BM Halle München M/F: Von Hardenberg und Reusch weit, Uphoff, Pfetsch und Askovic schnell
Männer
Bei den Sprints sollte das größte bayerische Nachwuchstalent, das gerade erst aus der U 18 in die U 20 aufgerückt ist und wegen der vermeintlich stärkeren Konkurrenz in die Männerklasse hochmeldete: Jakob Kemminer, im vergangenen Jahr U 18-Europameister über 100 Meter und jetzt im Trikot des LAC Quelle Fürth, belegte im Finale Rang drei hinter Aleksandar Askovic und Fabian Olbert (6,80 Sekunden; beide LG Stadtwerke München). Seine Zeit: 6,86 Sekunden. Dieselbe Platzierung gelang Kemminer über 200 Meter bei den Männer, wo er in einem Triell mit den "jungen Wilden" in 21,70 Sekunden auf dem Bronzeplatz landete. Neuer Bayerischer Meister wurde der erst 19-jährige Karl Gattinger in starken 21,23 Sekunden vor seinem gleichaltrigen Mannschaftskameraden Maximilian Achhammer (21,51 Sekunden; beide LG Stadtwerke München).
Spannend verlief die Entscheidung über 800 Meter, wo Jonas Babinsky (LG Main-Spessart) in 1:53,39 Minuten Fabian Riegelsberger (TSV Gräfelfing; 1:54,02 Minunten) auf den letzten Metern niederrang. Die 1500 Meter gingen an Finn Lenzen (LG Stadtwerke München; 4:08,81 Minuten), während über die 3000 Meter Johannes Weizinger (LG Telis Finanz Regensburg) in 8:25,00 Minuten gegenüber Hannes Burger (LC Buchendorf; 8:27,00 Minuten) die Oberhand behielt. Über 60 Meter Hürden schaffte das gesamte Podium hinter dem überragenden Sieger Nils Leifert (7,87 Sekunden; LAC Quelle Fürth) die Norm für die Deutschen Hallenmeisterschaften. Hinter Leifert warfen sich Lukas Kleinschrodt (TSV 1860 Ansbach; 8,13 Sekunden) und Reza Bahreini (LG Telis Finanz Regensburg; 8,18 Sekunden) ins Ziel. Mit einer Klassezeit holte sich die Staffel der LG Stadtwerke München am Ende des ersten Tages noch den Titel über 4 x 200 Meter. Für die Besetzung Karl Gattinger, Jonas Hügen, Maximilian Brantl und Thilo Traue blieben die Uhren am Schluss bei 1:25,63 Minuten stehen. Silber ging ebenfalls an ein Team der LG Stadtwerke München (1:28,26 Minuten), während der Abonnement-Sieger der vergangenen Jahre. Andreas Janker (LG Röthenbach an der Pegnitz) auch 2025 seinen Titel im 5000-Meter-Bahngehen verteidigte (22,16,31 Minuten) erfolgreich verteidigte.
im Hochsprung reichten Simon Körber (TV Leutershausen) 1,98 Meter zu Gold, während es im Stabhochsprung durch Mario Mönniger (4,60 Meter) und Alberto Lavuente Veron (4,40 Meter) einen Doppelsieg für den TSV Gräfelfing gab. In den horizontalen Sprüngen stach vor allem Benedikt von Hardenberg (LAC Quelle Fürth) im Dreisprung mit neuer Bestleistung von 15,60 Meter hervor, die er gleich zwei Mal mit einer Punktlandung sprang und damit hinter dem in einer anderen Liga spingenden Ex-Europameister Max Heß (17,01 Meter) auf Rang zwei in der deutschen Bestenliste kletterte. In Weitsprung gelang dem 19-jährigen Fabian Kutscha (LG Stadtwerke München) ein Satz über die Sieben-Meter-Marke (7,02 Meter).
Der Altmeister gab bei den starken Männern im Lauf der bayerischen Hallen- und Winterwurfmeisterschaften die Richtung vor. Nachdem Christian Zimmermann zur LG Stadtwerke München und zu Bundesstützpunkttrainer Andreas Bücheler gewechselt war, dominierte er nun sowohl seine Spezialdisziplin Kugelstoßen mit 18,34 Meter) wie auch das Diskuswerfen mit 50,23 Meter klar. Im Hammerwerfen kratzte Linus Liebenwald (UAC Kulmbach) in seinem ersten Jahr bei den Aktiven als Sieger an der 60-Meter-Marke (59,62 Meter), im Speerwerfen wäre Jakob Eberler (LG Landkreis Roth) mit 69,25 Meter trotz der kalten Witterung beinahe ein 70-Meter-Wurf geglückt. Jan Spieker (LG Stadtwerke München) kam ihm als Silbermedaillengewinner mit 66,84 Meter noch am nächsten.
