Eine Frau allein unter Männern: Domenika Mayer (1028) findet auch in dieser Konstellation ihren Weg. Beim Mittwommerlauf in Regensburg verbesserte sie sich gleich um 45 Sekunden über 10 000 Meter und belegte nun Platz eins in der deutschen Rangliste.

Im Ziel: Die Zeit von 32:45,81 Minuten war für die 29-Jährige ein Meilenstein.

Einsam zog Simon Boch zu nächtlicher Stunde seine Runden.

Dominik Notz (rechts) und Tim Ramdane Cherif (Mitte) durften sich über neue Bestzeiten freuen.

Starke Vorstellung: Emma Heckel überraschte bei ihrem ersten 10 000er mit einer spektakulären Zeit.

Anschließend ließ sie sich von ihrem Trainer Joseph Welsch beglückwünschen - mit hygienetechnisch korrektem "Faustshake".

Benedikt Huber (Zweiter von rechts) rang über 800 Meter in einem spannenden Finish Samuel Blake nieder.

Julia Rath (rechts) und Nele Göhl (Zweite von links) lieferten sich einen spannenden Zweikampf. Fotos: Theo Kiefner, Claus Habermann

12.07.2020 10:27 // Von: Kurt Ring/BLV

Domenika Mayer setzt sich mit fulimanter Steigerung an die Spitze der deutschen Bestenliste

Genau zwei Wochen nach ihrer verheißungsvollen 10 000-Meter-Premiere in der Schweiz setzte Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) beim Mittsommerlauf am Oberen Wöhrd noch einmal 45 Sekunden drauf, blieb mit 32:45,81 Minuten erstmals unter 33 Minuten und hätte damit auch das Limit für die ausgefallenen Europameisterschaften in Paris erfüllt. „Danke für’s Organisieren, für’s Motivieren und einfach dafür, dass ihr alle an mich geglaubt habt“, kommentierte die strahlende Siegerin ihr Rennen.

Ihre namhaften Gegnerinnen hatten an diesem wunderbaren Laufabend bei idealen Bedingungen jedenfalls keine Chance: Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin) wurde mit 33:37,84 Minuten Zweite, knapp dahinter Lisa Tertsch (ASC Darmstadt) mit 33:39,13 Minuten. Mayers Teamkollegin Anja Scherl musste am Ende mit ihren 34:06,44 Minuten ein wenig abreißen lassen.

In ihrem Lauf ganz im Alleingang hatte zuvor die erst 18-jährige Emma Heckel (TSV Katzwang 05) aufhorchen lassen: Sie war in ihrem ersten 10 000er bereits nach 35:07,82 Minuten im Ziel – eine Zeit, die im ersten U 20-Jahr in den vergangenen zehn Jahren nur Alina Reh (auf der Straße) toppen konnte. Das Lauf-Talent wird betreut von Joseph Welsch, der einst Anne Kesselring in die deutsche Spitze über 800 Meter geführt hatte.

Im abschließenden Männerrennen preschte der Jahresführende Simon Boch von der LG Telis Finanz schon in den ersten Runden fulminant nach vorne, begann mit 2:43 Minuten auf dem ersten Kilometer etwas zu schnell, musste dann aber nach einer 14:13,40 Minuten bei Streckenhälfte einsehen, dass so ein Alleingang über die 25 Bahnrunden eben doch kein Honigschlecken ist und „heute eben nicht mein Tag war“. Trotzdem reichte das „Auslaufen“ auf den letzten vier Kilometern noch zum Sieg in 29:06,38 Minuten.

Dahinter hagelte es im Verfolgerfeld Bestzeiten en masse. Gleich elf Läufer blieben unter 30 Minuten. In einem faszinierenden Finish holte sich Telis-Mann Dominik Notz den zweiten Platz mit 29:12,78 Minuten vor Kilian Schreiner (ASC 1990 Breidenbach) mit 29:19,53 Minuten und Tim Ramdane Cherif (LG Telis Finanz Regensburg), bei dem die Uhren bei 29:13,79 Minuten stehen blieben. Aus Regensburger Sicht fiel außerdem die eklatante Steigerung von Kevin Key (LG Telis Finanz Regensburg) auf 29:34,03 Minuten ins Auge. Teamkollege Max Zeus gelang ebenfalls ein neuer Hausrekord mit 30:39,47 Minuten.

Auch der dreifache Deutsche Meister Benedikt Huber (LG Telis Finanz Regensburg) kommt auf seiner Paradedisziplin langsam wieder in Schwung. Auf der Zielgerade konterte er im 800-Meter- Rennen mit 1:50,47 Minuten den Australier Samuel Blake (LG Stadtwerke München; 1:50,83 Minuten) aus. Der Bayerische Jugendmeister Julian Öchsl (LG Telis Finanz Regensburg) steigerte sich als Sieger seiner Altersklasse U 20 auf 1:55,10 Minuten. Dies schnellste Zeit aller Nachwuchsläufer ging jedoch auf das Konto von Jakob Stade (Kissinger SC), der sich auf exzellente 1:54,91 MInuten steigern konnte. Das Frauenrennen machten zwei U 18-Jugendliche unter sich aus- Am Ende hatte die Deutsche Jugendhallenmeisterin Nele Göhl (LG Eckental) mit 2:11,18 Minuten die Nase vorn. Die erst 16-jährige Julia Rath (LAC Quelle Fürth) lag mit 2:12,25 Minuten nur knapp dahinter.

Die Organisatoren der LG Telis Finanz Regensburg heimsten für ihren abermals überaus gelungenen Läuferabend sehr viel Lob und Anerkennung ein. „Die Stimmung am Abend unter Flutlicht war wieder einmal grandios, die Rennen sowieso. So muss es sein, so soll es sein“, sagte am Ende LG-Präsident Norbert Lieske, der neben dreistündiger Aufbauarbeit dann auch noch gekonnt das Meeting von 17 Uhr bis fast Mitternacht moderierte.