Veronika Ferg kam in Halle zum ersten Mal über 50 Meter. Fotos: Straub

20.05.2010 13:38 // Von: Reinhard Köchl

Hammerwerfer halten bei Erdgas-Werfertagen in Halle die bayerische Fahne hoch

Einmal mehr die Hammerwerfer setzten bei den Erdgas-Werfertagen in Halle (Sachsen-Anhalt) aus bayerischer Sicht die Akzente. Obwohl die Bilanz für Landeswurftrainer Joachim Lipske nicht ganz so positiv ausfiel wie noch im Jahr zuvor, gab es doch einige durchaus hoffnungsvolle Ansätze für den weiteren Saisonverlauf.

Vor allem Johannes Bichler (SV Achenmühle) bewegt sich in seinem ersten Juniorenjahr mit Riesenschritten in Richtung der 70-Meter-Marke. Der U-20-EM-Teilnehmer von Novi Sad verbesserte seinen Hausrekord in Halle auf starke 66,55 Meter, womit er in der Endabrechung der Junioren-Konkurrenz hinter dem Norweger Eivind Henriksen sowie drei Briten und seinem deutschen Kontrahenten Richard Olbrich (GW Bad Gandersheim; Zweiter mit 68,83 Meter) auf Platz sechs landete. Zwar ist Jerrit Lipske (LG Stadtwerke München) noch die unumstrittene Nummer Eins in Bayern in Sachen Hammerwurf, was der 23-Jährige auch mit einem gute Saisoneinstand von 67,44 Meter untermauerte. Doch Bichler hat seinem Trainingspartner durch die Leistung von Halle bereits den Kampf um den Thron bei den starken Männern erklärt. Lipske durfte in Halle aufgrund seiner Vorjahresleistungen im Hauptfeld mit Weltklassewerfern wie Markus Esser (Sieger mit 78,87 Meter) sowie Sergej Litvinov (Zweiter mit 78,47 Meter) starten, was freilich auch dazu führte, dass nach dem Vorkampf und lediglich drei Versuchen für ihn Endstation war (Rang 13).

Bei der Männlichen Jugend A hatte Johannes Limmer (UAC Kulmbach) im ewigen bayerischen Duell gegen seinen Kontrahenten, den Deutschen Winterwurfmeister Tristan Schwandke (TV Hindelang), einmal mehr die Nase vorne. Während sich Schwandkes Gerät bei 64,80 Meter in den Rasen bohrte (Platz vier), flog der Hammer von Limmer 65,85 Meter weit, was gleichzeitig Rang drei und neue persönliche Bestleistung bedeuteten. Mit dem Männergewicht gelang Limmer obendrein ein Wurf von 52,52 Meter (Elfter bei den Junioren). Severin Bichler (SV Achenmühle) konnte sich als Zehnter bei der A-Jugend ebenfalls auf 57,88 Meter steigern.

Für einen echten Paukenschlag sorgte in der Konkurrenz der Männlichen Jugend B Jonathan Herbst (ATS Kulmbach), der als Zweiter mit 67,33 Meter nicht nur seinen eigenen Hausrekord um gleich sechs Meter nach oben schraubte, sondern auch für eine Verschiebung der Gewichte im Freistaat sorgte. Denn die bisherigen Dominatoren Sebastian Staudacher junior (SV Achenmühle; 62,42 Meter) und Simon Lang (LG Frankenwald/LAV Naila; 60,99 Meter), immerhin Deutscher Winterwurfmeister 2010, landeten als Siebter und Achter im abgeschlagenen Feld. Als Erfolg kann Veronika Ferg (SpVgg Hebertshausen) die Reise nach Sachsen-Anhalt abhaken. Der 18-jährige Schützling von Joachim Lipske schleuderte den Vier-Kilo-Hammer gleich drei Mal über die 50-Meter-Marke, lieferte einen konstanten Wettkampf ab, wobei ihr weitester Versuch bei 52,07 Meter landete und rangierte am Schluss in einem international hochklassig besetzten Feld als drittbeste Deutsche auf dem achten Rang. Bei den Schülerinnen A kam Saskia Merz (TV Hindelang) schließlich mit guten 41,24 Meter auf Platz drei.

Mehr als nur eine Fußnote waren die 55,90 Meter mit dem Speer von Susanne Rosenbauer (TSV 1847 Augsburg), die ihr zu einem respektablen fünften Rang in der Frauenkonkurrenz, noch vor der 60-Meter-Werferin Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen; 54,23 Meter), verhalfen. Bei den Männern belegte der Münchner Stephan Seek (LG Stadtwerke) mit 62,49 Meter Platz sieben vor Markus Stilp (SC Eschenbach; Achter mit 59,44 Meter). Im Diskuswerfen kam die in München trainierende Ulrike Giesa (Hallesche LA-Freunde) bei ihrem „Heimspiel“ in der B-Riege auf 53,29 Meter, was ihr letztlich den vierten Platz einbrachte. Ein großes Talent wächst mit Philipp Hellwich in der Werfer-Talentschmiede des LAZ Kreis Würzburg heran. Der 14-Jährige kam als Sechster in Halle auf ausgezeichnete 50,57 Meter.