Tolle Beteiligung, spannende Wettkämpfe: Ingolstadt bringt bayerischem Crossfest frischen Wind
Das bayerische Cross-Festival bietet alljährlich den Schülern eine letzte Gelegenheit, sich in einer Mannschaft zu präsentieren. Dreimal zirka 1000 Meter musste jede Mannschaft laufen. Vom Ergebnis her betrachtet unterschied sich bei diesem Schülerwettbewerb die Veranstaltung in Ingolstadt nur wenig von jener des Vorjahres in Vaterstetten. Bei den Schülerinnen hatte mit einem Start-Ziel-Sieg der Landesstützpunkt Fürth mit Läuferinnen aus Amberg, Forchheim und Ebermannstadt zum zweiten Mal in Folge die Nase vorn. Es gewann das Trio Julia Neiswirth, Sarah Westerholt und Babinja Wirth. Im Wettbewerb der Schüler setzte sich mit einer Zeit von 8:48 Minuten eine vereinsübergreifende Staffel, bestehend aus Patrick Wieser, Bernhard Weinländer und Martin Weinländer durch.
Hauptattraktion des Bayerischen Cross-Festivals ist jedes Jahr zweifelsohne der Speedcross. An den Pferdesport fühlt sich der Zuschauer erinnert, wenn die Läufer oder Läuferinnen von der Startlinie wegsprinten und sogleich ihre Idealposition suchen. Im A-Finale trafen zwei Konkurrentinnen des Vorjahres wieder aufeinander. 2009 setzte sich Stefanie Müller (TSV Inningen) ganz knapp gegen Karoline Pilawa durch. 2010 dagegen siegte mit 1:34 Minuten wieder Karoline Pilawa (LG Stadtwerke München) vor Corina Pape vom gastgebenden MTV 1881 Ingolstadt. Stefanie Müller kam als Dritte ins Ziel. Wer Speedcross schon einmal gelaufen ist, den zieht diese Crossstrecke offenbar immer wieder an. Im Endlauf der Männer standen auch die drei Schnellsten des Vorjahres an der Startlinie. Mit 1:21 Minuten gewann am Samstag Michael Wilms (LG Stadtwerke München) vor Stefan Högl von der LG Region Landshut.
Sehr groß war das Teilnehmerfeld auf der Mittelstrecke über 3100 Meter. „Es war mein Ziel, die aktuelle Form zu testen, und ich wollte mich sofort von der Konkurrenz lösen“, berichtete Sieger Tobias Gröbl (LG Zusam) nach dem Lauf. Er hatte im Ziel 13 beziehungsweise 16 Sekunden Vorsprung auf Felix Plinke (LG Telis Finanz Regensburg) und dem ehemaligen deutschen 10 000-Meter-Meister Oliver Dietz (LG Braunschweig). Schnellste Frau auf der Mittelstrecke wurde erwartungsgemäß die B-Jugendliche Regina Högl (LG Region Landshut). Sie errang im Februar bei den Deutschen Crosslaufmeisterschaften in Stockach den dritten Platz in ihrer Klasse.
Zu einem sehr spannenden Wettkampf entwickelte sich der Hauptlauf der Männer. In dem über sieben Runden (7100 Meter) führende Classic-Cross-Distanz bildete sich sehr bald eine vierköpfige Spitzengruppe. Am Schluss erwies sich mit 23:20 Minuten der Passauer Richard Friedrich – immerhin der Fünftplatzierte der diesjährigen „Deutschen“ – als der spurtstärkste Läufer und konnte Sven Pretorius (LG Ohra Hörselgas) und den Erfurter Rico Schwarz, der als Favorit des Rennens galt, auf die Plätze zwei und drei verweisen. „Ich finde die Veranstaltung von Ingolstadt super und war über meinen Sieg doch überrascht“, resümierte der 29-jährige Fluglotse. Für den Lokalmatador Heiko Middelhoff blieb der undankbare vierte Platz. Schnellste Frau war die Augsburgerin Julia Weniger in 28:45 Minuten.
Das Cross-Festival von Ingolstadt stand etwas im Schatten des 26. Darmstädter Crosslaufes. Dies will Herold Deml vom MTV zukünftig vermeiden. Die diesjährige Veranstaltung war für die Teilnehmer auf jeden Fall eine gute Vorbereitung auf die Crosslaufsaison 2011.