Hallen-EM Prag: 3000-Meter-Finale mit Florian Orth, Endstation für Maren Kock und Clemens Bleistein
Maren Kock hat bei der Hallen-EM in Prag den Vorlauf über 3000 Meter nicht überstanden. Mit für sie indisktablen 9:20,79 Minuten wurde die Deutsche 1500-Meter-Meisterin im langsameren zweiten Vorlauf nur Vorletzte und teilte damit das Schicksal ihrer deutschen Teamkollegin Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt), die mit ihren 9:11,01 Minuten aus dem ersten Vorlauf ebenfalls die Segel streichen musste.
Die Regensburgerin orientierte sich in der ersten Hälfte des von der Britin Emilia Gorecka angeführten Rennens zunächst an der favorisierten Russin Yelena Korobkina, die sich am Ende des Feldes einreihte. Als dann vorne die Post abging, unterschätzte Kock wohl die internationalen Gegebenheiten, fiel leicht ab und konnte die Lücke von wenigen Metern zu den fünf führenden Läuferinnen, unter ihnen jetzt auch Korobkina, nicht mehr schließen.
Am Anschluss analysierte Maren Kock bei leichtathletik.de ihr Rennen: "Ich hatte den ersten Lauf verfolgt, der war nicht grandios schnell. Aber wir waren dann irgendwie noch langsamer. Ich habe versucht, mich erst einmal innen aufzuhalten, um nicht so viele Meter zu verschenken. Ich war dann auch relativ weit vorne dran. Dann habe ich den Anschluss aber nicht mehr halten können. Ich war verkrampft im Oberkörper und habe einfach versucht, das noch irgendwie ins Ziel zu retten. Aber die Zeit ist total unter Wert. Das ist natürlich ärgerlich."
Florian Orth muss kämpfen
Bei den Männern über 3000 Meter kam es wie es kommen musste: Nachdem bereits im ersten Vorlauf sehr schnell gelaufen wurde, zögerte in Lauf zwei der favorisierte Türke nicht lange und schlug eine forsche Pace an. Florian Orth hatte fortan alle Hände voll zu tun, um zur Spitze Kontakt zu halten. Am Ende verlor er Meter um Meter gegenüber der enteilten Sechser-Spitzengruppe. Und dennoch reichte es: Die 7:51,16 Minuten, mit denen Orth ins Ziel kam, bescherten ihm Platz elf im Gesamtergebnis und letztendlich das Finale.
"Wir waren wahnsinnig schnell. Wir haben nicht gewusst, was der erste Lauf hatte", erinnerte sich der Wahl-Münchner. "Man hat uns aus dem Callroom geführt, da war noch ein Monitor. Dann standen wir zehn Minuten auf der Stelle und haben die Glocke gehört, hatten aber sonst keine Ahnung. Als wir draußen waren, stand auch nichts mehr auf der Tafel. Deshalb habe ich im Lauf nur gedacht, es muss reichen. Wir hatten ein Höllentempo. Ich habe durchgezählt, ich lag an Position sieben. Die Stimmung ist toll, aber die Trainer kommen da auch nicht an einen ran. Ich bin glücklich, dass es gereicht hat. Für mich ist die Doppelbelastung mit zweimal 3000 Metern etwas Neues. In Karlsruhe habe ich ein bisschen geprobt mit 3000 und 1500 Meter. Aber die anderen müssen das auch schaffen."
Clemens Bleistein hatte sich bei seinem Hallen-EM-Debüt zusammen mit dem Medaillenkandidaten Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) zunächst im Mittelfeld aufgehalten. Während Ringer weiter nach vorne lief und die Kontrolle erlangte, musste Bleistein im hinteren Mittelfeld um den Anschluss kämpfen. Der Münchner beendete das Rennen schließlich als Neunter, verpasste zwar das Finale knapp, hatte aber letztlich mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 7:53,33 Minuten doch noch Grund zum Jubeln. "Es war ein ziemliches Geschubse", bewertete Clemens Bleistein seine Performance. "Die Beine waren nicht so schlecht, es war aber von der Physis her etwas ganz anderes als sonst."