Mehrkampf-Hallen-BM: Obermaiers Comeback, Saurs Dominanz und starke Jugendleistungen
Fünf bayerische Hallenmehrkampftitel in Folge hatte Anna-Lena Obermaier zwischen 2014 und 2018 geholt, dann endete durch eine Verletzung im vergangenen Jahr die beeindruckende Serie der bayerischen Vorzeigemehrkämpferin. Nach einer tollen Freiluft-Comebacksaison inklusive Einsatz im Nationaltrikot lief die 23-Jährige nun auch in der Halle wieder zur Topform auf und holte sich überlegen mit knapp 300 Punkten Vorsprung den Titel der bayerischen Hallenmeisterin 2020. Die Fünfte der deutschen Mehrkampfhallenmeisterschaften von Leverkusen konnte dabei insbesondere mit einer Steigerung ihrer Hallensaisonbestleistung über 60 Meter Hürden (9,00 Sekunden) überzeugen und sammelte schlussendlich starke 3222 Zähler. Silber ging dahinter in ebenfalls guten 2940 Punkten an Julia Schneider (TSV Scheißheim), Bronze an Obermaiers Teamkameradin Marion Brunner (2852 Punkte). Die zweite Goldmedaille des Tages gab es für Obermaier in der Mannschaftswertung. Hier setzte sich der SWC Regensburg in der Besetzung Obermaier, Brunner, Chiara Heitkamp vor dem Trio des TSV Schleißheim sowie dem Team der LG Bamberg durch.
Obermaiers Pendant bei den Männern hieß nach Absage des amtierenden Titelträgers und frischgebackenen deutschen Vizemeisters im Hallensiebenkampf Felix Wolter (TSV Gräfelfing), Mario Saur (MTV 1881 Ingolstadt). Der bayerische Hallenhürdenmeister sendete bereits in seiner Spezialdisziplin in 8,49 Sekunden eine Kampfansage an die versammelte Mehrkampfkonkurrenz, wusste aber auch in den drei weiteren Disziplinen des Vierkampfs (Kugelstoßen, Stabhochsprung, 1000 Meter) und mit schlussendlich 3001 Zählern zu gefallen. Saur engster Verfolger Andre Zahl (TS Herzogenaurach) holte sich mit 2819 Punkten Silber, Victor Schmieder (LG Bamberg) Bronze. Der Sieg in der Mannschaftswertung ging an die TS Herzogenaurach (Zahl, Tobias Louis Reischl, Mennerat), Silber an den SWC Regensburg.
Ähnliche souveräne Sieger gab es auch in den Jugend-Wettbewerben. In der weiblichen Jugend U 20 legte Luisa Fischer (TV Bad Kötzting) mit 2776 Punkten einen Start-Ziel-Sieg hin und verwies Magdalena Müller (SWC Regensburg) und Luisa Felix vom gastgebenden LAC Quelle Fürth auf die Plätze zwei und drei. Bei den Jungs fügte Lukas Radis seiner Sammlung an Mehrkampferfolgen einen weiteren bayerischen Meistertitel hinzu. Der Athlet des TSV Gräfelfing legte exakt 381 Punkte zwischen sich und dem zweitplatzierten Finn Karas (LG Eckental). Dahinter folgte Bronzemedaillengewinner Florian Perwitzschky (TS Herzogenaurach). Den Titel in den Mannschaftswertungen errang in der weiblichen U 20 der TSV Wiggensbach in der Besetzung Sandra Echteler, Fiona Gajewski, Johanna Deuring vor der LG Oberland.
Einen bemerkenswerten Wettkampf lieferte in der U 18 auch Katja Davidowske (Kirchheimer SC) ab. Die Mehrkämpferin sammelte dank toller Hürdenzeit (9,23 Sekunden) und der mit Abstand besten Hochsprungleistung des Feldes (1,69 Meter) herausragende 2986 Punkte und distanzierte die Konkurrenz um fast 400 Zähler. Hinter der überragenden Davidowske setzte sich Hannah Wörlein (TSV Ochenbruck) im Duell um Silber gegen Madeleine Englisch (LG Region Landshut) durch. Englisch holte sich anschließend mit Marie Mieslinger und Hannah Deifel noch Gold in der Mannschaftswertung für die LG Region Landshut.
Bei den Jungs der U 18 krönte sich Jonas Perner (LG Fichtelgebirge) mit 2822 Punkten zum König der Athleten, dicht gefolgt von Sebastian Kottmann (LG Stadtwerke München; 2799 Punkte). Den dritten Rang erreichte Nils Kremling (LG Landkreis Roth). Die beste U 18-Mannschaft wiederum stellte die LG Stadtwerke München mit Sebastian Kottmann, Benedikt Goerl und Simon Schöndorfer.
Ein hochklassiger und spannender Zweikampf entwickelte sich im Vierkampf der weiblichen Jugend W 15 zwischen der deutschen W 14-Siebenkampfmeisterin Sofie Gröninger (LG Sempt) und Lokalmatadorin Kaya Russler (LAC Quelle Fürth). Schlussendlich mit dem besseren Ende für Gröninger, die sich mit 2224 Punkten Gold erkämpfte. Russler hatte zwar im Einzel mit nicht minder guten 2193 Zählern das Nachsehen, holte dann aber in der Mannschaftswertung zusammen mit der Bronzemedaillengewinnerin Lea Hergenroether und Amelie-Johanna Fraeger Gold für das LAC Quelle Fürth vor der LG Sempt und dem SWC Regensburg.
Nur 21 Zähler weniger als Gröninger sammelte im jüngeren Jahrgang der W 14 mit Ella Obeta (LG Eckental) das nächste vielversprechende Nachwuchstalent. Herausragende 1,67 Meter im Hochsprung und starke 9,59 Sekunden über die Hürden legten den Grundstein für Obetas klasse Ergebnis in Form von 2203 Punkten. Dahinter durchbrachen mit Alexandra Scharf (LA-Team Alzenau; 2080 Punkte) auf dem Silberrang und der Drittplatzierten Lilli Mahner (TV Emmering; 2026 Punkte) noch zwei weitere junge Athletinnen die 2000-Punkt-Marke.
Ebenfalls gut aufgelegt über die Hürden (9,12 Sekunden) zeigte sich Brian Kersten (TSV Bad Endorf), der den Wettbewerb der M 14 für sich entschied, sich dabei aber der Angriffe von Henrik Hoffmann (LG Forchheim) erwehren musste. Bronze erkämpfte sich dahinter mit einem starken 1000-Meter-Lauf Jonatan Toldy (LG Sempt). Im älteren Jahrgang konnte sich hingegen Nils Leifert über einen Heimsieg freuen. Der Fürther ließ Maximilian Achhammer (TSV Schwandorf 1880) und Christoph Laszlo Binet (LG Stadtwerke München) im Vierkampf der M 15 hinter sich und durfte sich anschließend noch mit seinen Teamkollegen vom LAC Quelle Fürth über die Silbermedaille in der Mannschaftswertung freuen. Der Sieg ging hier an das Trio der LG Hersbrucker Alb mit Lennart van Haßelt, Sven Buchwald und Jan-Luis Knisch. Das Podest komplettierte auf dem Bronzeplatz die LG Sempt.