
Hanna Ackermann; Chiara Sistermann; Katharina Rupp; Johanna Marrwitz; Valerie Koppler; Jakob Kemminer; Benedikt Maurer; Georg Harpf; Florian Schmid; Bilder Theo Kiefner








Deutsche Meisterschaft U23: Vier Titel und ein Rekord
Hanna Ackermann (LG Telis Finanz Regensburg) hat gute Erinnerungen an das Ulmer Donaustadion. Bei der Deutschen U20 Meisterschaft 2022 sicherte sie sich an dieser Stelle die Bronzemedaille über 2.000 Meter Hindernis. Es war ihre erste nationale Medaille. Im Anschluss an die Saison ging sie zum Studium nach Oregon (USA), was sie in ihrer Leistungsentwicklung weiter gebracht hat. In dieser Saison lief sie die 3.000 Meter Hindernis schon in 9:54,21 Minuten und hat damit die Norm für die U23 EM bereits erfüllt. Am Samstag in Ulm ging es nicht um die Zeit, sondern um die Platzierung. Entsprechend war das Tempo nicht so hoch. Erst auf dem letzten Kilometer setzte sich Hanna Ackermann an die Spitze und erhöhte das Tempo. Da fiel auch Carolin Hinrichs (VfL Löningen) zurück, und Hanna Ackermann sicherte sich den Titel. Zum Titel gab es zusätzlich die Nominierung für die U23 EM.
„Das war jetzt mein erster Wettkampf in Deutschland seit zwei Jahren,“ erzählte Chiara Sistermann (TSV Gräfelfing) bei der Siegerehrung. Die U20 Vizeweltmeisterin von 2022 studiert ebenfalls in den USA und war im letzten Sommer verletzt, weshalb sie keinen Wettkampf bestreiten konnte. Mit einer Jahresbestleistung von 4,35 Metern ging sie als Favoritin an den Start. Einzig mit ihrer Einstiegshöhe von 4,00 Metern hatte sie etwas zu kämpfen. Nach übersprungenen 4,10 Meter stand der Titelgewinn fest, wie schon 2022. Auch die 4,25 Metern meisterte sie souverän. Erst bei ihrer neuen persönlichen Bestleistung von 4,41 Meter war an diesem Tag Schluss. Ihre Vereinskollegin Lilly Samanski wurde mit übersprungenen 4,00 Metern Vierte.
Katharina Rupp (LG Donau-Ries) ging das Rennen im 400 Meter Vorlauf sehr schnell an. Die 19-jährige Athletin konnte ihr Tempo bis ins Ziel halten und stellte mit 53,99 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung auf. „Eigentlich wollte ich nur den Vorlauf bestreiten, deswegen bin ich auch so schnell angelaufen“, erzählte sie. „Nach der schnellsten Vorlaufzeit haben meine Trainerin Dagmar Spannbauer und ich beschlossen, im Finale anzutreten.“ Im Finale wählte sie eine ähnliche Taktik und hielt ihren Vorsprung bis ins Ziel. Mit 54,27 Sekunden gewann sie den ersten deutschen Meistertitel für den TSV Nördlingen. Ihr nächster Start ist am Wochenende die Deutsche U20 Meisterschaft in Wattenscheid, bei der sie sich für die U20-Europameisterschaft im finnischen Tampere qualifizieren möchte.
Das Wurfteam der LG Stadtwerke München ist immer für Medaillen gut, so auch in Ulm. Im Kugelstoßen sicherte sich Helena Kopp mit einer persönlichen Bestleistung von 16,23 Metern die Silbermedaille. Damit hat sie sich auch einen Startplatz bei der U23-EM gesichert. Die beiden Hammerwerferinnen Johanna Marrwitz und Clara Hegemann sind noch in der Altersklasse U20 startberechtigt. Mit 64,87 Metern gewann Marrwitz die Silbermedaille, Hegemann wurde mit 63,02 Metern Vierte.
Im Finale über 1.500 Meter hielt sich Valerie Koppler (LG Stadtwerke München) stets in der Spitzengruppe auf. Das Tempo war, wie bei Meisterschaftsläufen auf der Mittelstrecke üblich, langsam. Auf der Zielgeraden hielt sie das Tempo durch und sicherte sich die Bronzemedaille.
„Ich wäre gern im Finale gelaufen, aber mein Beuger macht Probleme,“ erklärt Jakob Kemminer (LAC Quelle Fürth) am Rande der Bahn. Im 200 Meter Vorlauf hat der U18 Europameister den 19 Jahre alten bayerischen Rekord von Christian Blum von 21,00 Sekunden auf 20,92 Sekunden verbessert. „Die U20 DM in Wattenscheid ist jetzt wichtiger,“ ergänzt er.
Für Dreispringer Benedikt Maurer (SV Germering) sind die Titelkämpfe in Wattenscheid auch auf dem Weg zur U20 EM wichtig. In Ulm musste er wie alle Dreispringer mit dem wechselnden Wind kämpfen. Sein weitester Sprung von 15,48 Metern bescherte ihm die Silbermedaille. Aufgrund zu starken Rückenwindes zählt diese Weite jedoch nicht als persönliche Bestleistung. Diese Leistung erzielte er im sechsten Durchgang mit 15,40 Metern.
Dem Kugelstoßer Georg Harpf (LG Stadtwerke München) gelang im ersten Versuch ein guter Stoß auf 18,71 Meter. Eine weitere Steigerung gelang ihm jedoch nicht. Mit der Bronzemedaille verpasste er die Nominierung für die EM nur knapp.
Hinter dem überlegenen Sieger Nick Thumm (VfB Stuttgart) war es im Speerwurf ein enger Dreikampf um die beiden anderen Medaillen. Der böige Wind setzte den Werfern zu. Das war auch beim 90-Meter-Werfer Max Dehning (LG Offenburg) zu sehen. Er sicherte sich mit 73,42 Metern die Silbermedaille. Zwischen Florian Schmid (LG Stadtwerke München) und Jakob Eberler (LG Landkreis Roth) war es hingegen sehr knapp. Schmid sicherte sich im fünften Durchgang mit einer Weite von 72,78 Metern die Medaille vor Eberler, der im sechsten Durchgang den Speer auf 72,59 Meter warf.
Vierte Plätze gab es für Karl Gattinger (LG Stadtwerke München) über 200 Meter in 20,88 Sekunden und für seinen Teamkollegen Tobias Tent über 1500 Meter. Auch die Werfer Jakob Nützel (LG Neumarkt-Freystadt) im Diskuswurf und Linus Liebenwald (UAC Kulmbach) im Hammerwurf belegten den vierten Platz.
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- www.leichtathletik.de/aktuelles/news/news-detail/80831-samstag-u23-65-meter-duell-mit-dem-diskus-und-freudentraenen-im-dreisprung
- www.leichtathletik.de/aktuelles/news/news-detail/80835-sonntag-u23-huerden-showdown-acht-meter-premiere-und-ein-sturmlauf-an-europas-spitze