LLC Marathon Regensburg gewinnt Mannschaftstitel bei Deutschen Berglaufmeisterschaften
Die diesjährigen Deutschen Meisterschaften am Berg fanden in Oberstdorf statt. Der TSV Oberstdorf veranstaltet traditionell stets Anfang Juli den Nebelhornberglauf und Cheforganisator Gerhard Soellinger wünschte sich zum Abschied seines Engagements für den Berglauf eine Deutsche Meisterschaft. 1117 Höhenmeter auf 8,6 Kilometer mussten die Läufer und Läuferinnen bewältigen. „Die Temperaturen waren ideal für einen Berglauf und die anspruchsvollen Anforderungen entsprachen einer Deutschen Meisterschaft“, bewertete der neue BLV-Berglaufwart Hans Lang (LLC Marathon Regensburg) den Wettbewerb. Knapp 90 Leichtathleten starteten im Wettbewerb „Deutsche Meisterschaften“, unter ihnen 29 Läufer und Läuferinnen aus dem Bereich des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes (BLV).
„Die Konkurrenz soll kommen!“: Optimistisch gestimmt ging Timo Zeiler (MTG Mannheim) um 9.15 Uhr am Oberstdorfer Marktplatz an den Start. Zunächst musste der Villinger sich gegen Sven Weyer (Sportclub Leipzig) behaupten, der das Feld mit bis zu 20 Metern Abstand anführte. Aber schon bei der Station Seealpe konnte Timo Zeiler in Führung gehen, gefolgt von Sven Weyer und John Mooney (PTSV Rosenheim).
Das steilste Stück erwartet die Läufer und Läuferinnen beim Nebelhorn-Berglauf im Latschenhang, in dem die Strecke serpentinenförmig auf einem eintönigen Teerweg verläuft. Die meisten mussten in diesem Abschnitt gehen. „Das ist normal. Wenn man gut ist, kann man aber wieder schnell umstellen“, erläuterte dies Altmeister Helmut Schießl, der es sich nehmen ließ die ihm bekannten Läufer und Läuferinnen anzuspornen. Sven Weyer fiel im Verlauf des Latschenhanges deutlich zurück und Matthias Hecktor, Josef Beha und Korbinian Schönberger (LLC Marathon Regensburg) rückten nach, allerdings immer mit Abstand auf Timo Zeiler, der nach 48:43 Minuten als Erster das Ziel am Höfatsblick erreichte. Der 30-Jährige erklärte nach seinem nun vierten Titel in Folge: „Angesichts der bevorstehenden EM und des Abstands zur Konkurrenz bin ich natürlich im Schlussteil verhalten gelaufen.“
Korbinian Schönberger konnte sich nach einer Kuppe von Josef Beha lösen und holte sich mit 49:51 Minuten die Bronzemedaille. „Das war meine bisher beste Platzierung bei einer Deutschen Berglaufmeisterschaft. Jetzt muss ich mich einige Tage regenerieren, und dann starte ich optimistisch bei der EM in der Türkei“, erklärte der Landschaftsarchitekt wenige Minuten nach seinem Zieleinlauf.
Zweitschnellster bayerischer Bergläufer wurde mit 51:39 Minuten der 20-jährige Fabian Alraund (PTSV Rosenheim). Damit holte sich der BWL-Student sogar die Silbermedaille in der Juniorenwertung. „Das hat mich nicht überrascht, ich hätte eher John Mooney eine schnellere Zeit zugemutet“, kommentierte der Rosenheimer Teamleiter Anton Gröschl die Leistungen seiner Läufer.
„Die Temperatur war ideal und es war schön steil, das mag ich“, zufrieden gab sich Lisa Reisinger nach ihrem Titelgewinn. Sie schaffte am Nebelhorn nun den läuferischen Hattrick: seit 2009 hat sie den Meistertitel gepachtet. Zu keinem Zeitpunkt des Rennens wurde ihr eine Konkurrentin gefährlich, bei der Seealpe hatte sie bereits mehr als eine Minute Vorsprung vor der 50-jährigen Marie-Luise Heilig-Düventester. Als beste bayerische Läuferin belegte Ellen Clemens (LG Telis Finanz Regensburg) mit einer Zeit von 1:02:48 Stunden den fünften Gesamtplatz.
In der Teamwertung bestiegen zweimal bayerische Mannschaften das Siegertreppchen. Bronze gab es für das Damentrio des PTSV Rosenheim: Karin Chruschwitz, Michelle Maier und Paula Mangold-Wolf. Hoch erfreut zeigte sich nach der Siegerehrung in der Mannschaftswertung der Männer Marco Sturm vom LLC Marathon Regensburg: „Diese Deutsche Berglaufmeisterschaft ist einer unserer größter Vereinserfolge“ Im Regensburger Siegerteam liefen noch Korbinian Schönberger und Ralf Preißl.