Neue Bestleistung bringt Goergina Schneid Platz vier im Siebenkampf bei Gehörlosen-WM in Sofia
Vier Wochen vor den Deaflympics laborierte Gina Schneid noch mit Achillessehnenbeschwerden. Zwei Sportärzte hatten Ruhe verordnet. Eine Pause mitten in der Saison war für sie aber keine Option. Also gab es vier Wochen weiteres Training mit Schmerzen, Tabletten, Behandlungen, Massagen, Kühlen mit Eis und Fußbandagen, um in Sofia alles geben zu können.
Am ersten Wettkampftag begann die Zornedingerin über 100 Meter Hürden in Saisonbestleistung von 15,70 Sekunden. Ein guter Start in den Siebenkampf. Danach war der Hochsprung an der Reihe, wo Gina 1,49 Meter schaffte - nochmals Saisonbestleistung. Eine der Schwachstellen der Siebenkämpferinnen stellt von jeher das Kugelstoßen dar. Nach zwei schwachen Versuchen riss sich Schneid noch einmal zusammen, um im dritten und letzten Versuch noch eine gute Weite von 9,14 Meter zu erzielen. Bei den abschließenden 200 Metern wollte sie noch einmal Vollgas geben und kam nach 27,60 Sekunden, was schon nach dem ersten Wettkampftag Rang vier bedeutete.
Am nächsten Vormittag fand zuerst der Weitsprung statt. Eigentlich sollte es der Großangriff auf den dritten Platz werden. Doch Gina landete nur bei 4,70 Meter, erhofft hatte sie sich jedoch mindestens 20 Zentimeter mehr. Der Vorsprung der vor ihr liegenden Russinnen wuchs weiter. Im Speerwurf, Schneids erklärter Lieblingsdisziplin, hatte sie gar mit einer Weite von etwa 40 meter geliebäugelt, kam jedoch nur auf für die enttäuschende 31,15 Meter. Die Chance auf eine Medaille war nun endgültig futsch Beim abschließenden 800-Meter-Lauf schaffte Georgina Schneid dann eine echte Punktlandung: Mit einer Zeit von 2:40,61 Minuten übertraf sie geradeso die 4000-Punkte-Marke. Für Minuten lag sie völlig verausgabt auf der Bahn.
Zwei Tage später nach dem Siebenkampf wollte Gina doch noch die 100 Meter Hürden in Angriff nehmen. Leider verschlief sie den Start etwas und lief mit einer Zeit von 15,74 Sekunden als Dritte ins Ziel, was nicht für das Finale reichte. Einen Tag danach fand die 4 x 100-Meter-Staffel der Frauen statt. Trotz leichter Verletzungsprobleme einer Teamkollegin erreichte "Team Deutschland" das Finale und belegte dort mit einer Zeit von 50,06 Sekunden Rang fünf.
Ein Dank von Gina geht an alle, die in Sofia, aber auch zuhause mit ihr mitgefiebert haben: Vor allem an Heimtrainer Florian Cucu, Familie, Freunde und weitere Fans.