Hindernisläufer, Sprinter und Geher, sowohl weiblich wie männlich, testeten beim "Krummen Ding" in Gilching ihre Form.

09.05.2024 13:33 // Von: Reinhard Köchl/Torsten König

Beim "Krummen Ding" in Gilching purzeln wieder die Normen

Das Läufermeeting in Gilching fand 2013 zum ersten Mal statt und hat sich mittlerweile zu einem festen Anlaufpunkt nicht nur für die bayerische Läuferszene entwickelt. Gäste aus Baden-Württemberg, Berlin, Hessen und dem Saarland gaben dem Event auch in diesem Jahr wieder nationales Flair. Die Idee, zu Beginn der Saison mit „krummen“ Unterdistanzen einen ersten Wettkampfimpuls ohne Druck zu setzen, wird von Trainern wie Athleten dankbar angenommen. Auch 2024 gab es wieder eine Reihe guter Ergebnisse.

Bei den Sprinterinnen war es vor allem das Comeback von Svenja Pfetsch (LG Stadtwerke München) nach ihrer Verletzungspause, das hervorstach. Mit 9,64 Sekunden übner 80 Meter und 17,57 Sekunden über 150 Meter war sie an diesem Tag eine Klasse für sich. Über 300 Meter lieferte Hochspringerin Lavinja Jürgens (LG Stadtwerke München) mit 40,90 Sekunden einmal mehr einen Beweis ihrer Vielseitigkeit. Beim männlichen Geschlecht setzte über 80 (8,71 Sekunden) und 150 Meter (16,05 Sekunden) Fola Olaoye (TuS 1860 Pfarrkirchen) die Maßstäbe, während Arne Leppelsack (TSV Gräfelfing) über 300 Meter mit 34,05 Sekunden knapp an der 33-Sekunden-Schallmauer scheiterte.

 

Gleich 23 Läuferinnen und Läufer gaben ihr Stell-Dich-Ein über die "Böcke". Über die 1500 Meter Hindernis beeindruckte Taha Turan (LAC Quelle Fürth) mit einem kontrollierten

Alleingang und hakte bei seinem Debüt über die Strecke in 5:00,19 Minuten die Norm für die U 16-DM Ende Juli in Koblenz ab. Satte 17 Starterinnen nahmen die 2000 Meter Hindernis in Angriff. Angeführt von Gesamtsiegerin Anna Thaumiller (Sportgemeinschaft Schönau, 6:58,01 Minuten) vor Inken Siebert (SCC Berlin, 7:01,39 Minuten) und Lisa Schuster (LAC Quelle Fürth, 7:02,43 Minuten) sprangen gleich drei Jugend-DM-Normen dabei heraus. Neben Thaumiller können auch Katharina Boschner (SC Moosham) und Theresa Schmid (TSV Jahn Freising 1861) mit ihren nationalen Titelkämpfen planen.

 

Das Bahngehen beim Gilchinger Meeting ist inzwischen fester Bestandteil im Terminkalender der bayerischen Geher, ist es doch einer der ersten Freiluftwettkämpfe der

Saison und bietet somit die Möglichkeit, sehr früh in der Saison die DM-Normen zu erreichen. Und so kam es, dass mit Julia Schmidt (SpVgg Niederaichbach) und Tamino Mittag (TSV Jetzendorf) zwei Geher am Start waren, die zuvor bei der DM in Kelsterbach jeweils den dritten Platz in ihrer Altersklasse erzielen konnten. Trotz der Belastung eines Doppelstarts innerhalb von drei Tagen wollten es sich die beiden nicht  nehmen lassen, in Gilching zu starten. Im 5000 Meter Bahngehen waren dann auch Tamino Mittag (in der U 18) und Julia Schmidt (bei den Frauen) wie zu erwarten die Schnellsten an diesem Tag. Bei warmen Temperaturen wurde ein flottes Tempo angeschlagen, denn beide Geher wollten einmal die Strapazen der Doppelbelastung austesten. Mittag konnte sich letztlich mit 26:41,94 Minuten gegenüber Schmidt mit 26:57,08 Minuten durchsetzen. Seine Zeit bedeutete gleichzeitig die Qualifikation für die U 18 DM Ende Juli in Koblenz, sowie die Normerfüllung für die U 20 DM im Winter in der Halle.

 

Im 3000 Meter Bahngehen der weiblichen U 18 gab es gleich drei DM-Normerfüllungen. Lina Hartung (LG Augsburg; 16:53,10 Minuten), Julia Sallinger (LG Oberland; 17:21,49 min) und Mona Friedrich (LG Würm Athletik; 17:28,67 Minuten) unterboten alle ebenfalls die DM-Qualifi für Koblenz. Eine weitere DM-Normerfüllung gab es im 3000 Meter Bahngehen der weiblichen U 16. Sophie Roidl (LG Würm Athletik) erreichte mit 18:48,94 Minuten eine neue persönliche Bestleistung.

 

Damit sind Ende Juli in Koblenz beim Gehen erstmals seit langer Zeit fünf bayerische Geher am Start. Während Tamino Mittag, Lina Hartung und Mona Friedrich schon

erfahrene DM-Teilnehmer sind, wird es für Julia Sallinger und Sophie Roidl die erste Teilnahme an nationalen Meisterschaften sein.

 

Dass der bayerische Gehernachwuchs weiter auf dem Vormarsch ist, zeigte sich auch bei den Leistungen der weiteren Altersklassen M/W 14 sowie beim Schnuppergehen über

1000 Meter. Beim 3000 Meter Bahngehen der M 14 ragte dabei Tim Lammel (LAC Quelle Fürth) heraus. Mit 18:44,38 Minuiten verbesserte er seine persönliche Bestleistung um fast eine Minute und knackte - obwohl erst 2025 startberechtigt - bereits jetzt die Hauptnorm für die U 16-DM.