Wurde ihrer Favoritenrolle in Würzburg vollauf gerecht: Ulrike Mayer-Tancic. Fotos: Kiefner

18.05.2010 17:50 //

Marathonmeisterschaften: Triumph für Mannweiler und Mayer-Tancic

Klaus Mannweiler (LG Team Isartal) und Ulrike Mayer-Tancic (LG Telis Finanz Regensburg) heißen die Bayerischen Meister auf der Marathonstrecke des Jahres 2010. Die Titel wurden am Sonntag im Rahmen des iWelt Marathons in Würzburg vergeben. Während mit Mannweiler eher ein Überraschungssieger den Meistertitel erhielt, gewann mit Mayer-Tancic die Favoritin. Erfreulich für den BLV war die Tatsache, dass die Meisterschaftsteilnehmer die vordersten Plätze des 10. Würzburger Marathons belegen konnten. Ausgezeichnete Leistungen zeigten insbesondere einige Seniorenläufer.

Die Witterungsbedingungen am Sonntagmorgen waren ideal, als der Startschuss für 4000 Sportler fiel. Für fast vier Stunden gehörte die Würzburger Altstadt den Läufern, die zwischen den 42,195 Kilometern oder einem Halbmarathon wählen konnten, und Walkern, deren Strecke zirka 19 Kilometer auf dem Marathonkurs verlief. Nicht optimal werden einige Spitzenläufer auf ihren letzten Kilometern durch die Altstadt jene Hobbyläufer aus dem Halbmarathonwettbewerb und jene Walker bewertet haben, die es zu überholen galt.

Als die bayerischen Spitzenläufer nach knapp 1:18 Stunden in die zweite Hälfte der Strecke gingen, war noch völlig unklar, wem der Bayerische Meistertitel winken könnte. Ein Trio, bestehend aus Klaus Mannweiler, dem Vorjahresmeister Klaus Stübinger (PTSV Rosenheim) und Andreas Janker (DAV Röthenbach), lag deutlich vor den weiteren Meisterschaftsteilnehmern. Aber bereits beim 22. Kilometer wurde die Gruppe gesprengt. Mannweiler konnte sich absetzen und schwenkte dann bei Kilometer 35 als erster Bayer auf den Theodor-Heuss-Damm ein. Mit bereits deutlichem Abstand folgte Klaus Stübinger. Zunächst schien der Sieg von Mannweiler völlig ungefährdet, doch bei Kilometer 38 setzten Muskelkrämpfe ein und der 43-Jährige musste sogar kurz stehen bleiben. Doch der Maschinenbaumechaniker aus Wolfratshausen konnte diese Krise überwinden, nahm seinen Laufstil wieder auf und überquerte mit 2:35:25 Stunden und einer neuen Bestzeit die Ziellinie unweit des Mainufers am Röntgenring. Die beiden Marathonhälften lief Mannweiler mit nur einer Sekunde Unterschied. Mit knapp eine Minute Rückstand erreichte dann Klaus Stübinger als Vizemeister nach 2:36:20 Stunden den Zielkanal. Mit Andreas Janker (2:36:42 Stunden) und Markus Held (2:39:16 Stunden) vom TSV Windeck Burgebrach blieben insgesamt vier Langstreckenläufer aus Bayern unter der 2:40 Stunden-Marke.

„Mit diesem Sieg in einem Stadtmarathon geht ein Traum in Erfüllung“, so drückte Ulrike Mayer-Tancic im Ziel freudestrahlend ihre Emotionen aus. Dass die 45-Jährige die Bayerische Meisterschaft gewinnen würde, war zu erwarten. Dass dies aber auch der Sieg im Würzburger Stadtmarathon und dann mit 3:04:38 Stunden fast punktgenau die gewünschte Zeit würde, hatte die Teamassistentin, die für die LG Telis Finanz Regensburg startet, wohl nicht geglaubt. Und ihr Sieg war ein richtiger Triumphzug: Mit immer noch langem raumgreifenden Schritt lief Mayer-Tancic auf den letzten Kilometern und überschritt mit weit über drei Minuten Vorsprung die Ziellinie. Freilich: Die Konkurrenz der Frauen um die Bayerische Meisterschaft war mit nur neun Läuferinnen eher schwach, aber die zweit- und drittplatzierte bayerischen Läuferinnen, Nadine Hailer (TSV Moosbach) und Irmgard Weidenhiller (SV Kasing), könnten sich mit ihren Zeiten von 3:13:31 Stunden und 3:16:55 Stunden noch unter den ersten 20 bayerischen Marathonläuferinnen in der BLV-Statistik 2011 wiederfinden.

Mit seiner Leistung von Würzburg gehört Klaus Mannweiler natürlich zu den besten bayerischen Marathonläufer in der Klasse M 40. Gleiches kann Klaus Stübinger für die 45- bis 49-Jährigen im Freistaat behaupten. Franz Rudel (SC Memmelsdorf) gewann bei diesen „Bayerischen“ mit einer Zeit von 2:45:02 Stunden in der Klasse M 50 vor Engelbert Walter (SV Mindelzell), der 2:47:05 Stunden für die 42,195 Kilometer benötigte. Beide Seniorenläufer hätten sich mit diesen Zeiten bei den „Deutschen“ unter die Schnellsten ihrer Altersklasse platzieren können. Dies lässt sich auf vom 60-jährigen Manfred Dormann (TV Bad Brückenau) behaupten, der mit 2:50:25 Stunden nun in diesem Jahr seine dritte Bayerische Meisterschaft gewann. Dadurch, dass die Leistungszentren im bayerischen Langstreckenlauf kaum Läufer und Läuferinnen nach Würzburg schickten beziehungsweise am Marathonlauf offenbar kein Interesse haben, fielen die Mannschaftstitel an Vereine in der Region. Das erfolgreichste Marathontrio kam von der LG Team Isartal, es folgte der SV Mindelzell und die Bronzemedaille in der Mannschaftswertung erhielten die Läufer des SC Memmelsdorf.