Staffelwechsel des LSC Höchstadt/Aisch / die Münchener U23 Erfolgsstaffel mit Staab, Tent und Mühlpointer / Die Gräfelfinger Mixed-Sieger mit Ochmann, Ngom, Gorr, Riegelsberger / Die Sieger der M40 aus Gräfelfing / Die Siegerinnen der W40 von der LG Main-Spessart / Fotos: Theo Kiefner

11.05.2025 12:59 // Von: Theo Kiefner

DM Langstaffeln: Titel-Hattrick für LSC Höchstadt / Aisch

Nur einen Tag nach den Langstreckenmeisterschaften standen mit den Deutschen Langstaffelmeisterschaften in der Hamburger Jahnkampfbahn die nächsten nationalen Titelkämpfe auf dem Programm. Hier lief es für die bayerischen Athleten nicht immer nach Wunsch, auch wenn ein Titel bei den Männern und einer bei der U23 positiv zu bewerten sind. In den Masters-Klassen wurden fünf Titel gewonnen.

Die 3x1000 Meter der Männer sind eine Pflichtveranstaltung für die Läufer des LSC Höchstadt/Aisch, die immer in Bestbesetzung bestritten wird. Auch Brain Weisheit stand nach seinem guten 10.000-Meter-Lauf vom Vortag wieder an der Startlinie. Als Startläufer der zweiten Höchstädter Staffel setzte er sich zusammen mit seinem Teamkollegen Niklas Buchholz an die Spitze des Feldes. Als Zweiter übergab er an Nick Jäger, Buchholz schickte Adrian König-Rannenberg als Zweiten ins Rennen.  Schnell setzte sich König-Rannenberg an die zweite Stelle hinter Christoph Schrick (Königsteiner LV). Acht Tage nach seinem siebten Platz über 1500 Meter bei den Südamerikameisterschaften in Mar del Plata (Argentinien) übergab König-Rannenberg den Staffelstab als Erster auf Florian Bremm, den Siebten der Hallen-Europameisterschaften über 3000 Meter, der die Führung standesgemäß hielt. Auf der Zielgeraden setzte er sich von Elija Ziem (Königsteiner LV) ab und sicherte seiner Staffel die dritte Goldmedaille in Folge. Mit 7:23,15 Minuten waren die Höchstädter Jungs sogar noch vier Sekunden schneller als im Vorjahr. Maximilian Berger brachte die zweite Staffel auf Rang fünf.

 

Im Gespräch mit leichtathletik.de erklärte Bremm: "Die Temperaturen waren frisch und ich habe mich nicht so gut gefühlt. Als ich nach vorne gegangen bin wusste ich, dass ich das Ding absichern kann." Dass er sich auf der ungewohnt kurzen Strecke in den Dienst seines Teams stellt, ist für ihn selbstverständlich. "Ich laufe am 22. Mai die 5.000 Meter beim Gold-Label-Meeting in Zagreb, da war das hier heute ein guter Durchstart“ ", verriet der amtierende Deutsche Meister auf ebenjener Strecke.

 

Sportlich hatte die 4x400-Meter-Staffel der LG Stadtwerke München mit großem Vorsprung den Titel bei den Männern gewonnen. Carlos Schirmer übergab als Erster an Samuel Werdecker und auch Alessandro Rastelli und Sebastian Kottmann ließen sich nicht von der Spitze verdrängen. Die Freude über den Sieg währte allerdings nur kurz, da die Staffel nach einem Protest von Eintracht Frankfurt disqualifiziert wurde. „Wegen falscher Wettkampfkleidung eines Athleten musste eine Disqualifikation ausgesprochen werden“, hieß es in der Begründung. Samuel Werdecker war mit einem T-Shirt über dem Trikot gelaufen, so dass keine Startnummer zu sehen war. So kam das Quartett des TSV Gräffelfing mit Michael Adolf, Jonas Schroeder, Andreas Kölbl und Fabian Riegelsberger unversehens zur Bronzemedaille.

 

Über 3x1000 Meter der U23 lief es am Ende auf einen Zweikampf zwischen der Staffel des VfL Sindelfingen und der LG Stadtwerke München hinaus. Leopold Staab und Moritz Mühlpointner hatten Tobias Tent in eine gute Position gebracht, doch mit dem Sindelfinger Alexander Stepanov, der 2024 Deutscher Hallenmeister über 800 Meter geworden war, hatte er einen schnellen Mann vor sich. Im Schlussspurt ließ Tent dem Sindelfinger jedoch keine Chance und so ging der Titel mit guten 7:29,53 Minuten in die Bayerische Landeshauptstadt. Bei der U23 sah die 3x800-Meter-Staffel der LG Stadtwerke München lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Sophia Seiter und Valerie Koppler hatten einen Vorsprung auf die Staffel des SC Potsdam herausgelaufen. Nele Göhl konnte dem Spurt von Cäcilia Weimann auf der Zielgeraden nicht mehr standhalten. Mit 6:42,64 Minuten ging die Silbermedaille an die Staffel aus München.

