Steigerte sich erneut und steht nun dicht vor der Türe zu den 13 Metern: Stefanie Aeschlimann. Foto: Luis Windpassinger

Die nächste Medaille bei Deutschen Meisterschaften gab es in Neubrandenburg für Amelie Döbler. Diesmal war es in der U 18 Silber im Diskuswerfen. Foto: Theo Kiefner

14.02.2015 21:37 // Von: Reinhard Köchl

Deutsche Jugend-Hallen-MS Neubrandenburg 1: Gold und Bayern-Rekord für Stefanie Aeschlimann

Am Morgen war sie noch im Hotel mit einer Erkältung aufgewacht, am Abend konnte sie ihre erste Deutsche Meisterschaft feiern: Dreispringerin Stefanie Aeschlimann (MTV 1881 Ingolstadt) hatte am Eröffnungstag der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Neubrandenburg den Part des bayerischen Goldhamsters übernommen, den normalerweise die Winterwerfer inne haben. Mit neuem Bayerischen Hallenrekord von 12,93 Meter gewann sie souverän die Konkurrenz und wartet nun auf ihren ersten 13-Meter-Sprung.

Ein anderes Thema beherrschte jedoch nach den sechs Versuchen im Neubrandenburger Jahn-Sportpark die Beobachter. Immer wieder wurde Stefanie Aeschlimann nach der Norm für die U 20-Europameisterschaften im Sommer in Eskilstuna (Schweden) gefragt. Die steht bei 13,10 Meter. Für die 17-Jährige kein unüberwindbares Hindernis. "Mein Trainer und ich haben bei den 12,93 Meter noch einige Dinge festgestellt, die man verbessern kann. Ich denke, das könnte schon klappen", gab sich die Gymnasistin optimistisch. Es war vor allem die Art, mit der Aeschlimann die Konkurrenz beherrschte. Mit vier ihrer fünf gültigen Sprünge (12,92-12,78-12,72-12,64) hätte sie ihre Konkurrentin Katharina Mattern (SC Neubrandenburg; 12,63 Meter) in die Schranken verwiesen. Nicht zufrieden mit ihrer Leistung war dagegen auf Rang sechs die zweite Bayerin Johanna Windmaier (TSV 1880 Wasserburg; 11,47 Meter).

Edelmetall Nummer zwei holte traditionsgemäß am Samstag dann doch eine Werferin. Amelie Döbler (LG Stadtwerke München) wurde Deutsche Vizemeisterin in der weiblichen U 18 im Diskuswerfen. Mit 44,16 Meter musste sie sich dabei nur hauchdünn der neuen Titelträgerin Babette Vandeput (ART Düsseldorf; 44,40 Meter) geschlagen geben. Leider nicht zu einer Medaille reichte es im Diskuswerfen der weiblichen U 20 für Rebecca Zimmer (LG Bamberg). Mit guten 43,01 Meter kam sie auf Platz fünf.

Durchaus als Erfolg verbuchen kann David Faltenbacher (LG Stadtwerke München) seinen sechsten Rang im Weitsprung. Mit seinen im Jahn-Sportpark gesprungenen 7,10 Meter scheint der 17-Jährige die Sieben-Meter-Marke inzwischen im Griff zu haben. Dagegen kam sein Trainingspartner Daniel Troßmann (LG Stadtwerke München; 6,81 Meter) als Zwölfter nicht in den Endkampf. Ebenfalls nichts mit der Vergabe der Medaillen zu tun hatten in Neubrandenburg die vorjährige Deutsche Hochsprung-Vizemeisterin Anna-Lena Obermaier (LG Sempt). Als Zwölfte übersprang sie mit 1,72 Meter die gleiche Höhe wie Katharina Winkler (LAC Quelle Fürth) auf Platz zehn. Über 60 Meter Hürden erreichte Winkler den Endlauf und beendete diesen mit 8,85 Sekunden als auf Rang sechs.

Appetit auf den Sonntag machten von den Vorlaufleistungen her vor allem die Sprintzeiten von Felix Straub (LAC Quelle Fürth) und Max Grieger (1. FC Passau), die mit der besten (21,56 Sekunden) beziehungsweise drittbesten (21,96 Sekunden) Zeit in die Finals am Sonntag gehen. Medaillenchancen rechnen sich auch die 4 x 200-Staffeln der LG Stadtwerke München weiblich mit dem zweitschnellsten (1:39,42 Minuten) beziehungsweise männnlich mit dem drittschnellsten (1:29,87 Minuten) Ergebnis aus.