Merlin Hummel; Bilder Theo Kiefner

19.08.2025 09:18 //

Merlin Hummel mit Top-Platzierungen in Budapest und Chorzow

Nach seinem DM-Titel wurde der Hammerwerfer Merlin Hummel vom DLV für die Weltmeisterschaft in Tokio nominiert. So kann er sich nun zusammen mit seinem Trainer Martin Ständner in Ruhe auf den Saisonhöhepunkt vorbereiten. Bis zu den Weltmeisterschaften sind es noch gut vier Wochen und die weltbesten Athleten tasten sich bei den großen Meetings ab. Auch Merlin Hummel zählt seit seinen 81,27 Metern beim Europacup in Madrid zu diesem erlesenen Kreis.

Aus trainingsmethodischer Sicht ist es für einen jungen Athleten wie Merlin Hummel wichtig, in den Wochen vor der WM die Intensität und den Umfang des Trainings zu erhöhen. Ebenso wichtig ist es, die Wettkampfpraxis gegen die Weltbesten nicht zu verlieren. Dies ist dem für die LG Stadtwerke München startenden Kulmbacher bei zwei großen Meetings innerhalb von fünf Tagen sehr gut gelungen. 

Beim Hungarien Grand Prix in Budapest war in seiner Disziplin nahezu die gesamte Weltelite am Start. Der Lokalmatador Bence Halasz legte mit 83,18 Meter eine neue Weltjahresbestweite vor und schlug damit Olympiasieger Ethan Katzberg(Canada) der sein 7,26kg-schweres Sportgerät auf 81,88 Meter schleuderte. Dritter in der ungarischen Hauptstadt wurde der Ukrainer Mykhaylo Kokhan mit 80,88 Meter. Dahinter reihte sich Merlin Hummel mit 79,01 Metern ein, vor dem Franzosen Yann Chaussinand(77,99 Meter) und dem fünffachen polnischen Weltmeister Pawel Fajdek, der auf 77,00 Meter kam. 

Vier Tage später stand für Merlin Hummel das nächste hochrangige Event an. Beim Slesia-Meeting mit „Diamond League“-Status in Chorzów/Polen gab sich die Leichtathletikwelt ein Stelldichein. In Schlesien konnte sich der Kulmbacher noch einen Tick besser innerhalb der absoluten Weltspitze seiner Disziplin präsentieren. Wieder hatte der Ungar Halasz mit starken 81,77 Metern die Nase vorn. Rang zwei und drei trennte jedoch nur ein Wimpernschlag. Olympiasieger Katzberg lieferte 79,30 Meter ab, Merlin Hummel folgte auf Augenhöhe mit 79,16 Meter vor dem Olympia-Dritten Kokhan(77,98 Meter), Chaussinand(77,94 Meter) und dem heimischen Fajdek(76,84 Meter). Durch seinen Podestplatz in der höchsten Meeting-Kategorie konnte Merlin Hummel im World-Ranking kräftig Sonderpunkte sammeln und scheint mit seinen konstanten Leistungen trotz hoher Trainingsbelastungen auf einem guten Weg  Richtung Saisonhöhepunkt. Coach Martin Ständner ist mit den Ergebnissen auf Augenhöhe mit der Weltspitze („Halasz kommt mir ein bischen früh“) inmitten einer harten Trainingsphase sehr zufrieden und meint: „Gesundbleiben, dann schaumermal“).

In der kommenden Woche geht es im Training nochmal richtig zur Sache. Eine neuntägige sogenannte Wurfspitze mit hohem Umfang mit schweren Trainingsgeräten(8-9kg) steht an, bevor dann Richtung Tokio die Trainingsbelastung langsam heruntergefahren und mit leichteren Geräten(5,5-6kg) noch etwas Spritzigkeit und Explosivität entwickelt werden soll.