Maren Kock läuft bayerischen 5000-Meter-Rekord und EM-Norm, darf aber nicht nach Zürich fahren
Teamkollegin Corinna Harrer konnte in ihrem ersten 5000-Meter-Rennen mit Platz vier und 15:41,73 Minuten die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Den Männerlauf gewann der langsam wieder in Form kommende Regensburger Philipp Pflieger (LG Telis Finanz) mit 14:01,61 Minuten. Die beiden U 23-Junioren der LG Telis Finanz Regensburg, Valentin Unterholzner und Jonas Koller, steigerten sich als Sechster und Elfter auf beachtliche 14:07,59 und 14:11,60 Minuten. Insgesamt blieben bei idealen Verhältnissen alle sieben Telis-Athleten unter der imaginären 15-Minuten-Barriere.
Großes Rätselraten bis kurz vor dem Start zum Koblenzer Frauenrennen: Starten sie nun mit oder ohne männlichen Tempomacher? Vorausgegangen war ein besonderes Kabinettstückchen des DLV. Das Rennen selbst war eigentlich auf Initiative von Sabrina Mockenhaupt mit afrikanischen Tempomacherinnen hergerichtet für die Jagd nach der EM-Norm. Gut eine Woche vorher verkündete Bundestrainer Wolfgang Heinig, „dies alles sei nicht nötig, man könne die Normenjagd auch im gemischten Rennen mit Männern angehen.“ Also wurden die Pacemakerinnen wieder abbestellt. Fünf Tage vor dem Rennen folgte die Retourkutsche des Verbandes. „Man hätte eine Regeländerung vom April diesen Jahres übersehen, gemischt geht nicht.“
Andere Schrittmacherinnen waren dann in der Kürze der Zeit nicht mehr aufzutreiben. Selbst bis kurz vor dem Start war noch nicht klar, ob nun mit oder ohne gelaufen wird. Am Ende standen dann doch Mockis Bruder Markus und zwei junge Österreicher an der Startlinie. Für Maren Kock hieß dies aber nun: Außer Spesen nichts gewesen. „Ich weiß jetzt, dass ich die Norm laufen kann und werde dies auch in den nächsten Wochen zeigen“, sagte die Regensburgerin dennoch sichtlich zufrieden nach dem Rennen.
Corinna Harrer musste schon vor der 3000-Meter-Marke abreißen lassen und verlor dann zusehend an Boden. Einmal hopp, einmal top zieht sich bei ihr wie ein roter Faden schon durch die ganze Saison. „Wenn ich es wüsste, würde ich es abstellen“, sagte sie resignierend nach dem Rennen. Noch vor drei Wochen hatte sie bei den Deutschen 10 000-Meter-Meisterschaften beide Konkurrentinnen abgezockt und hatte zudem auf der Grundlage der in Aichach erzielten 32:27,75 Minuten auch keinen Normendruck. „Jetzt kann sie sich voll auf die 1500m konzentrieren. Schauen wir mal“, sagte ihr Trainer Kurt Ring.
Philipp Pflieger, sein anderer Schützling muss sich derzeit in jedem Rennen neu erfinden. Nach seinen wenig erbaulichen 8:16 Minuten über 3000 Meter in Salzburg ließ der Regensburger nun schon wieder einen Sieg in 14:01,61 Minuten folgen. Dass es nicht unter die 14 Minuten ging, lag vor allem am wenig aktiven Feld. 600 Meter vor dem Ziel übernahm dann der Telis-Mann das Kommando und zeigte, dass er eigentlich eine andere Klasse ist. „Für mehr reicht‘s nach den wenigen Trainingswochen noch nicht, aber es wird immer besser“, relativierte er später sein Rennen.
Bestzeiten für Gröbl und John
Zwei Deutsche Meister von 2012 sorgten ebenfalls für Aufmerksamkeit. Tobias Gröbl (LG Zusam) gewann vor zwei Jahren sensationell den Crosstitel in Ohrdruf. In Koblenz verbesserte der 31-Jährige nun seine drei Jahre alte Bestzeit auf 14:02,95 Minuten und lief im Spurt bis auf Platz drei vor. Auch Jannika John (LAC Quelle Fürth) wird 2012 als ihr erfolgreichste Jahr bezeichnen. In Kandel holte sie bei der U 23-DM Gold über die Hindernisse. Auch 2014 läuft bis jetzt reibungslos. In Koblenz steigerte die 22-Jährige ihren Hausrekord über 5000 Meter um 50 Sekunden auf 16:19.80 Minuten. „Dieses Mal haben die 5000 Meter sogar richtig Spaß gemacht“ so Jannika John.