Deutsche Mehrkampf-MS U 18/U 16: Larissa Knörl und Fürther Mädchen holen Medaillen nach Bayern
Vor allem die erst 15-jährige Larissa Knörl (Post SV Bayreuth) verstand es, sich in der Altersklasse W 15 im Siebenkampf prächtig in Szene zu setzen und ihren Konkurrentinnen bis zuletzt um den Deutschen Meistertitel im Siebenkampf Paroli zu bieten. In einem Wettbewerb ohne klare Favoritin gewann schließlich Leonie Neumann (LG Filder/TV Nellingen) mit 3867 Zählern Gold. Über fünf Disziplinen hinweg lag Neumann hinter Knörl, die sich vor allem mit ihren glänzenden 13,10 Metern im Kugelstoßen, aber auch durch 13,00 Sekunden über 100 Meter sowie 1,55 Meter im Hochsprung einen leichten Vorsprung verschafft hatte.
Nachdem die Bayreutherin den zweiten Tag mit ausgezeichneten 12,16 Sekunden über 80 Meter Hürden eröffnet hatte, kam die Wende zugunsten ihrer Konkurrentin im Speerwurf. Mit 35,45 Metern musste sie Neumann, die 39,69 Meter weit warf, an sich vorüberziehen lassen. Vor dem abschließenden 800-Meter-Lauf betrug der Rückstand zum ersten Platz für Larissa Knörl allerdings nur winzige vier Punkte, doch die Ausdauerdistanz zählt zu den ganz wenigen Schwächen der überaus vielseitigen Nordbayerin. 2:53,42 Minuten langten schließlich zu 3767 Punkten und dem Bronzerang, was für das Siebenkampftalent dennoch als großer Erfolg zu werten ist. Auf Rang elf landete mit Katharina Sasse (TSV Schleißheim; 3605) eine weitere Bayerin.
Mit großen Hoffnungen waren die bayerischen Siebenkämpferinnen in der Altersklasse U 18 an den Start gegangen, denn schließlich galten mit Katharina Winkler (LAC Quelle Fürth) und Anna-Lena Obermaier (LG Sempt) gleich zwei von ihnen als heiße Medaillenanwärterinnen. Winkler lag dann auch nach exzellenten Vorleistungen, vor allem in ihren Spezialdisziplinen Hochsprung (1,75 Meter) und 100 Meter Hürden (13,96 Sekunden) jeweils als beste Mehrkämpferin in Bernhausen, sowie 12,58 Sekunden über 100 Meter, 5,58 Meter im Weitsprung und 38,91 Meter mit dem Speer nicht nur auf direktem Richtung Kurs zu einem fantastischen Bayerischen Rekord, sondern auch auf einem sicheren Medaillenplatz in der Einzelwertung. Doch im abschließenden 800-Meter-Lauf passierte das Malheur: 300 Meter vor dem Ziel fuhr Winkler ein stechender Schmerz in den Rücken, der später von den Ärzten als lupenreiner „Hexenschuss“ diagnostiziert wurde. „Katharina gebührt großes Lob, dass sie trotzdem das Rennen irgendwie zu Ende gebracht hat“, meinte ihr Coach Ulrich Steinacker auch in Hinblick auf die Mannschaftswertung voller Anerkennung. Statt der anvisierten 2:30 Minuten für die 800 Meter standen so plötzlich 3:00 Minuten zu Buche. Letztlich sprangen 5033 Punkte und „nur“ der elfte Rang heraus.
Anna-Lena Obermeier auf Tuchfühlung zur absoluten Spitze
Die beste weißblaue Siebenkämpferin hieß somit Anna-Lena Obermaier, die mit einer Steigerung auf hervorragende 5273 Zähler auf Rang fünf landete, nur 56 Punkte vom Bronzerang entfernt. Die 17-Jährige scheint aus dem Münchner Umland scheint sich in dieser Saison endgültig zur Leistungs- und Hoffnungsträgerin aufgeschwungen zu haben. Konstant gute bis herausragende Leistungen wie zum Beispiel ihre 1,72 Meter im Hochsprung, 14,38 Sekunden über 100 Meter Hürden sowie 44,55 Meter mit dem 500-Gramm-Speer etablierten sie in Bernhausen endgültig Reigen eines bärenstarken Siebenkampf-Jahrganges, von denen allein zwölf Mädchen unter Führung der U 18-Weltmeisterin Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause) mit einem Ergebnis von mehr als 5000 Punkten finishten.
Allen Grund zur Freude hatten dann auch noch die Mädchen des LAC Quelle Fürth. Dank der Energieleistung von Katharina Winkler gab es schließlich noch für sie sowie Kerstin Schellenberger und Sarah Wimmer in der Mannschaftswertung die Bronzemedaille (13 673). Auf Platz fünf landete die LG Stadtwerke München mit 13 335 Punkten.
Beim männlichen Mehrkampfnachwuchs hielten vor allem Maximilian Holzmüller (TSV Bobingen) und Keno Harms (LAC Quelle Fürth) im Neunkampf der Klasse M 15 die weißblauen Fahnen hoch. Holzmüller kam auf einen kaum erwarteten fünften Rang im Endklassement (5336), was an einer geradezu verblüffenden Ausgeglichenheit auf sehr hohem Niveau lag. In einem Mehrkampf ohne erkennbare Schwachpunkte ragten zumindest seine 80-Meter-Hürdenzeit (11,69 Sekunden), sein Stabhochsprung (3,80 Meter) und sein Speerwurf (51,39 Meter) ein wenig heraus.
Mit neuen Hausrekorden in allen drei Wurfdisziplinen Kugel (13,96 Meter), Diskus (38,81 Meter), Speer (45,85 Meter)sowie im 1000-Meter-Lauf (3:10,83 Minuten) sowie 3,80 Meter im Stabhochsprung und 1,78 Meter im Hochsprung bestach Keno Harms. Mit neuer Bestleistung von 5146 Punkten fand sich das lang aufgeschossene Talent überraschend auf dem neunten Platz wieder. Bei der M 14 landete Claudio Kaserer (LG Würm Athletik) mit 4557 Punkten auf einem guten zwölften Platz.