Deutsche Crosslaufmeisterschaften Herten: Bayern reisen mit einigen Assen in den "Pott"
Einer der interessantesten Wettkämpfe der Männer findet mit einer der starken bayerischen Beteiligung über die Mittelstrecke statt. Hier gehen mit Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) und Martin Grau (LSC Höchstatt/Aisch) zwei amtierende deutsche Meister in der Halle und auf der Bahn an den Start. Orth könnte dabei innerhalb einer Woche das DM-Triple perfekt machen, nachdem er bei den Deutschen Hallenmeisterschaften die Titel über 1500 und 3000 Meter holte. Martin Grau hat außerdem noch eine Rechnung offen. Bei der Cross-DM im vergangenen Jahr im bayerischen Markt Indersdorf bestimmte er zunächst furios das Tempo, wurde aber eingangs der Schlussrunde fehlgeleitet und musste sich am Ende mit Bronze begnügen. Als außerbayerische Konkurrenz lassen sich Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) und Nico Sonnenberg (LG Eintracht Frankfurt) identifizieren.
10,40 Kilometer lang ist der Langstreckenlauf der Männer. Die bayerischen Trümpfe heißen hier Mitku Seboka (LAC Quelle Fürth), Sebastian Reinwand (Team Memmert), Tobias Schreindl (LG Passau) und Filmon Abraham (LG Festina Rupertiwinkel). Aber auch Richard Ringer (VFB LC Friedrichshafen) hat nach einem überstandenen grippalen Infekt gemeldet, und der deutsche Meister 2015 über 5000 Meter könnte wieder einmal allen davonlaufen.
In der Wertung W 40 könnte Constance Boldt (SWC Regensburg) in den Medaillenrang kommen. Im Trikot der LAC Quelle Fürth wollen Anne Kesselring und Domenika Mayer unter den schnellsten acht Läuferinnen kommen. Vorjahressiegerin Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) fehlt im 5,9-Kilometer-Rennen der Frauen. Nach überstandener Fußverletzung sei das Verletzungsrisiko im schweren Geläuf für sie zu hoch, ließ ihr Verein wissen. Dennoch könnte der Titel bei der LG Telis Finanz Regensburg bleiben. Denn Maren Kock tritt sechs Tage nach ihrem 1500-Meter-Erfolg bei der Hallen-DM wieder an.
Aber noch andere Kandidatinnen aus der Regensburger Laufarmada haben gute Karten, unter anderem Mittelstrecklerin Stella Kubasch. Sie hat sich in diesem Winter über 800 und 1500 Meter enorm verbessert. Mit Thea Heim, Anja Scherl und Franziska Reng sind drei weitere Regensburger Asse gemeldet, wobei Letztere ihr erstes U 23-Jahr bestreitet. Bei den Junioren besitzt Patrick Karl (TV Ochsenfurt) die größten Chancen auf Edelmetall.
Auch aufgrund der großen Anzahl mitgereister Athleten/innen sind die Chancen in den Teamwertungen für die Telis-Athleten und die Läufer der LAC Quelle Fürth recht gut. Im Team der LG Zusam möchte Tobias Gröbl im Wettbewerb der Mittelstrecke vorne dabei sein.
"Bei den Jugendlichen haben besonders Nick Jäger (TSV Penzberg) und Jana Vollert aus Schweinfurt bei der Bayerischen Meisterschaften überzeugt. Hier ist der nationale Vergleich in Herten sicherlich interessant", analysiert Landestrainer Jörg Stäcker. Interessant wird das Abschneiden von Jamie Williamson (LAC Quelle Fürth). Der 18-Jährige, im Sommer nationaler 1500-Meter-Meister der U 20, tritt in die Fußstapfen seiner Eltern. Seine Mutter Carole Bradford war einst Zehnte der Cross-WM, sein Vater Graham Williamson lief Ende der 1970er Jahre 2:16,82 Minuten über 1000 und 3:34,01 Minuten über 1500 Meter. Jamie Williamson besucht in England eine Elite-Schule und hat sich auf der Insel bei einschlägigen Cross-Rennen die nötige Härte für Herten geholt.
Selbstbewusstsein und Selbsteinschätzung sind natürlich auch im Crosslauf Erfolgsfaktoren. Schon vor Wochen haben einige der frischgekürten Bayerischen Crosslaufmeister aus den Seniorenklassen bei den "Deutschen" gemeldet. So Georg Groß (SVO Germaringen), Sieglinde Flexeder (SVG Ruhstorf/Rott), Denis Mietzsch, Gerlinde Kolesa (beide MTV 1881 Ingolstadt), Karlheinz Handel, Reinhard Vogler (beide TV Bad Brückenau), Markus Brennauer (TSV Penzberg) und Jan Lettenmaier (LG Stadtwerke München).