Alter schützt vor Höhe nicht: Tim Lobinger. Foto: Theo Kiefner

04.03.2011 19:21 // Von: Reinhard Köchl

Hallen-EM Paris: Drei Münchner Stabhochspringer im Finale

Beim Superauftakt der deutschen Nationalmannschaft bei der Hallen-Europameisterschaft in Paris wollten auch die bayerischen Athleten nicht nachstehen. Im Schatten der Siege von Carolin Nytra und Ralf Bartels meisterten die Stabhochspringer um Mitfavorit Malte Mohr sowie seine Münchner Teamkollegen Tim Lobinger und Fabian Schulze geschlossen die Qualifikation, Lobinger gar mit im ersten Versuch übersprungenen 5,65 Metern als Sieger.

"Da muss ich erst 38 werden, um bei einer internationalen Meisterschaft Saisonbestleistung zu springen. Drei Deutsche unter den besten Acht, das ist schon stark", sagte der Altmeister. Er zeigte die beste Serie, übersprang sowohl 5,40 als auch 5,55 und 5,65 Meter im ersten Versuch. Dies gelang neben ihm nur dem französischen Favoriten Renaud Lavillenie und dem Polen Pawel Wojciechowski. Einen Fehlversuch über 5,55 Meter leistete sich Malte Mohr. Nachdem er aber 5,65 Meter wieder sofort meisterte, konnte auch der Deutsche Hallenmeister seine Sachen für das Finale packen. Spannender machte es hingegen Fabian Schulze (alle LG Stadtwerke München), der bei 5,65 Metern dreimal riss. Da er zuvor keinen Fehlversuch verbucht hatte, zog er als Achter und einziger Springer mit 5,55 Metern in das Finale ein. Ausgeschieden ist hingegen der ukrainische EM-Zweite Maksym Mazuryk, der in diesem Jahr bereits 5,88 Meter hoch gesprungen war, diesmal aber nicht über 5,55 Meter hinauskam.

"Ich habe Probleme mit der Achillessehne. Dank der Ärzte habe ich das in den Griff bekommen", berichtete Schulze anschließend von einem körperlichen Handicap. "Ich bin super happy, dass wir zu Dritt im Finale dabei sind. Dann können wir uns gegenseitig unterstützen. Um die Medaillen werde ich wahrscheinlich leider nicht mit springen können. Zur Hälfte der Hallensaison habe ich gedacht, dass ich in den Bereich von 5,80 Metern springen kann. Dann kamen aber die Probleme mit der Achillessehne."

Keinen Tritt mehr fand David Gollnow (TSV 1862 Erding) im 400 Meter-Halbfinale nach seiner guten Vorstellung im Vorlauf am Vormittag. Die Briten Richard Buck und Richard Strachan gingen das Rennen in 21,63 Sekunden über 200 Meter sehr schnell an. Zu diesem Zeitpunkt war Gollnow bereits Letzter seines Rennens. Diese Position konnte er nicht mehr verbessern. In 48,07 Sekunden wurde er Sechster seines Laufs.

"Es ist sehr hart gewesen", sagte ein enttäuschter Gollnow. "Für mich war es die schlechteste Zeit der Saison. Von Anfang an hat die Kraft gefehlt. Nach dem Lauf heute Morgen konnte ich keine Kraft mehr mobilisieren. Der erste Schritt war schon schwer."