Groß war die Enttäuschung bei Florian Orth nach dem 1500-Meter-Vorlauf. Foto: Kiefner

02.03.2013 21:03 // Von: leichtathletik.de/BLV

Hallen-EM Göteborg: Corinna Harrer locker ins Finale, Florian Orth muss die Segel streichen

Ein lachendes und ein weinendes Auge hatte Kurt Ring, Teamchef der LG Telis Finanz Regensburg, am Samstag am zweiten Tag der Hallen-Europameisterschaften in Götenborg (Schweden). Während sein Schützling Corinna Harrer mit einer hervorragenden taktischen Leistung sicher das Finale über 3000 Meter am Sonntag erreichte, schied ihr Vereinskamerad Florian Orth über 1500 Meter im Vorlauf aus.

Corinna Harrer zeigte ein taktisch überlegtes Rennen und ließ damit nichts anbrennen. Die Regensburgerin überließ zunächst der Spanierin Teresa Urbina und später der Italienerin Silvia Weissteiner die Führungsarbeit, ohne ihre gute Ausgangsposition aufzugeben. Auch dem Antritt der Russin Natalya Aristarkhova zur Mitte des Rennens konnte sie folgen.

Damit war der Finaleinzug praktisch schon beschlossene Sache. Corinna Harrer übernahm trotzdem zwischenzeitlich die Spitze und zog letzten Endes als Zweite (9:03,41 Minuten) hinter der Russin (9:02,61 Minuten) sicher weiter. "Es ging ganz gut. Ich wollte nicht zuviel machen", sagte die Deutsche Hallenmeisterin. "Jetzt freue ich mich auf das Finale." Dort zählt sie zu den Medaillenkandidatinnen.

Über 1500 Meter bei den Männern kamen nur die ersten Beiden der drei Vorläufe automatisch weiter, dazu die drei Zeitschnellsten. Diese Aufteilung wurde Florian Orth zum Verhängnis. Sein Vorlauf war nicht der schnellste. Für ihn gab es viel zu tun, eine günstige Position an etwa dritter Stelle zu halten. Als die Post abging und der Pole Marcin Lewandowski sowie Simon Denissel (Frankreich; 3:42,75 Minuten) davonzogen, war der Deutsche Hallenmeister eingeklemmt. „Ich musste mich freiboxen.“ In 3:43,57 Minuten blieb nur Rang drei. Damit war der Regenburger in der Gesamtabrechnung Zehnter, aber nur neun Athleten erreichten das Finale.

„Ich habe mich auf das Rennen gefreut, wusste aber, dass es in der Halle eine schwere Aufgabe wird.“ Selbst Tempo zu machen, kam nicht in Frage. „Da wird man hinten raus überspurtet, da alle ein ähnliches Leistungsniveau haben.“ Trotzdem war die Enttäuschung groß. Eltern, Großvater und Bruder von Florian Orth waren vor Ort und hatten ihren Rückflug erst für Montag geplant, um auch beim Finale dabei sein zu können.