Drei junge Bayern beim DLV-Jugendlager in Wolfsburg
Am Mittwoch kamen wir am Nachmittag bei der DJH Wolfsburg an und uns wurden erstmal unsere Zimmer zugeteilt. Am Abend starteten unsere Betreuer mit uns ein Kennenlernprogramm, indem die Athleten der Landesverbände sich zuerst einzeln vorstellten und wir danach durch verschiedene Spiele versuchten uns die Namen von allen einzuprägen.
Am Donnerstag bekamen wir in der Früh im Stadion des VfL-Wolfsburg unsere erste Trainingseinheit. Wir konnten zwischen Sprint- und Hürdentraining bei Björn Sterzel, Wurftraining bei Thorsten Frey und Hochsprungtraining bei Astrid Onnen wählen. Nach dem Training veranstalteten wir ein gemeinsames Grillen. Gleich darauf machten wir uns auf den Weg zur VW-Autostadt Wolfsburg, in der wir alles über VW erfahren konnten. Am Abend malten alle Athleten für ihren jeweiligen Landesverband Anfeuerungsplakate für die DM. Wir selbst schrieben auf unser Plakat: " BLV rockt die DM 2010".
Am Freitagmorgen machten wir uns nach dem Frühstück, zirka um halb Zehn, auf in Richtung der „phæno“, einer Experimentierlandschaft, in der wir über 250 Experimente aus den verschiedensten Bereichen der Wissenschaft selbst ausprobieren konnten. Zu den Highlights zählte sicherlich der Gang durch einen komplett dunklen Raum, in dem man komplett auf seinen Tastsinn angewiesen war sowie der mit etwa neun Metern höchste Feuertornado der Welt.
Nach dem Mittagessen im zur „phæno“ gehörenden Restaurant hatten wir den Nachmittag zur freien Verfügung. Wegen der extremen Temperaturen entschieden sich viele dazu, den Tag am Wolfsburger Badestrand zu verbringen, einige Mutige wagten sich sogar auf die Wasserski oder das Wakebord. Andere ließen es da etwas ruhiger, etwa mit einem Stadtbummel oder einem ausgedehnten Verdauungsschlaf angehen. Nach dem Abendessen ging es dann zu unserer „Lager-WM“, aus der alle Gruppen, die wie die Zimmer quer durch die Landesverbände gemischt waren, als Sieger hervorgingen. Somit erhielten wir natürlich auch alle einen Preis: Unser Camp T-Shirt.
Der Samstag, an dem wir mal wieder extrem früh aufstehen mussten, stand ganz im Zeichen des ersten Wettkampftages der 110. Deutschen-Leichtathletikmeisterschaften. Bevor es aber unter dem Motto „Leidenschaftlich Kämpfen“ im Braunschweiger Eintracht-Stadion losging, wartete auf uns Lagerteilnehmer noch ein ganz anderes Highlight: Ein Training mit Bundestrainern. Auch hierfür wurden wir wie schon am Donnerstag in drei Gruppen eingeteilt, angeboten wurden Sprint, Sprung und Wurf. Nach dieser kurzen aber sehr lehrreichen Einheit machten wir uns dann aber endgültig auf den Weg zum Stadion, wo die Wettkämpfe schon begonnen hatten. Die erste Entscheidung des Tages fiel im Speerwurf der Herren, im Nieselregen von Braunschweig nahm die Veranstaltung dann langsam an Fahrt auf. Besonders gespannt verfolgten wir den Weitsprung und den 3000 Meter-Hindernislauf der Männer, da die Favoriten in diesen beiden Disziplinen uns für den nächsten Tag zum Athletentalk angekündigt waren.
Um 17.40 Uhr begann dann der Hochsprung der Frauen mit Ariane Friedrich, die auf allen Werbeplakaten zu sehen war und den Wettbewerb schließlich auch klar mit 2.00 Meter gewinnen konnte. Der erste Wettkampftag wurde beschlossen mit den 100 Meter-Finals. Mit Verena Sailer gewann bei den Frauen die klare Favoritin, bei den Männern allerdings mussten wir Bayern leiden, als die beiden schnellsten Deutschlands, beide aus Bayern Alexander Kosenkow nicht halten konnten und nur Dritter und Vierter wurden. Am Abend besuchten einige von uns das in Wolfsburg stattfindende Nena-Konzert, während der Rest einfach seine Freizeit genoss.
Am Sonntag war frühes Aufstehen angesagt. Wir hatten nämlich Athletentalk mit den am Vortag frisch gebackenen Deutschen Meistern Christian Reif im Weitsprung und 3000m-Hindernis-Mann Steffen Uliczka. Wir mussten also schon ganz früh los, um um zehn Uhr in Braunschweig zu sein und den Athleten einige Fragen zu stellen. Wir durften fragen, was wir wollten und erfuhren einiges über ihr Leben und ihre Trainingsgestaltung. Danach konnte man dann noch Autogramme und Fotos ergattern und schon ging es weiter ins VIP-Zelt zu den „Freunden der Leichtathletik“, um mit unserem " Schlachtruf " ein großes Dankeschön auszusprechen, da diese ja das Jugendlager Jahr für Jahr großzügig unterstützen. Nach diesem Zwischenhalt konnten wir dann unsere Plätze auf der Nordtribüne einnehmen und von dort aus den Wettkampf und das sehr gut gefüllte Stadion bestaunen. Die Hauptattraktionen dieses Sonntags waren wohl der Kugelstoß der Männer mit Ralf Bartels, der Diskuswurf mit Robert Harting und der Hochsprung mit Raul Spank.
Um 17.15 Uhr war dann auch an diesem ereignisreichen Tag Schluss und wir konnten begeistert wieder nach Wolfsburg in unsere Jugendherberge zurückfahren. Dort angekommen stand der Abschlussabend auf dem Programm. Jedes Zimmer steuerte seinen Beitrag zum Gelingen des Abends bei, abschließend bedankten wir uns gemeinsam bei den Betreuern und natürlich besonders bei Uta Götze, die all das ermöglicht hatte. Montag früh nach dem gemeinsamen Frühstück war es dann so weit. Zeitversetzt fuhren wir entweder mit dem Auto oder dem Zug zurück nach Hause. Es flossen Tränen und es gab Umarmungen bis zur Erschöpfung, da wir uns alle in den fünf gemeinsamen Tagen doch sehr nahe gekommen waren...