Im Schatten der Hallen-Titelkämpfe: Buttenwiesen sucht Bayerische Crosslaufmeister
Die Strecke hat sich im Vergleich zu den Meisterschaften 2007 etwas verändert. Sie verläuft nicht mehr im Wald. Dadurch können die Zuschauer den Rennverlauf besser beobachten. Knapp 600 Läufer und Läuferinnen haben gemeldet. "Natürlich beeinflussen die Deutschen Hallenmeisterschaften der Aktiven unser Teilnehmerfeld. Aber die Crosslaufmeisterschaften sind auch eine Konkurrenz für die vielen Senioren und Nachwuchsläufer", meint Organisationschef Werner Friedel.
Bereits im ersten Lauf treffen erfolgreiche und routinierte Senioren aufeinander. Wer wird als erster Läufer im Wettbewerb der M 50 bis M 75 die Ziellinie überschreiten? Mit Hans Joachim Herrmann (LG Erlangen), der im Vorjahr den deutschen Meistertitel im Crosslauf und über zehn Kilometer errungen hat, und Reinmund Hobmaier (PTSV Rosenheim), der in den vergangenen Jahren die M 45 dominierte, stehen die Favoriten fest. Beide Läufer kennen sich gut und sind entschlossen, sich einen interessanten Zweikampf zu liefern. In der M 55 dürften Siegfried Haas (RSC Neukirchen), Elmar Fries (TV Geiselhöring), Herbert Vogg (TG Viktoria Augsburg), Johann Brigl (LG Donau/Ilm) und Erwin Müller (PTSV Rosenheim) um die Medaillen kämpfen. Als hoher Favorit geht in der M 60 Manfred Dormann (TV Bad Brückenau) ins Rennen.
5600 Meter lang ist die Strecke für die Seniorinnen, die zugleich mit den Frauen starten. Einige der jung gebliebenen Seniorinnen aus der W 35 und W 40 könnten durchaus in der Meisterschaftswertung für die Frauen eingreifen. So die mehrfache Deutsche Marathonmeisterin Bernadette Pichlmaier (LAG Mittlere Isar), Constanze Boldt (LLC Marathon Regensburg) und die schnellen Telis Finanz-Regensburg-Läuferinnen Steffi Volke und Monika Heiß. Interessant könnte die Konkurrenz um die Teamwertung werden. Mit Ingalena Heuck und Julia Weniger starten für die LG Stadtwerke München zwei sehr schnelle Läuferinnen, so dass die Athletinnen der LG Telis Finanz Regensburg wirklich um jeden Platz kämpfen müssen.
Einige dieser Läuferinnen gehen dann knapp zwei Stunden später wieder an die Startlinie, wenn die Frauen und Juniorinnen auf die Mittelstrecke über 3400 Meter geschickt werden. Meisterschaftsaspirantin ist zweifelsohne Susi Lutz (LG Bamberg), die mit 9:46,65 Minuten 2011 zweitschnellste Läuferin über 3000 Meter war. In der Teamwertung könnte sich die LAC Quelle Fürth Hoffnungen auf den Meistertitel machen.
Immer wieder trafen in den vergangenen Jahren bei Meisterschaften Ramona März (TSV Penzberg) und Regina Högl (LG Region Landshut) aufeinander. So auch dieses Jahr in Buttenwiesen im Wettbewerb U20. Mit ihnen gehen aber auch die beiden Vorjahresmeisterinnen Cornelia Griesche (DJK Ingolstadt) und Anna-Lena Stich (TuS Bad Aibling) ins Rennen. Einen ebenso spannenden Wettbewerb erwartet Landestrainer Jörg Stäcker bei der Männlichen Jugend U 20: "Jonas Koller, Konstantin Wedel, Moritz Steininger und der Bergläufer Robert Wimmer aus Endorf werden sich einen heißen Vierkampf liefern."
Martin Weinländer (LAC Quelle Fürth) gewann bei den Vorjahresmeisterschaften in Pfaffenhofen die Bronzemedaille. Seine Hauptkonkurrenten sind in die U 20 aufgestiegen. Hiob Gebisso (TG Viktoria Augsburg) wird vermutlich dafür sorgen, dass Martin Weinländer nicht im Spaziergang bayerischer Crosslaufmeister wird.
Das schnellste Rennen ist bei Crosslaufmeisterschaften stets der Mittelstreckenwettbewerb der Männer und Junioren. Natürlich möchte hier vor heimischem Publikum das Team der LG Zusam den Titel verteidigen. Gleiches gilt für Tobias Gröbl (LG Zusam). "Auf der Mittelstrecke wird es gegen Gröbl sehr, sehr schwer", prognostiziert Joseph Katib als einer der weiteren Medaillenaspiranten auf der Mittelstrecke.
Mit ihrer Teilnahme bei den Deutschen Hallenmeisterschaften ermöglicht Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) ihren bayerischen Konkurrentinnen in Buttenwiesen mehrere Möglichkeiten für eine Meisterschaft. Unerwartete Chancen auf Medaillen im Langstreckenlauf der Männer ergeben sich auch, weil die bayerischen Spitzenläufer Sebastian Hallmann, Richard Friedrich, Julian Flügel und Philipp Pflieger nicht für die "Bayerischen" gemeldet haben. Dennoch dürfte der letzte Wettbewerb der Meisterschaften nicht langweilig werden.
"Mit Felix Hentschel, Markus Meißgeier, Joseph Katib, Tobias Schreindl und vielleicht noch Sebastian Reinwand und nicht zuletzt mir ist sicher dort einiges geboten", meint Heiko Middelhoff vom MTV 1881 Ingolstadt. Ein zweites Mal an der Startlinie wird sich dann auch Tobias Gröbl aufstellen: "Ich versuche einen Doppelstart zu absolvieren. Um noch das nötige Stehvermögen für die 'Deutschen' zu bekommen."