Kohlmann und Grau glänzen zum Saisonauftrakt im französischen Forbach
Im Jahr 2010 war es, als Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) in Dessau ihre bis dato gültige Bestzeit über die zwei Stadionrunden mit 2:00,72 Minuten aufstellte. Diesmal stieß sie in Forbach mit einer Siegerzeit von 2:01,80 Minuten wieder in die Dimensionen um die Zwei-Minuten-Grenze vor. Damit ist die deutsche Hallenmeisterin auch nicht mehr allzu weit von der Norm für die Europameisterschaften entfernt – 2:00,50 Minuten fordert der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) für eine Teilnahme in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August).
Vor einem ähnlichen Problem steht seit dem Wochenende Martin Grau.Über 3000 Meter Hindernis steigerte sich der Dritte der U 20-EM des Jahres 2011 um rund zwölf Sekunden auf starke 8:30,46 Minuten und lief damit in Forbach in einer anderen Liga, nahm er dem zweitplatzierten Youssef Jbara (Frankreich) doch ganze 26 Sekunden ab. Auch für ihn ist die EM-Norm nach diesem Rennen ein realistisches Ziel – sie liegt bei 8:27,50 Minuten.
Grau ging mit viel Selbstvertrauen ins Rennen, nachdem die zurückliegenden Trainingswochen und ein 1000-Meter-Test eine Woche zuvor sehr positiv verliefen. Vom Start weg setzte er sich an die Spitze und hielt die Vorgaben seines Trainers Markus Mönius sekundengenau ein. Die 1000-Meter-Marke passierte er bei 2:48 Minuten, auf dem zweiten Kilometer ließ er nur wenig nach, aber es fehlte ein gleichwertiger Rennpartner, um das Tempo konstant hoch zu halten. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Höchstädter schon 150 Meter Vorsprung vor dem zuvor ebenfalls stark eingeschätzten ehemaligen deutschen Meister Benedikt Karus.
Mit großem Willen kämpfte er auf den letzten Runden und konnte nach einem etwas schwächeren zweiten Kilometer nochmal zulegen. Im Ziel hatte er 26 Sekunden Vorsprung vor dem Franzosen Youssef Jbara (Frankreich). Quasi im Vorbeigehen verbesserte er zudem den über 20 Jahre alten Stadionrekord und liegt nun auf Platz zwei der aktuellen europäischen Bestenliste.
Beim Rennen in Dessau am 11. Juni wird Martin Grau dann auf deutlich stärke Konkurrenz um den aktuell noch besten deutschen Hindernisläufer Steffen Uliczka treffen. Dort hoffen alle Beteiligten, die EM-Norm nochmals anzugreifen zu können. In einem Feld von starken Läufern um die 8:20 Minuten muss das Höchstäder Laufass dann endlich einmal nicht sein eigener Pacemaker sein.