Süddeutsche Meisterschaften Kaiserslautern: Sechs Mal bayerisches Gold bei glühender Hitze
Eine Strapaze ohnegleichen hatten sich Sportler und Betreuer aufgebürdet. Vor allem in den Nachmittagsstunden zeigte das Thermometer an beiden Tagen über 40 Grad, die Schattenplätze rund um die Schulsportanlage waren im wahrsten Sinn des Wortes heiß begehrt. Wenn die Athleten dann aber auf die Bahn mussten, nützten sie die subtropischen und bis auf die Laufwettbewerbe durchaus leistungsfördernden Bedingungen auch zum Teil für Top-Eregbnisse.
Johannes Trefz (LG Stadtwerke München) zählt in diesem Jahr ohne Zweifel zu den stärksten deutschen Viertelmeilern. In Kaiserslautern holte er sich ungefährdet den Titel über 400 Meter bei den Männern in 47,06 Sekunden. Mit einer feinen Leistung in der Hitzeschlacht belohnte sich Felix Hentschel (LG Bamberg) mit Gold über 3000 Meter Hindernis, wobei er mit seiner Siegerzeit von 8:51,80 Minuten um über 30 Sekunden vor dem Zweitplatzierten lag. Die Damen aus dem Freistaat steuerten gleich vier süddeutsche Titel bei, und zwar durch Sprinterin Katharina Eich (DJK Weiden) über 200 Meter in 24,33 Sekunden, Anja Schneider (LG Telis Finanz Regensburg), die trotz der Backofentemperaturen über 5000 Meter antrat und souverän in 16:51,64 Minuten gewann, Julia Hiller (LAC Quelle Fürth), die auf ihrer Paradestrecke 3000 Meter Hindernis in 10:37,53 Minuten triumphierte, sowie Speerwerferin Sarah Leidl (1. FC Passau), deren Gerät auf 51,46 Meter segelte.
Auf der Jagd nach den 70 Metern zog Hammerwerfer Tristan Schwandke (TV Hindelang) in Kaiserslautern erneut trotz eines sehr gutes Ergebnisses (68,55 Meter) und einer konstanten Serie den Kürzeren. Immerhin gab es noch Rang zwei hinter Seriensieger Alexander Ziegler (LG Staufen; 74,18 Meter). Ebenfalls Silber um den Hals gehängt bekamen Anna-Katharina Plinke (LG Telis Finanz Regensburg) über 1500 Meter (4:40,99 Minuten) sowie die 4 x 100 Meter-Frauenstaffel der Startgemeinschaft SWC Regensburg/Weiden/Schwandorf, die nach 47,80 Sekunden ins Ziel kam.
In die Medaillenränge liefen über 800 Meter auch Jamie Williamson (LAC Quelle Fürth) als Zweiter in 1:50,72 Minuten und Gabriel Genck (LG Donau-Ries) als Dritter in 1:51,01 Minuten. Andreas Kölbl (TSV Penzberg) gewann Bronze über 400 Meter Hürden (55,01 Sekunden), ebenso wie die 4 x 100-Meter-Männerstaffel der LG Stadtwerke München (41,43 Sekunden), ihre Geschlechtsgenossen des LAC Quelle Fürth über 4 x 400 Meter (3:17,28 Minuten), Evi Weber (TSV 1862 Erding) im Diskuswerfen mit bemerkenswerten 48,66 Meter, Julia Liedl (SWC Regensburg) über 400 Meter Hürden in 63,37 Sekunden und deren Teamgefährtin Sabine Hoja im Dreisprung (12,17 Meter).
Ob es nur an der Hitze lag, dass beim Kugelstoßen der Männer trotz sieben gemeldeter Teilnehmer lediglich zwei antraten? Hinter 20-Meter-Stoßer Tobias Dahm (VfL Singelfingen; 19,67 Meter) reihte sich der 21-jährige Christian Zimmermann (Kirchheimer SC) mit guten 17,73 Meter dahinter ein. Im Diskuswerfen reichten ihm 50,27 Meter zu Rang fün. Mit absolut vorzeigbaren Leistungen nur kann an den Treppchen-Plätzen vorbei landeten als jeweils Vierte im Speerwerfen der Frauen Magdalena Scheffel (LG Würm Athletik) mit 45,30 Meter, Sabrina Zeug (LG Oberland) mit 13,10 Meter im Kugelstoßen, Manuel Marko (LAC Quelle Fürth) im Hochsprung mit 2,00 Meter und Simon Ziegler (LG Telis Finanz Regensburg) im Stabhochsprung mit 4,80 Meter.Mit Rang fünf zufrieden sein mussten Andreas Plößl (SWC Regensburg) im Hochsprung (1,95 Meter), Sebastian Ratzinger (SWC Regensburg) im Dreisprung (14,06 Meter) und Sinéad Ebert (LAC Quelle Fürth) über 100 Meter (12,18 Sekunden).
Martin Knauer und Jacqueline Sterk holen Gold
Unter den bayerischen U 18-Leichtathleten ragten in Kaiserslautern vor allem zwei heraus: Martin Knauer (LG Stadtwerke München) legte im Kugelstoßen fast zwei Meter Abstand zwischen sich und dem Zweitplatzierten und holte sich souverän die Süddeutsche Meisterschaft mit 17,56 Meter. Bronze ging hier an Dominik Meier (LG Augsburg), der mit 15,60 Meter nur knapp Yannik Yoß ((TSV Schleißheim; 15,57 Meter) auf den vierten Rang verdrängte. Jacqueline Sterk (SWC Regensburg) entschied die Weitsprung-Konkurrenz mit 5,67 Meter für sich und arbeitet sich langsam wieder in Richtung Sechs-Meter-Marke vor. Außerdem gab es für die 17-Jährige noch ein zweites Edelmetall, und zwar Bronze im Hochsprung (1,63 Meter).
Yannik Voß seinerseits revanchierte sich für die entgangene Kugel-Medaille mit dem zweiten Platz im Diskuswerfen und einer neuen persönlichen Bestleistung von 50,16 Meter. Auch Sprinter Nick Przeliorz (TSV Münnerstadt) überraschte mit einer Steigerung auf 10,91 Sekunden über die 100 Meter, was ihm im Finale Silber hinter dem überragenden Milo Skupin-Alfa (LG Offenburg; 10,71 Sekunden) einbrachte. Theresa Leitz (LG Würm Athletik) tat es ihrem Alterskollegen aus dem Freistaat nach und ergatterte ebenfalls Silber über die kurze Sprintdistanz (12,25 Sekunden). Die gleiche Medaillenfarbe gab es für Christoph Claudius Gleixner (LG Landkreis Aschaffenburg) im Hammerwerfen (58,19 Meter), Sophie Nixdorf (DJK Ingolstadt) über 1500 Meter Hindernis (5:32,18 Minuten), Sophia Rommel (TV Sontheim) über 3000 Meter (10:16,24 Minuten) und die 4 x 100-Meter-Staffel der LG Würm Athletik (48,66 Sekunden). Bronze ging schließlich noch an Theodor Schell (TSV Burghaslach), der die 2000 Meter Hindernis in 6:14,66 Minuten zurücklegte.