Domenika Mayer. Foto: Theo Kiefner

09.06.2024 21:49 // Von: leichtathletik.de

EM Rom: Erfolgreiche Mannschaften - Silber für Domenika Mayer, Bronze für Abraham und Boch

Vier deutsche Halbmarathonläuferinnen haben es am Sonntagvormittag bei der EM in Rom in die Top 20 geschafft. Die Schnellste von ihnen: Melat Kejeta auf Platz fünf. Die mannschaftliche Stärke bescherte den DLV-Athletinnen Silber in der Teamwertung mit der zweitenbesten deutschen Läuferin Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg). Bronze gab es in der Mannschaftswertung der Männer, bei denen mit Filimon Abraham und Simon Boch noch zwei Läufer der LG Telis Finanz Regensburg dabei waren.

Im EM-Halbmarathon von Rom (Italien) hielt Melat Kejeta am Sonntag lange mit den Führenden mit. Rund um Kilometer 15 fiel die Athletin des Laufteam Kassel dann jedoch ein wenig zurück. Die Medaille geriet außer Reichweite, die Top-Platzierung konnte sie jedoch halten: Als Fünfte lief Melat Kejeta ins Olympiastadion von Rom ein, in 1:09:42 Stunden brachte sie den Halbmarathon zu Ende.

 

Damit führte die 31-Jährige ein starkes deutsches Team an, aus dem es vier Läuferinnen in die Top 20 schafften. Das war für die Teamwertung Silber wert. Als zweitbeste DLV-Athletin belegte die Regensburgerin Domenika Mayer (1:10:49 Stunden) Rang elf, auf Rang 18 folgte bei ihrem Nationalmannschafts-Debüt Esther Pfeiffer (Hannover 96; 1:11:28 Stunden) sechs Sekunden vor Fabienne Königstein (MTG Mannheim) auf Platz 20.

 

"Von vornherein war es warm und ich konnte nicht drücken", schilderte Domenika Mayer später ihre Sicht auf das Rennen. "Wir sind ja auch immer noch in der Marathon-Vorbereitung, wobei wir auch schon halbmarathonspezifische Sachen gemacht haben. Trotzdem habe ich gemerkt, dass das nicht der allerhöchste Höhepunkt war. Ich bin ein konstantes Tempo gerannt, am Anfang war ich auf 20, dann habe ich viele eingesammelt. Es war schön zu merken, dass die Mädels, die ich überholt habe, nicht mitlaufen konnten. Ich bin ein bisschen traurig darüber, dass ich das Tempo am Anfang nicht mitgehen konnte, denn die sind auch nicht mehr so viel weiter weggelaufen. Ich bin zufrieden, es war super warm, es hätte auch anders laufen können. Ich musste viel kämpfen, um jede Sekunde. Da ist man froh, wenn man im Team noch Silber erreicht. Es waren auch viele Deutsche an der Strecke, ich habe immer wieder meinen Namen gehört. Das treibt an!"

 

Hinter Bronze-Medaillengewinner Amanal Petros (SCC Berlin) und Samuel Fitwi Sibhatu (Silvesterlauf Trier)legten der drittbeste DLV-Läufer Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg; 1:03:09 Stunden) auf Rang 22, Marathon-Europameister Richard Ringer (LC Rehlingen) auf Platz 28 (1:03:53 Stunden), Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg; 1:04:16 Stunden) und Hendrik Pfeiffer (1:04:32 Stunden) auf den Rängen 31 und 34 den Grundstein für die zweite deutsche Halbmarathon-Medaille: Bronze (3:05:33 Stunden) in der Mannschaftswertung.

 

Gold in der Teamwertung ging an die Italiener (3:03:34 Stunden), die gleich fünf Läufer in die Top Ten brachten. Silber holte Israel  (3:04:09 Stunden), das vor zwei Jahren in München vor der deutschen Mannschaft Marathon-Gold gewonnen hatte. "Ich habe die letzten drei Wochen Zahnschmerzen gehabt. Deshalb musste ich viele Schmerzmittel nehmen, was Magenprobleme ausgelöst hat", berichtete Filimon Abraham über eine kleines Handicap. !Ich habe gekämpft, aber hinten raus war es sehr hart, auch mit der Hitze. Ich wollte schon aussteigen, weil die Magenprobleme so stark waren. Aber die Reise hat sich gelohnt, denn wir haben den dritten Platz gemacht!" Sein Teamkollegen Simon Boch schilderte seinen Halbmarathon so: "Wir (er und Hendrik Pfeiffer) konnten lange zusammenarbeiten, wir haben uns abgewechselt und sogar zwischendrin gesprochen. Für mich war es ein hartes Rennen, im Sommer, wenn es über 20 Grad hat, tue ich mich einfach schwer. Ich habe versucht, defensiv anzugehen, damit ich hintenraus ein bisschen Spaß haben kann, ein paar Leute noch einsammeln kann. Aber klar, die Spitze war einfach zu weit weg. Bronze im Team, cool, das nimmt man gerne mit. Ich habe das Beste draus gemacht."

 

Florian Bremm bei den "Ingebringtsen-Festspielen" auf Rang 23

 

Jakob Ingebrigtsen hat dem 5000-Meter-Finale am Samstagabend bei der EM in Rom (Italien) seinen Stempel aufgedrückt und seinen dritten Titel in Serie eingefahren. Der Norweger schob sich an Position eins, kurz bevor der Rundengong ertönte, blickte sich nach links und rechts um und zündete den Turbo. Auf der Zielgeraden bejubelte er seinen Sieg ausgiebig. 13:20,11 Minuten wurden für ihn gestoppt.

 

Ingebrigtsen hatte sich wie so häufig zu Beginn des Rennens eher im hinteren Bereich des Feldes aufgehalten, ehe er sich nach vorn arbeitete und kurz vor der 3000-Meter-Marke die Führung übernahm, die er jedoch sofort wieder abgab – an Mohamed Abdilaahi (LG Olympia Dortmund). Der DLV-Athlet musste jedoch bald darauf abreißen lassen und kam schließlich abgeschlagen als 26. ins Ziel (13:58,89 Minuten). Nicht viel besser erging es seinen Teamkollegen. Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd; 13:41,29 Minuten) landete auf Rang 22 einen Platz vor Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch; 13:42,30 Minuten).

 

Der Deutsche 100-Meter-Meister Yannick Wolf (LG Stadtwerke München) schied im Halbfinale mit 10,32 Sekunden aus.