zehnten Platz.