Frauen
Nicht zum ersten Mal bei einer Frauen-Sprint-Entscheidung bei Bayerischen Meisterschaften wurde die schnellste Zeit im Kurzsprint nicht im Finale erzielt. Denise Uphoff (LG Stadtwerke München) gelangen im Zwischenlauf 7,34 Sekunden, womit sie sich auf den sechsten Rang der aktuellen deutschen Bestenliste vorschob. Zum Vergleich: die ehemalige Europameisterin Gina Lückenkemper startete in den USA mit 7,32 Sekunden. Auch Svenja Pfetsch und die frühere deutsche Hallenmeisterin Amelie-Sophie Lederer (beide LG Stadtwerke München) erzielte ihre Bestmarken im Semifinale, nämlich 7,42 und 7,43 Sekunden. Diese Reihenfolge hatte auch im Endlauf Bestand. Uphoff gewann in 7,39 Sekunden vor Pfetsch (7,44 Sekunden) und Lederer (7,46 Sekunden). Über die gesamte, 200 Meter lange Hallenrunde dreht Svenja Pfetsch dann aber den Spieß um und hielt Uphoff in Schach. Mit der Zeit der frischgebackenen Bayerischen Meisterin von 23,73 Sekunden zählt Pfetsch auf Rang zwei der deutschen Bestenliste zu den DM-Medaillenkandidaten. Auf Platz vier folgt freilich schon Uphoff, die starken 23,87 Sekunden eine neue Bestleistung gelang. Dritte wurde mit Elena Schernhardt (LG Festina Rupertiwinkel) die Seminfinalistin der U 20-WM von Lima 2024 (24,12 Sekunden). Herausrangend war die 400-Meter-Marke der inzwischen für den TSV Gräfelfing startenden Irina Gorr (53,88 Sekunden), während sich über die doppelt so langen 800 Meter Valerie Koppler (2:12.53 Minuten), Nele Göhl (2:13,59 Minuten; beide LG Stadtwerke München) und Sarah Bischoff (2:14,39 Minuten; LG Reischenau-Zusamental) einen packenden Dreikampf lieferten. Eva Jahnson (LG Bamberg) hieß die Siegerin über 1500 Meter (4:39,76 Minuten), während Rosalie Hausdorf (LG Stadtwerke München; 9:41,83 Minuten) gegen ihre neun Jahre ältere Teamkollegin Theresa Ortenreiter (9:48,44 Minuten) die Oberhand behielt. Von den Wechselfehlern der favorsierten LG Stadtwerke München und TSV Gräfelfing profitierte über 4 x 200 Meter die LG Augsburg in der Besetzung Katharina Vogl, Nina Bauch, Ella Schmucker und Sonia Keil. Das Schwaben-Quartett holte sich Gold in 1:39,45 Minuten.
Die beiden sind jeweils 26 Jahre jung und zählen längst zu den Abonnement-Siegerinnen bei Bayerischen Meisterschaften: Katharina Wax (SpVgg Niederaichbach) gewann das 3000-Meter-Bahngehen in 17:07,92 Minuten, während Laura Gröll (LG Stadtwerke München) einmal mehr im Hochsprung unüberwindbar blieb und 1,73 Meter überquerte. Zum ersten Mal über die magische Sechs-Meter-Marke sprang Mehrkämpferin Sabrina Reusch (LG Telis Finanz Regensburg), nachdem ihr dies zur einige Mal knapp verwehrt blieb. Im zweiten Versuch gelangen ihr 6,07 Meter. Der Dreisprung ging wenig überraschend an Favoritin Christina Ammer (TuS 1860 Pfarrkirchen), die ihren besten Versuch bei 12,43 Meter in den Sand setzte. Diana Aehle (TSV Gräfelfing) reichten 3,45 Meter, um den Titel zu ergattern.
Sabrina Zeug (LG Oberland) ist inzwischen 32 Jahre jung und sammelt bei Bayerischen Meisterschaften weiter fleißig Medaillen. im Kugelstoßen war es eine goldene (13,50 Meter), während im Diskuswerfen (39,78 Meter) beim Sieg von Simone Schramm (LG Bamberg; 40,87 Meter) sowie im Hammerwerfen (47,30 Meter) hinter der übermächtigen Leonie Liebenwald (UAC Kulmbach; 55,32 Meter) jeweils Silber dazukamen. Im Speerwerfen schließlich konnte Luisa Tremel (LG Stadtwerke München) mit 51,44 Meter endlich einmal wieder an alte, stärkere Zeiten anknüpfen.