Elke Batschat (rechts) mit ihrem Schützling Lena Malkus.

Engagierte Referentin: In Ingolstadt überzeugte Elke Batschat durch Kompentenz, Leidenschaft und Charme. Foto: Luggi Schütz

04.05.2012 15:28 // Von: Reinhard Köchl

Bundestrainerin Elke Bartschat bei BLV-Trainertagung: Mehr auf den Athleten achten

Es gibt verschiedene Wege zum Erfolg. Sie zu erkennen und entsprechend für den jeweiligen Athleten umzusetzen, ist das Gebot der Stunde. Denn jeder Athlet reagiert auf Belastungen anders, betonte Elke Batschat, DLV-Disziplintrainerin Weitsprung im C-Kader der Männer, bei der Frühjahrstagung der bayerischen Trainer in Ingolstadt. Am Beispiel ihrer Schützlinge Lena Malkus und Tatjana Pinto bei der LG Ratio Münster zeigte Batschat dabei unterschiedliche Vorgehensweisen auf.

Hier die zierliche Sprinterin (Tatjana Pinto), ihres Zeichens Europameisterin mit der bundesdeutschen 4 x 100-Meter-Staffel, dort die robuste Weitspringerin (Lena Malkus), die bereits zu den Top Drei der deutschen Weitsprungszene zählt. Beide liebäugeln sie mit den Europameisterschaften in Helsinki, vielleicht sogar mit den Olympischen Spielen in London. "Durchaus möglich", meinte auch ihre Trainerin Elke Batschat vor einer erlesenen Kreis interessierter bayerischer Trainer in der Vereinsgaststätte der DJK Ingolstadt. Man müsse nur die Trainingsbelastungen individuell auf die Bedürfnisse und die Veträglichkeit der jeweiligen Athletin abstimmen. Dabei legt Elke Batschat stets großen Wert darauf, bei möglichst vielen Trainingseinheiten persönlich anwesend zu sein. "Nur so können Sie feststellen, wie der Sportler auf die einzelnen Einheiten reagiert und ob er nicht einen falschen Bewegungsablauf erlernt." Dem Abarbeiten eines Trainingsplans "per Zettel" erteilte die agile Württembergerin deshalb eine klare Absage.

In einem kurzweiligen und überaus informativen Referat sprach Batschat, die mit ihrem Mann Frank die LG Ratio Münster zu einer echten Leichtathletikbastion im Westen der Republik aufgebaut hat, die erfolgreichen, aber höchst unterschiedlichen Karriereverläufe ihrer beiden prominenten Schützlinge. Dabei wurden neben den Jahresplanungen ausgewählte Wochentrainingspläne sowie konkrete Einheit besprochen. Überaus interessant, sowohl für die bayerischen Weitsprung- und Sprinttrainer, waren die technischen Auffassungen von Elke Batschat zu den einzelnen Disziplingruppen. Dabei gab es überaus rege Diskussionen über den differenzierten Einsatz von koordinativen Übungen, Zugwiderstandsläufen, Krafteinheiten und speziellen Sprungformen. Einen breiten Rahmen nahm auch das so genannte Leistungsvoraussetzungstraining mit Hilfe moderner allgemeiner Trainingsmittel ein.

Andreas Knauer, der leitende Landestrainer des BLV, hatte auf jeden Fall mit der Auswahl seiner Referentin einen echten Volltreffer gelandet. Lang anhaltender Applaus und eine Reihe von Fragen am Ende der Fortbildung stellten unter Beweis, dass der Besuch von Elke Batschat im Freistaat durchaus auf fruchtbaren Boden gefallen ist.