Tobias Potye gelang in Essing zum Auftakt der Hallensaison eine Steigerung auf 2,08 Meter. Damit ist der U 20-Jugendliche der derzeit beste Hochspringer Bayerns. Foto: Kiefner

08.01.2013 11:54 // Von: Reinhard Köchl

Hochsprung-Meeting Essing: Horak und Potye setzen Glanzlichter auf den Schwingboden

Beste Organisation und hohe Sprünge, nicht zuletzt wegen des leistungsförderneden Schwingbodens: Wer die Turnhalle der Gemeinde Essing (Landkreis Essing) alljährlich für seinen Auftakt zu Hallensaison auswählt, wird in der Regel mit einem guten Resultat belohnt. Der Slowake Peter Horak weiß dies seit Jahren. Am Dreikönigstag überquerte der Dauersieger diesmal 2,23 Meter. Für das Highlight aus bayerischer Sicht sorgte Tobias Potye (FC Aschheim), der sich auf glänzende 2,08 Meter verbesserte.

Dass Peter Horak die Herrenkonkurrenz gewinnen würde, war eigentlich vorne herein klar. Schließlich hält der 29-jährige Olympiastarter aus der Slowakei in Essing den Meeting-Rekord mit 2,26 Meter. Schon im Foyer wurden die Zuschauer mit dieser Höhe konfrontiert. Dort hatten die Essinger unter der Leitung von Jörg Nowy eine Hochsprunganlage aufgebaut, bei der die Latte auf exakt 2,26 Meter lag. Wer wollte, konnte darunter durchgehen. Genau diese 2,26 Meter hatte sich Horak für 2013 vorgenommen, schließlich stellte sie exakt die Qualifikationsnorm für die Hallen-EM in Göteborg dar.

Dabei ließ der Überflieger aus dem Nachbarland die Hochsprung-Fans am Anfang kräftig zittern. Zweimal fiel die Latte schon bei 2,14 Metern, Horak haderte, ging immer wieder zur Anlage, schüttelte den Kopf. Im dritten Anlauf klappte es dann doch. Die danach aufgelegten 2,20 Meter übersprang er im ersten Versuch, genauso wie 2,23 Meter. Jetzt lag die Rekordhöhe von 2,26 Metern auf. Zweimal hatte Horak sie schon gesprungen in Essing. Dieses Mal wurde trotz großer Unterstützung durch die Fans nichts daraus.

„Das sind Höhen, die man bei uns in Bayern nicht sehr häufig sieht“, bilanzierte Jörg Nowy die Solo-Show Horaks. Gerade bei den bayerischen Männern schaue es im Moment nicht so gut aus. Die männliche Jugend gehört dagegen zur deutschen Spitze. Das zeigte vor allem Tobias Potye. Das 17-jährige Aschheimer Riesentalent verbesserte mit 2,08 seine eigene persönliche Bestleistung um einen Zentimeter und scheiterte nur ganz knapp an 2,11 Metern. Dahinter überquerte auch Manuel Marko (LAZ Kreis Würzburg) als Zweiter die Zwei-Meter-Marke (2,02 Meter). Elias Enache (LG Augsburg) wurde mit 1,96 Meter hinter dem Tschechen Matyas Dalecky (2,00 Meter) Vierter, Emanuel Vogel (LG Würm Athletik) kam auf Rang fünf mit 1,93 Meter.

Bei den Männern belegte der 36-jährige Altmeister Markus Rehak (LAC Quelle Fürth) mit 1,93 Meter den dritten Rang hinter dem Tschechen David Kovlsky, der 2,11 Meter überquerte. Hervorzuheben wären auch noch die 1,90 Meter, die in der männlichen U 18 sowohl Christoph Kurz (FC Ascheim) wie auch Sven Glück (TV Schierling) schafften.

Verkehrte Welt bei den Hochspringerinnen: Die größte Höhe ging mit Katharina Winkler (LAC Quelle Fürth) ausgerechnet auf das Konto einer Springerin, die noch der U 18-Klasse angehört. Die Deutsche Blockmehrkampf-Meisterin des Jahres 2011 schwang sich mit 1,73 Meter erfreulicherweise wieder in Dimensionen, die in die Nähe ihres Hausrekordes heranreichen. Ihre Vereinskameradin Miriam Fischer blieb als Zweite mit 1,67 Meter nur unwesentlich zurück. Auch Sophie Beck (LG Stadtwerke München) wusste als Dritte mit 1,64 Meter zu gefallen.

Ebenfalls 1,73 Meter überfloppte die Siegerin in der weiblichen U 20, Nikola Strachova aus Tschechien. Sie verwies Nadine Niemann (LAZ Obernburg-Miltenberg) mit 1,70 Meter auf den Silberrang. Die gleiche Höhe reichte Carina Dörr (Athletik- und Sprintteam München) in der Frauenkonkurrenz zum Sieg. Der größte Satz in der Klasse W 15 gelang Laura Gröll (LG Eckenthal) mit 1,64 Meter.