 

In der 4x400 Meter Mixed-Staffel der Männer und Frauen war die erste Staffel des TSV Gräfelfing im schnellsten Rennen dabei und konnte sich im Kampf um die Medaillen gut behaupten. Nach Startläufer Jakob Ngom und Sophie Ochmann schickte Fabian Riedelsberger Schlussläuferin Irina Gorr ins Rennen. Sie konnte den Rückstand auf die beiden führenden Staffeln nicht mehr aufholen, aber den Abstand zur vierten Staffel vergrößern. So gewann sie mit 3:32,74 Minuten die Bronzemedaille und verbesserte ihren eigenen bayerischen Rekord um zwei Sekunden.

 

In der U20 gingen 32 Staffeln in vier Läufen an den Start. Aufgrund der Meldeergebnisse war keine bayerische Staffel im schnellsten Lauf dabei, als es um Titel und Medaillen ging. Drei der sieben bayerischen Staffeln blieben unter dem bayerischen Rekord des TSV Bad Rodach. Das Quartett der LG Stadtwerke München in der Besetzung Ludwig Ritterbusch, Eva Staude, Marc Weidenbach und Liah-Solin Gerich verbesserte als Sechster den Rekord auf 3:40,24 Minuten. Zehnte wurde die Staffel des LAC Quelle Fürth mit Mika Gutsche, Luisa Frehner, Johannes Lorz und Saskia Meysing Estrada in 3:42,66 Minuten. Auch die Staffel des TSV Bad Rodach mit Finn Löffler, Antonia Kräußlich, Till Lorenz und Smilla Bauer blieb als 15. mit 3:44,49 Minuten unter der alten Bestmarke.

 

Bei den 4x400-Meter-Staffeln der Masters M40 und W40 gingen die Titel an bayerische Staffeln. Bei den Männern hatte das Quartett des TSV Gräfelfing mit der M35-Staffel der TSG Bergedorf einen starken Konkurrenten. An dritter Position lief für Bergedorf der 49-jährige Ingo Schultz, Vize-Weltmeister 2001 und Europameister 2002 bei den Titelkämpfen in München. Mit 3:52,50 Minuten waren Stefan Rochelmeyer, Konstantinos Dimitriadis, Florian Popella und Sebastian Kleiner die klaren Sieger in der M40. Bei den Frauen sicherte sich das Quartett der LG Main-Spessart in 4:41,21 Minuten den Titel. Teresa Meder, Ines Dirscherl, Eva-Maria Zink und Christine Pröstler liefen einen deutlichen Vorsprung auf die Staffel des Post-Sportvereins Trier heraus.

 

In der M70 kämpften zwei bayerische Staffeln über 4x400 Meter und 3x1000 Meter um den Titel. Beide Male ging die LG Stadtwerke München als Sieger von der Bahn. Zunächst siegten Ludwig Böck, Peter Steinfeld, Franz Mayer-Gebhardt und Klaus Winkler über 4x400 Meter, dann das Trio Mayer-Gebhardt, Böck und Winkler über 3x1000 Meter. Bei der SVG Ruhstorf / Rott waren Viktor Daudrich und Ludwig Lang nach ihren Siegen über 5000 Meter am Vortag zweimal am Start. Über 4x400 Meter liefen Ludwig Grasmann und Anton Weps in der Staffel. Weps lief auch in der 3x1000-Meter-Staffel.

 

Ohne Konkurrenz sicherte sich die 3x800-Meter-Staffel der LG LK Aschaffenburg mit Rosmarie Eser, Marion Ertl und Edeltraud Ackermann den Titel in der W70. Eine knappe Entscheidung gab es in der W60, hier musste sich das Trio der SVG Ruhstorf / Rott mit Eva-Maria Holzbauer, Brita Niederhofer und Vera Resch der Staffel von Gazelle Pforzheim geschlagen geben.

 

Die 3x1000-Meter-Staffel der Skivereinigung Amberg mit Stefan Helmle als Startläufer sowie Marco Benz und Michael Lang, beide am Vortag über 5000 Meter erfolgreich, gewann Bronze in der M40.