Hallen-EM Göteborg: Corinna Harrer locker ins Finale, Florian Orth muss die Segel streichen
Corinna Harrer zeigte ein taktisch überlegtes Rennen und ließ damit  nichts anbrennen. Die Regensburgerin überließ zunächst der Spanierin  Teresa Urbina und später der Italienerin Silvia Weissteiner die  Führungsarbeit, ohne ihre gute Ausgangsposition aufzugeben. Auch dem  Antritt der Russin Natalya Aristarkhova zur Mitte des Rennens konnte sie  folgen.
 Damit war der Finaleinzug praktisch schon beschlossene Sache. Corinna  Harrer übernahm trotzdem zwischenzeitlich die Spitze und zog letzten  Endes als Zweite (9:03,41 Minuten) hinter der Russin (9:02,61 Minuten) sicher  weiter. "Es ging ganz gut. Ich wollte nicht zuviel machen", sagte die  Deutsche Hallenmeisterin. "Jetzt freue ich mich auf das Finale." Dort  zählt sie zu den Medaillenkandidatinnen.
Über 1500 Meter bei den Männern kamen nur die ersten Beiden der drei Vorläufe automatisch weiter, dazu  die drei Zeitschnellsten. Diese Aufteilung wurde Florian Orth zum  Verhängnis. Sein Vorlauf war nicht der schnellste. Für ihn gab es viel  zu tun, eine günstige Position an etwa dritter Stelle zu halten. Als die  Post abging und der Pole Marcin Lewandowski sowie Simon Denissel  (Frankreich; 3:42,75 Minuten) davonzogen, war der Deutsche Hallenmeister  eingeklemmt. „Ich musste mich freiboxen.“ In 3:43,57 Minuten blieb nur  Rang drei. Damit war der Regenburger in der Gesamtabrechnung Zehnter,  aber nur neun Athleten erreichten das Finale.
 „Ich habe mich auf das Rennen gefreut, wusste aber, dass es in der Halle  eine schwere Aufgabe wird.“ Selbst Tempo zu machen, kam nicht in Frage.  „Da wird man hinten raus überspurtet, da alle ein ähnliches  Leistungsniveau haben.“ Trotzdem war die Enttäuschung groß. Eltern,  Großvater und Bruder von Florian Orth waren vor Ort und hatten ihren  Rückflug erst für Montag geplant, um auch beim Finale dabei sein zu  können.
