Cross-EM Brüssel: Franziska Drexler wird mit dem deutschen U 20-Team Vizeeuropameisterin
Bemerkenswert war das Ergebnis des weiblichen deutschen U 20-Teams schon deshalb, weil neben der U 20-Vizeeuropameisterin über 5000 Meter, Kira Weis, mit Franziska Drexler und Emily Junginger gleich zwei Athletinnen im Team waren, die noch der U 18 angehören. Die junge Telis-Läuferin setzt mit diesem Edelmetall ein Regensburger Erfolgsgeschichte bei Cross-Europameisterschaften fort, die nun schon seit über zehn Jahren anhält.
In einer wahren Schlammschlacht auf dem sumpfigen Wiesenparcours der belgischen Metropole musste sich der Schützling von LG-Trainerin Doris Scheck erst einmal auf internationalem Terrain zurechtfinden und reihte sich zunächst ziemlich weit hinten auf Platz 62 des 82-köpfigen Starterinnenfeldes ein. In einer grandiosen Aufholjagd verbesserte sie sich von Runde zu Runde immer mehr, lag eingangs der letzten Runde sogar auf Platz sieben, um am Ende völlig ausgepumpt als sensationelle Neunte zu finishen.
Bereits 15 Jahre vorher, in der gleichen Stadt und ebenfalls bei Crosslauf-Europameisterschaften hatte schon einmal eine Regensburger U 18-Läuferin mitgemischt, war damals auf Rang 22 angekommen. Es handelte sich um Corinna Harrer, die dann eine beispielhafte Karriere folgen ließ, die 2012 im Halbfinale über 1500 Meter der Olympischen Spiele gipfelte. Keine schlechten Vorzeichen also für die angehende Abiturientin, die im niederbayerischen Hutthurm aufgewachsen ist und in ihrer Familie mit sportbegeisterten Eltern den Rückhalt erhält, den es für solche Erfolge braucht. Das schönste aber ist, dass die Regensburgerin auf Grund ihres jungen Alters noch zwei Jahre weiter in der gleichen Altersklasse der U 20 antreten kann und dann vielleicht noch weiter vorne landet.
Eebenfalls zufrieden war Nick Jäger (LSC Höchstadt/Aisch; 31:30 Minuten; Rang 36), der sich mit seinem Teamkollegen Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf Süd; 31:31 Minuten; Platz 39) einen Wettkampf überwiegend in Sichtweitel lieferte. "Es war ein verdammt hartes Rennen, aber es hat Spaß gemacht", zog Jäger eine zufriedenstellendeBilanz. "Der Boden war manchmal so tief, dass man kaum aus dem Matsch herausgekommen ist."
Der dritte Bayer im deutschen Team, Tobias Tent, musste bei seinem ersten Start im Nationaltrikot ein wenig Lehrgeld zahlen. "Ich wusste nicht, wo ich liege und wie weit ich hinten war", erzählte der junge Münchner. "Ich bin drittbester Deutscher, das ist okay. Ich war bei den Deutschen Meisterschaften auch Dritter. Ich hatte mir für heute keine genaue Platzierung vorgenommen. Ich wollte sehen, was bei einer internationalen Meisterschaft möglich ist. Die Strecke war okay, Schlamm liegt mir." Am Ende wurde es Platz 56.