BLV-Trainer Ulrich Steinacker geht in den nächsten Wochen in den Ruhestand. Foto: Kiefner

17.10.2012 20:09 // Von: Jörg Stäcker

BLV-Trainertagung in Oberhaching: Interessante Beiträge und ein Abschied

Die diesjährige BLV-Trainertagung in der Sportschule Oberhaching stand ganz im Zeichen einer erfolgreichen Saison. Franz Wandinger stellte in einem viel diskutierten Beitrag das Training von Bayerns Sprinthoffnung Alexandra Burghardt vor. Olympiatrainer Kurt Ring erläuterte die Voraussetzungen für eine internationale Karriere. Doch auf die Bühne gebeten wurde ein anderer: Ulrich Steinacker, langjähriger Teamleiter Mehrkampf und Stabhoch, tritt in den nächsten Wochen seinen Ruhestand an.

Über 50 Heim- und Landestrainer füllten den Spiegelsaal der Sportschule Oberhaching, um der Saisonanalyse und den Strukturplänen für den nächsten Olympiazyklus von Landestrainer Andreas Knauer und Sportwart Gerhard Neubauer zu lauschen. Mit 587 Punkten konnte sich der BLV im Ranking der drei Deutschen Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid (Aktive), Mönchengladbach (Jugend) und in Kandel (Junioren) den zweiten Rang hinter Nordrhein erkämpfen. Auch in der separaten Wertung der U 20 und U 18 ergab sich identisches Bild: Bayern auf Platz zwei mit 296 Punkten und damit gegenüber 2011 (Platz vier, 265 Punkte) deutlich verbessert.

Eine der erfolgreichsten Nachwuchsathletinnen war dabei Alexandra Burghardt (LAZ Inn), die mit Doppel-Gold in Mönchengladbach sowie Platz zwei mit der 4 x 100 Meter Staffel bei den U 20-Weltmeisterschaften in Barcelona glänzen konnte. Umso erstaunlicher war, welche Trainingsbelastungen bisher erst hinter den Erfolgen der jungen Sprinterin stecken. Das Plenumsreferat ihres Heimtrainers sorgte so für eine hohe Aufmerksamkeit und kontroversen Diskussionen in den anschließenden Koordinationstagungen der anwesenden Teams.

Auch der zweite Hauptreferent stellte eine neue, individualisierende Trainingsform für technikgeprägte Sportarten vor. Professor Dr. Wolfgang I. Schöllhorn (Uni Mainz) schlug mit der Thematik „Differentielles Lernen am Beispiel ausgewählter leichtathletischer Disziplinen in Theorie und Praxis“ ein neues Kapitel der Trainingslehre auf.

Nach über zwölf Jahren Mitarbeit im Bayerischen Leichtathletik-Verband (BLV) tritt Ulrich Steinacker in den nächsten Wochen seinen Ruhestand an. Zuletzt stand Steinacker an der Spitze der Teams Mehrkampf und Stabhochsprung, fungierte als Leichtathletik-Koordinator an der frischgekürten Bayerischen Eliteschule des Sports, der Bertolt-Brecht-Schule Nürnberg, und führte jüngst unter anderem die U 18-Jugendliche Tina Pröger (LAC Quelle Fürth) in die erweiterte Deutsche Spitze im Mehrkampf sowie im Weitsprung. Als Coach der Siebenkampfmannschaft des fränkischen Traditionsclubs um Katharina Winkler und Tina Pröger und als Stützpunkttrainer in Fürth wird Ulrich Steinacker weiterhin der Szene erhalten bleiben.