Süddeutsche Hallenmeisterschaften: U 18-Jugendliche retten in Karlsruhe die weißblaue Ehre
Möglicherweise lag es am ungünstigen Termin, der in Bayern zu gleichen Zeit die Süd- und Nordbayerischen Hallenmeisterschaften der U 20 vorsah. Auch wollten sich sicher einige U 20-Athleten eine Woche vor den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Neubrandenburg nicht in die Karten schauen lassen. Doch die gelinde gesagt spärliche Resonanz der Leichathleten aus dem Freistaat stellt einen neuen Negativrekord dar. Dabei gibt es nur wenige Hallen, die sich derart attraktiv präsentieren wie die Karlsruher Messehalle. Der blaue Kunststoffbelag und der Schwungboden stammen ursprünglich aus dem schwedischen Göteborg und haben sich dort bei zahlreichen internationalen Topmeetings und Meisterschaften bewährt.
Von den bayerischen Männern und Frauen werden allenfalls ein Handvoll die "Süddeutschen" in Karlsruhe in guter Erinnerung behalten. Über 3000 Meter gab es bei beiden Geschlechter jeweils Silber, und zwar für Felix Hentschel (LG Bamberg; 8:21,19 Minuten) und Isabelle Heers (LG Stadtwerke München; 9:48,53 Minuten). Heers`Teamkollegen Katrin Wallner schrammte hier mit 10:02,59 Minuten als Vierte nur knapp an Edelmetall vorbei.
Mit Brone dekoriert wurden zwei Athleten des LAC Quelle Fürth, nämlich Stefanie Müller über 1500 Meter in einem knappen Rennen in 4:39,63 Minuten (Platz sieben ging an Ann-Kathrin Wirtz, LAC Quelle Fürth in 4:42,21 Minuten) und Dreisprung-Altmeister Andreas Beratz. Der 35-Jährige sprang mit 14,53 Meter so weit wie schon lange nicht mehr. Ebenfalls mit ihrem dritten Platz zufrieden waren Carina Dörr (Athletik- und Sprintteam München), die über 1,73 Meter flopte und vor Nadine Lanners (LG Stadtwerke München; Vierte mit 1,65 Meter) landete, sowie Gabriel Genck (LG Donau-Ries) der über 800 Meter 1:53,70 Minuten brauchte. Platz sechs ging über die vier Hallenrunden an Tobias Budde (LSC Höchstadt/Aisch; 1:55,41 Minuten).
Unter die besten Acht schieben konnten sich außerdem Hochspringer Manuel Marko (LAC Quelle Fürth) mit 2,00 Metern, der ebenso wie die 4 x 200-Meter-Sprintstaffel der LG Region Landshut (1:45,65 Minuten) aus Platz fünf landete. Sechste wurde Christian Rasp (LG Stadtwerke München) über 60 Meter (6,86 Sekunden) und Sabine Hoja (SWC Regensburg) im Dreisprung (11,60 Meter). Rang sieben und 5,71 Meter als bestes Resultat blieben für Tina Pröger (LAC Quelle Fürth) im Weitsprung.
U 18-Sprinter und Kugelstoßer eine Bank
Als die stärkste ihrer Zunft auf süddeutscher Ebene erwiesen sich einmal mehr Bayerns beziehungsweise Ambergs weibliche U 18-Sprintaushängeschilder Katrin Fehm (SG Siemens Amberg) und Corinna Schwab (TV 1861 Amberg). Die eine, nämlich Fehm, holte sich souverän den Titel über 60 Meter in 7,71 Sekunden, der anderen, nämlich Schwab, gelang es abermals, ihre Spitzenzeit über 200 Meter auf nunmehr 24,78 Meter zu steigern. Beide gewannen damit in beeindruckender Manier jeweils Gold.
Gleiches lässt sich von den Kugelstoßern der Kaderschmiede der LG Stadtwerke München berichten. Amelie Döbler holte sich erwartungsgemäß den Titel mit 15,06 Meter, wobei ihre Trainingspartnerin Selina Dantzler (LG Stadtwerke München) mit ebenso guten 14,33 Meter noch auf dem Bronzerang landete. Fast eineinhalb Meter Vorsprung hatte Martin Knauer bei seinem Sieg in 16,37 Meter auf den Nächstplatzierten, wobei für Jannick Voß (TSV Schleißheim; 13,73 Meter) und Robert Grau (TSV 1860 Ansbach; 13,61 Meter) die Plätzen sieben und acht blieben.
Über Silber durften sich im Weitsprung der weiblichen U 18 Jacqueline Sterk (SWC Regensburg) dank ihrer 5,60 Meter (Platz sechs für Katharina Sasse, TSV Schleißheim; 5,42 Meter), sowie über 200 Meter der männlichen U 18 Nick Przeliorz (TSV Münnerstadt) mit seinen 23,06 Sekunden freuen.
Trotz ansprechender Leistungen landete das weibliche 4 x 200-Quartett des LAZ Obernburg-Miltenberg (Vierte mit 1:46,80 Minuten), die Dreispringer Christoph Müller (TSV Ebensfeld; Vierter mit 13,00 Meter), Dominik Päsold (TSV Burghaslach; Siebter in 12,69 Meter) und Ana-Maria Miljevic (LAC Quelle Fürth; Sechste in 11,00 Meter) sowie die 1500-Meter-Läufer Theodor Schell (Platz acht in 4:17,50 Minuten) und Michael Arle (beide TSV Burghaslach; Neunter in 4:20,27 Minuten) neben dem Siegertreppchen.