Deutsche 10-Kilometer-Meisterschaften Düsseldorf: Bayern verkaufen sich auf der Shoppingmeile gut
Manuel Stöckert fuhr nach einem Trainingslager noch platt und müde eher ohne große Ambitionen nach Düsseldorf. In der ersten Runde lief der 26-jährige Polizeibeamte noch in der Verfolgergruppe hinter einer Vierergruppe, in der sich der spätere Deutsche Meister André Pollmächer sowie Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) befanden. Aber Stöckert konnte nach der zweiten Runde zur Führungsgruppe aufschließen und kam letztendlich mit einer Zeit von 29:44 Minuten und 20 Sekunden Rückstand zu Pollmächer ins Ziel. „Ich bin voll und ganz zufrieden“, resümierte Stöckert. Er will in Kürze noch einen Halbmarathon laufen.
Als nächster bayerischer Starter platzierte sich Philipp Pflieger als Gesamtvierter mit einer Zeit von 29:53 Minuten. Der Politikwissenschaftler bestieg dann für die LG Telis Finanz Regensburg mit Julian Flügel und Felix Plinke als schnellste Männermannschaft des Tages das Siegerpodest. Unter den ersten sechs Teams konnten sich dann zwei weitere bayerische Vereine präsentieren: Das Trio Clemens Bleistein, Lukas Becht, Florian Pasztor von der LG Stadtwerke München landete auf dem vierten Platz, Sebastian Reinwand, Josef Katib und Michael Batz vertraten als Fünfte optimal den TSG 08 Roth.
Wer über 3000 Meter Hindernis bis ins EM-Finale kommt, kann auch längere Strecken schnell laufen. Das bewies Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch), der in der U 23 mit einer Zeit von 31:19 Minuten den fünften Platz belegte. In der Teamwertung dieser Klasse errangen für die LG Telis Finanz Regensburg Jonas Koller, Valentin Unterholzner und Moritz Steininger die Silbermedaille. Bronze ging ans Frankenteam Martin Grau, Bastian Grau und Marco Kürzdörfer.
Steffi Volke bedauerte, dass der an sich schnelle Kurs von Düsseldorf durch zehn enge Kurven pro Runde und die notwendigen Überrundungen erschwert wurde. Dass sie mit 35:09 Minuten die erfolgreichste bayerische Läuferin wurde, hat die 38-jährige Personaltrainerin eher überrascht. Keine Überraschung war für Kenner der Leichtathletikszene Volkes Sieg in der W 35. „Die Franzi ist sehr gut gelaufen“, bewertet Volke die Leistung ihrer 18-jährigen Teamkollegin Franziska Reng. Mit einer Zeit von 35:26 Minuten wurde sie bei den Juniorinnen leider nur Vierte, dafür konnte sie allerdings mit Steffi Volke und Maren Kock in der Teamwertung der Frauen eine Silbermedaille in Empfang nehmen.
Siegerin in der Frauenwertung wurde mit ihrem 40. Meistertitel die Ausnahmeathletin Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg). Mit ihr lief im Lauf der Frauen und Senioren ab M 50 einige Zeit der aktuell herausragende Ausnahmeläufer unter den bayerischen Senioren, Hans-Joachim Herrmann (LG Erlangen). Wie Mockenhaupt hat Herrmann schon viele Meistertitel errungen. Mit einer Zeit von 33:48 Minuten und 25 Minuten Vorsprung vor Mockenhaupt gewann der 53-jährige Ernährungswissenschaftler am Sonntag nun schon seinen vierten deutschen Meistertitel. Erfreulicherweise würdigt der Seriensieger den BLV mit einem Start bei den Bayerischen Meisterschaften über 10 Kilometer Ende September in Erding.
Dort könnten dann auch weitere Seniorenläufer starten, die sich bei der DM Edelmetall holten. Eine Goldmedaille und den Titel in ihrer Klasse erkämpften sich in der M 45 Rudolf Salzberger (SWC Regensburg), in der W 55 Andrea Dammann (TG Viktoria Augsburg) und in der W 60 Gerlinde Kolesa (MTV 1881 Ingolstadt). Silber erhielten für ihre Leistung in der Rheinmetropole Jürgen Sonneck (LG Stadtwerke München) in der M 50, Siegfried Haas (RSC Neukirchen) in der M 55, Julia Galuschka (LG Telis Finanz Regensburg) in der W 35, Ruth Wolf (TSG Kleinostheim) in der W 45 und die beiden „Viktorianerinnen“ aus Augsburg Barbara Auer-Gerber in der W 50 sowie Heide Küppers in der W 60. Mit einer Bronzemedaillen kehrten Sebastian Hallmann (LG Telis Finanz Regensburg) in der M 35 und die ehemalige Deutsche Marathonmeisterin Bernadette Pichlmaier (LAG Mittlere Isar) in der W 45 nach Bayern zurück.