Deutsche Marathon-DM in München: Julia Galuschka schnappt sich die Silbermedaille
Der Deutsche Marathonmeister 2013, Frank Schauer (Sportclub Magdeburg), setzte sich bei Kilometer 28 von der Läuferspitze ab. Die Verfolgergruppe, in der auch Tobias Schreindl lief, konnte Schauer auch mit vereinten Kräften nicht mehr einholen. Nach Kilometer 32 wurde für Schreindl allmählich deutlich, dass eine Medaille auch dieses Jahr nicht möglich war. "Ich bin Cross, Straße und auf der Bahn gelaufen, vielleicht hätte ich mich noch mehr spezialisieren müssen", grübelte der Passauer über seinen sechsten Gesamtplatz mit einer Zeit von 2:22:36 Stunden.
Sehr zufrieden mit seiner Leistung zeigte sich der zweitschnellste bayerische Läufer Maximilian Meingast (LG Stadtwerke München). Er wollte die Grenze von 2:25 Stunden knacken. Der befürchtete Einbruch bei Kilometer 37 blieb aus, und als er die Ziellinie überschritt, zeigte die Uhr 2:24:01 Stunden. "Als Münchner war es etwas ganz Besonderes, an den Orten zu laufen, an denen man das ganze Jahr lebt und trainiert." Mit seinen Teamkollegen Jan Müller und Patrick Hilpert holte sich Meingast in der Teamwertung die Goldmedaille. Silber fiel an die LG Passau mit Tobias Schreindl, Marco Bscheidl und Wolfgang Brandl.
Was sich in der Einzelwertung für Schreindl auswirkte, ergab sich in der Teamwertung für die Marathonis der LAC Quelle Fürth. Weil insgesamt die Läufer 2013 schnellere Zeiten als im Vorjahr liefen, konnte das Trio Sebastian Jost, Eike Lock, Dominik Mages trotz einer Zeitverbesserung von vier Minuten wieder "nur" die Bronzemedaille erkämpfen. 2:30:31 Stunden bedeuteten für Eike Loch dann aber immerhin die Vizemeisterschaft in der M 45. In den weiteren Seniorenklassen starteten sehr leistungsstarke Läufer außerbayerischer Vereine, so dass es für die BLV-Läufer in der M 60 mit Herbert Metzker (TSV Ottobrunn) und in der M 55 mit Wolfgang Höfer (TSG Kleinostheim) "nur" zu einer Bronzemedaille reichte.
Deutlich ersatzgeschwächt gingen die Läuferinnen der LG Telis Finanz Regensburg ins Rennen. Julia Galuschka wird den Münchenmarathon 2013 dennoch gut in Erinnerung behalten, konnte sie doch ihre Bestzeit deutlich verbessern und zugleich die Deutsche Vizemeisterschaft erringen. Mit Ulrike Mayer-Tancic und Eva-Maria Ferstl brachte das Telis-Team die Bronzemedaille in die Domstadt.
"Ich bin zufrieden", resümiert die zweitschnellste Läuferin Bayerns bei diesem Marathon. Kerstin Steg (LAC Quelle Fürth) wird an den letzten Kilometer in München jedoch auch noch später denken müssen: „Plötzlich zog es in der Wade und die Achillessehne schmerzte,“ beschrieb sie die Situation bei Kilometer 41. Im Schongang lief sie bis ins Ziel, das sie mit 2:52:18 Stunden nur knapp über ihrer persönlichen Bestzeit erreichte. Rang fünf bei den Frauen und der Titel in der W 40 linderten dann den Schmerz.
Die Medaillenausbeute der bayerischen Seniorenläuferinnen war größer als jene der Senioren aus dem Freistaat. In der W 55 verdeutlichte Irmgard Leibl mit ihrer Meisterschaft einmal mehr die Stärke des TV Geiselhöring im Seniorensegment. An Ruth Wolf (TSG Kleinostheim) ging in der W45 der Titel, und in der W 60 brachte Christiane Göttner (LC Aichach) erneut eine Meisterschaft nach Schwaben. Edelmetall ging dann noch an weitere bekannte bayerischen Seniorenläuferinnen: Mary Oleary (FC Perlach), Ulrike Mayer-Tancic (LG Telis Finanz Regensburg) und Christine Sachs (TV Geiselhöring).
Konnte die LG Telis Finanz Regensburg im Marathonwettbewerb zwar nicht ihre übliche Stärke zeigen, um so deutlicher wurde ihre Leistungsdichte bei den Rahmenwettbewerben über die Halbmarathondistanz und über 10 Kilometer. Corinna Harrer lief bei ihrem Debüt über die Hälfte der klassischen Strecke mit 1:14:03 Stunden ihren Konkurrentinnen und vielen Konkurrenten auf und davon, ihr Vereinskamerad Valentin Unterholzner gewann den Halbmarathon mit 1:07:21 Stunden. Tobias Gröbl (LG Zusam) belegte hier mit 1:10:50 Stunden den dritten Platz.
"Eine wirklich gelungene Veranstaltung", lobte BLV-Vizepräsident Willi Wahl die Organisation des Münchenmarathon um Cheforganisator Gernot Weigl, der sich sicherlich über die schnellen Zeiten und sein wiederum geglücktes Konzept der "Local Heroes" freuen wird.