Boris Ott, neuer Kreisvorsitzender, Sandra Zacher-Schweigert, stellvertretende Kreisvorsitzende, Hans Erich Haack, zurückgetretener Kreisvorsitzender.

Tristan Schwandke mit Trainer Josef Zillibiller.

16.02.2011 11:25 // Von: Silvia Reich-Recla

Boris Ott führt die Allgäuer Leichtathleten

Der Leichtathletikkreis Allgäu hat einen neuen Vorsitzenden: Boris Ott aus Burgberg. Für die rund 80 Vereinsvertreter aus dem Allgäu kam die Neuwahl des Arztes beim Kreistag der Allgäuer Leichtathleten in Kempten überraschend.

Der bisherige Kreisvorsitzende Hans-Erich Haack (Lindau, seit 2003) wollte aus privaten Gründen schon vor einigen Jahren sein Amt niederlegen und zeigte sich nun sichtlich erleichtert darüber, dass ein engagierter Nachfolger gefunden wurde.

Boris Ott ist ein Neuling in der Allgäuer Leichtathletik-Szene. Der Oberallgäuer kam über seinen 14-jährigen Sohn Lars (früher Immenstadt, jetzt LG Allgäu/Kempten) zur Leichtathletik. Der 43-Jährige war früher Skibobfahrer und will die Zusammenarbeit über die Vereinsgrenzen ausbauen. „Wir müssen unseren Schülern eine sportliche Perspektive geben,“ sagte Ott am Rande des Kreistags. Ihm ist es wichtig, „die Leichtathletik lebendig zu halten“. Zuvor hatte der bisherige Kreischef Haack einen Schwund bei Trainern, Funktionären „und in der Folge auch bei den Athleten“ beklagt. Das sei kein Allgäu-Problem, auch in Österreich und in der Schweiz gebe es sinkende Aktiven- und Trainer-Zahlen.

„Gute Athleten gibt es aber nur, wo gute Trainer sind,“ hatte zu Beginn des Kreistags auch die stellvertretende Vorsitzende Sandra Zacher-Schweigert betont. Die Türkheimerin forderte die Übungsleiter im Allgäu auf, sich fortzubilden, beispielsweise durch den Besuch eines E-Kader-Lehrgangs. „Wenn die Trainer-Kapazitäten im eigenen Verein nicht vorhanden sind, sucht sie in anderen,“ munterte die 38-Jährige, die auch Vizepräsidentin Jugend im Bayerischen Leichtathletikverband ist, auf. Als Beispiel für solch eine Kompetenzbündelung nannte sie die Gründung der LG Allgäu/Kempten, ein Zusammenschluss der Vereine TV Kempten, TSV Durach, TSV Lindau und der Sportclubs der Gemeinde Waltenhofen.

National einen Namen haben sich, so Zacher Schweigert, die Zwillingsschwestern Martina und Julia Riedl (SC Vöhringen) gemacht. Sie zählen zu den schnellsten 200-Meter-Sprinterinnen Deutschlands. Tristan Schwandke (TV Hindelang) wurde zweifacher deutscher Jugendmeister im Hammerwerfen (Winterwurf und DM in Ulm). Ziel des 18-Jährigen ist ein Platz unter den Besten bei der U 20-EM in Estland. Außerdem möchte er den bayerischen Jugendrekord knacken (73,64 Meter), sagte der Gymnasiast beim Kreistag.

Sportwart Peter Wenninger (TV Türkheim) beklagte einen massiven Rückgang der aktiven Leichtathleten. „Der letzte Männerrekord im Stadion, den man verbessert hat, war 1998 im Weitsprung durch Christian Huber vom TV Kempten.“ Der damals 20-Jährige sprang 7,41 Meter.

Schülerwart Christian Hofbauer (TSV Marktoberdorf) wies auf neue Allgäuer Schülerrekorde hin: Im Speerwurf (W 15) durch Maria Frolov vom TV Kempten (35,46 Meter), über 4 x 75 Meter (W 13) durch ein Vöhringer Quartett, das 39,53 Sekunden sprintete, im Hammerwerfen (M 12) durch Pius Ueth (TV Hindelang, 38,12 Meter) und im Mehrkampf (Block Lauf) durch Robin Adelwarth (TV Erkheim), der 2139 Punkte sammelte. Statistiker Horst  Kremel (TSV Blaichach) hob die SG Simmerberg hervor. Bei den A-Schülern heimsten die Simmerberger zwölf Meistertitel ein. Bei den Jugendlichen sei die DJK Memmingen mit 13 Titeln auf dem Spitzenplatz.

Veränderungen im Kreis:

Boris Ott aus Burgberg ist neuer Kreisvorsitzender der Leichtathleten. Der bisherige Vorsitzende Hans-Erich Haack aus Lindau bleibt dem Kreis Allgäu als Ländervertreter der IBL (Internationale Bodensee-Leichtathletik) verbunden. Zudem übernahm er vor kurzem das Amt des IBL-Sportwarts von Karl-Heinz Utz aus Sonthofen, der sich nicht zur Wiederwahl gestellt hatte.

Eugen Buchmüller (SC Vöhringen) ist neuer Jugendwart im Allgäu. Er übernahm die Aufgabe von Hans-Peter Kiechle (TV Kempten 1856).

Hans-Peter Kiechle wiederum ist neuer Kampfrichterobmann, weil Hans-Jörg Fischer sein Amt nach 15 Jahren niedergelegt hat. „Ich bin jetzt 71, es ist schön, wenn man seine Aufgabe an Jüngere weiter geben kann,“ freute sich der Blaichacher.