EM Zürich: Maren Kock findet im 5000-Meter-Finale nicht ihre Linie - Gollnow und Plass im Staffelfinale
Immerhin zwei Ränge besser als vor zwei Jahren bei den Europameisterschaften in Helsinki (Finnland): Diese Gewissheit sollte Maren Kock über den aus ihrer Sicht nicht ganz befriedigenden Rennverlauf hinwegtrösten. In 16:04,60 Minuten hatte sie mit der Vergabe der Medaillen nichts zu tun. "Ich verstehe es nicht", sagte die 24-Jährige nach dem Rennen gegenüber leichtathletik.de. "Das war eigentlich mein Rennen, so wie ich es mir erwünscht hatte und so wie wir es auch vermutet hatten. Es war sehr, sehr langsam, so dass ich hinten raus meine Spurtqualitäten hätte nutzen können. Nach vier Kilometern war ein Tempowechsel drin. Da bin ich total verkrampft vom Oberkörper her. Die Beine wollten dann irgendwie auch nicht mehr."
Zwei gebürtige Afrikanerinnen machten den Sieg unter sich aus. Meraf Bahta aus Eritrea und seit Ende vergangenen Jahres für Schweden startberechtigt, hatte sich auf der zweiten Streckenhälfte ums Tempo gekümmert. Dafür wurde die 25-Jährige belohnt: Nach 15:31,39 Minuten lief sie als Siegerin durchs Ziel. Auf der letzten Runde schob sich die Niederländerin Sifan Hassan, geboren in Äthiopien, Stück für Stück nach vorne. Für den Sieg reichte es aber nicht mehr ganz. Im Spurt musste sich die 21-Jährige mit Silber (15:31,79 Minuten) begnügen.
Deutsche Viertelmeiler ohne Probleme ins Finale
Ganz egal, wie Bundestrainer Volker Beck die deutsche 4 x 400-Meter-Staffel aufgestellt hätte: Mit hoher Wahrscheinlichkeit wäre sie zu 50 Prozent auf Läufern der LG Stadtwerke München bestanden. Nachdem der EM-Sechste Kamghe Gabe einen Tag nach dem 400-Meter-Finale geschont werden sollte, kam an seiner Stelle Jonas Plass als Schussläufer in die Staffel. Bereits dafür gesetzt war David Gollnow, der dritte-Stadtwerke-Viertelmeiler. Zusammen mit Thomas Schneider (SC Magdeburg) und Miguel Rigau (LT DSHS Köln) schwammen die beiden Münchner von Beginn an hielten sie mit den Briten um Europameister Martyn Rooney (3:00,65 Minuten) und den Franzosen (3:00,80 Minuten) mit. Der Lohn der Mühen: Rang drei in starken 3:02,45 Minuten, was einer neuen Saison-Bestzeit gleichkam, und ein sicherer Platz im Finale.
"Ich habe schon gesehen, dass ich auf Platz vier einen guten Vorsprung hatte, aber mein einziges Ziel war, an den beiden vorne dranzubleiben", resümierte David Gollnow. Was ihm auch gelang. Jonas Plass konnte sich auf den ersten 200 Metern an die Führenden sogar noch ein, zwei Schritte ransaugen, auch wenn vor ihm Europameister Martyn Rooney lief. "Auf der Zielgeraden wurde es schwerer, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass da nach hinten noch was anbrennen kann", meinte Plass.