Maximilian Entholzner erklimmt mit 7,89 Metern die Spitze der nationalen Bestenliste
Die dortigen Titelkämpfe sind sein aktuelles Ziel. Entholzners Freiluft-Bestleistung steht bei 7,96 Metern. Sie war die Eintrittskarte zur EM in Berlin. Im Rahmen seines Wirtschaftsingenieur-Studiums absolviert der Passauer seit dem Herbst - wie im Jahr zuvor - ein Auslandssemester in Madrid. Er hat sich der dortigen Trainingsgruppe von Sprungtrainer Juan Carlos Alvarez Ortizian angeschlossen. In einer Art Olympia-Stützpunkt trainiert Maximilian Entholzner mit spanischen Top-Athleten. Die Trainingspläne erhält er weiterhin von seinem Heimtrainer Dimitri Antonov. 2019 soll auf jeden Fall die Acht-Meter-Marke fallen. Mittelfristig soll es noch weiter gehen. Für durchaus realistisch hält Entholzner 8,15 Meter, die nächsten Weltmeisterschaften und Olympische Spiele sind seine Ziele.
„Die harte Arbeit im Winter hat sich gelohnt“
Einen wichtigen Schritt Richtung EM tat Entholzner jetzt beim ersten Hallenstart. Nüchtern kommentierte er seine sechs Versuche von Saragossa: „Drei Sprünge brauchbar, drei Sprünge unbrauchbar. Unbrauchbar waren der erste Versuch mit 7,01 Metern, der ungültige dritte Versuch und der fünfte Versuch mit 7,40 Metern.“ Weiter hinaus ging es im zweiten Versuch mit 7,71 Metern - aber mit Absprung ohne Brett. Bei seinen 7,48 Metern im vierten Versuch sprang der Passauer ebenfalls weit vor dem Brett ab. Und auch bei seinem Siegessprung im letzten Versuch mit 7,89 Metern ließ er ausreichend Platz auf dem Brett.
Die wichtigste Erkenntnis: „Es war eindeutig sichtbar, dass ich im Winter hart gearbeitet und viele Sprünge absolviert habe. Es hat sich gelohnt.“ Entholzner ließ nicht nur Daniel Solis Lorente (Playas des Castellon) mit 7,75 Metern und Hector Santos Llorente (FC Barcelona) mit 7,72 Metern hinter sich, sondern wurde mit seiner Leistung auch als bester Athlet des Tages ausgezeichnet. Hart arbeiten will er weiterhin am Anlauf. Nach seiner ersten Einschätzung „ist dieser immer noch zu ungenau, die Varianz zu groß“.
Auf Platz eins in Deutschland
Wann greift Maximilian Entholzner die EM-Norm erneut an? Am Freitag dieser Woche wird er nach Prag zu einem internationalen Meeting fliegen. Er liebäugelt zudem noch mit einem Start am darauf folgenden Tag beim Indoor Meeting in Karlsruhe. Bisher sah er hierfür aufgrund der hochkarätigen Besetzung des Weitsprungwettbewerbs keine Chance. Unter anderem ist Juan Miguel Echevarria aus Kuba mit dabei. Er war 2018 das Maß aller Dinge. In Stockholm sprang er 8,83 Meter, der beste Sprung sein über 20 Jahren, wenn auch mit einem Hauch zu viel Rückenwind von 2,1 Metern pro Sekunde.
Mit seiner eindrucksvollen Weite von Saragossa hat Entholzner die Spitze der aktuellen nationalen Bestenliste erklommen - vor Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz), dem Dreisprung-Europameister von 2016, und dem Vizeeuropameister von Berlin, Fabian Heinle (VfB Stuttgart). Beide sind mit jeweils 7,83 Metern notiert. Vielleicht tut sich jetzt für Entholzner doch noch ein Türchen zum mit nationalen und internationalen Leichtathletikstars gespickten Karlsruher Meeting auf, das zur IAAF World Indoor Tour zählt.