Gute Freunde kann nur die Weite trennen: Merlin Hummel (links) und Weltmeister Ethan Katzberg verstehen sich ausgezeichnet. Foto: Martin Ständner

26.05.2024 02:43 // Von: Reinhard Köchl/leichtathletik.de

Wieder bayerischer Rekord: Die 80 Meter rücken bei Merlin Hummel immer näher

Jetzt fehlen nur mehr 1,90 Meter, dann hat Merlin Hummel (UAC Kulmbach) seine Traumgrenze von 80 Meter erreicht. Zum Auftakt der Halleschen Werfertage kratzte der 23-jährige Hammerwerfen mit einer abermaligen Steigerung seines bayerischen Rekordes auf nunmehr 78,11 Meter an der direkten Olympianorm. Drei gültige Versuche brachte Johanna Marrwitz (LG Stadtwerke München) in die Ergebnisliste ein. Ihre Tagesbestweite erzielte die junge Hammerwerferin bereits im ersten Durchgang, in dem sie ihr Arbeitsgerät auf 61,16 Meter schleuderte.

Bei den Hammerwerfern waren alle Blick auf den Weltmeister Ethan Katzberg (Kanada) gerichtet, der nach dem Wettkampf für Fotos und Autogramme sehr gefragt war. Der Weltmeister lieferte: Der 22-Jährige schleuderte seinen Hammer als Einziger über die Marke von 80 Meter. Im fünften Durchgang gingen sensationelle 80,10 Meter in das Protokoll ein. Da staunte selbst Merlin Hummel (UAC Kulmbach) nicht schlecht. „Für mich war es einer der geilsten Wettkämpfe, weil ich kenne Ethan und habe mit ihm anderthalb Wochen im Trainingslager verbracht. Er ist schon eine andere Liga, aber eine coole Inspiration.“

 

Solch einen Weltmeister im Feld zu haben, das pusht und beflügelt gleichermaßen. Merlin Hummel lieferte ebenfalls mit einem neuen bayerischen Rekord von 78,11 Metern eine Topweite als Zweiter ab. Damit verpasste er den Richtwert für die Olympischen Spiele in Paris (Frankreich; 1. bis 11. August) nur um neun Zentimeter. Dabei standen die Vorzeichen für ihn vor dem Wettkampf alles andere als gut.

 

Bestleistung nach Rückenproblemen

 

„Ich dachte heute Morgen, ich packe gar nichts. Ich bin aufgewacht, habe mit meiner Freundin noch telefoniert und danach hat es im Rücken richtig gezogen. Das hatte ich in den vergangenen Monaten ein paar Mal. Ich habe es dann vor Ort wegbekommen. Die Physiotherapeutin hat mich gut durchmassiert, danach habe ich mich wieder gut gefühlt. Nach den Einwürfen habe ich gesagt, mach einen gültig und dann geht hier richtig was. Mit den 78 Metern habe ich nicht gerechnet“, berichtete Merlin Hummel, der diesen Wurf auch nicht richtig traf. Dritter wurde der Brite Jake Norris (77,20 Meter).