Bergläufe erfordern von den Athleten eine ganz eigene Taktik.

21.05.2010 10:02 // Von: Dieter Claus

Alt und jung suchen ihren Meister am Berg

Der Reigen der Bayerischen Meisterschaften außerhalb des Stadions wird am morgigen Samstag mit den Bayerischen Berglaufmeisterschaften der Senioren beziehungsweise der Jugend fortgesetzt. Der Wettbewerb findet im Rahmen des Stoißer-Alm-Berglaufes statt, den es seit dem Jahr 1985 gibt und einigen Läufern und Läuferinnen als Meisterschaft aus dem Jahr 2001 in Erinnerung geblieben ist.

Knapp 200 Bergläufer und Bergläuferiinnen werden um 14 Uhr in Anger am Achner Lagerplatz auf die Strecke geschickt.  Die Athleten müssen auf durchgehend befestigten, breiten Forststraßen in waldreichem Gebiet laufen. Dabei bietet die Strecke den Vorteil einer relativ gleichmäßigen Steigung. Den Streckenrekord mit 30:15 Minuten hält bei den Herren seit 1994 Philipp Kehl (SVO LA Germaringen).  Bei den Damen hat die Marke von Birgit Koch, die für den SC Anger an den Start ging, bisher noch keine Frau unterboten. Ihre Zeit mit 36:59 Minuten hält sich seit 1998. Zirka sieben Kilometer und 670 Höhenmeter trennen Start und Ziel.

Welcher Meisterschaftsteilnehmer wird die Stoißer-Alm als Erster erreichen? Es könnte Stefan Holzner (LG Festina Rupertiwinkel) sein, der mit einer Zeit von 32:47 Minuten auf zehn Kilometer die Bestenliste des BLV 2009 anführt. Eine Medaille wird vermutlich Rolf Keller (SC Haag), der im Vorjahr in der M 40 Dritter wurde, wieder erringen wollen.

 „Für mich ist Albert Herzog von der LG Gendorf Wacker der Favorit in der M 45“, beurteilt Reinmund Hobmaier (PTSV Rosenheim) den Ausgang der Meisterschaft in der M 45. Freilich: Auch Hobmaier könnte sich durchaus in dieser Klasse den Meistertitel erkämpfen, zumal der Streckenverlauf ihm sehr entgegenkommt.

Mit Helmut Strobl (SVO LA Germaringen) steht in der M 50 der amtierende Weltmeister an der Startlinie. „Ich werde versuchen Helmut Strobl so lange wie möglich zu jagen“, teil Anton Gröschl (PTSV Rosenheim) seine Strategie für diese „Bayerischen“ am Berg mit. Mit einem zweiten Platz dürfte der 51-jährige Justizbeamte allerdings auch noch zufrieden sein.

„Ich bin optimistisch, aber es kommt immer auf die Tagesform an“, analysiert Herbert Vogg (TGV Augsburg) seine Meisterschaftschancen. Im laufenden Jahr hat 56-Jährige bereits den Meistertitel in der M 55 über die zehn Kilometerdistanz und im Crosslauf geholt. Hoffnungen auf die Silbermedaille dürfte sich Elmar Fries (TV Geiselhöring) machen können.

Anton Gorbunov (TV Geiselhöring) wurde 1974 Deutscher Meister im Marathonlauf und nahm zweimal an Crosslauf-Weltmeisterschaften teil. In Abwesenheit von Manfred Dormann (TV Bad Brückenau), der dieses Jahr drei bayerische Meisterschaften in der M 60 gewann, hat Gorbunow gute Chancen seinen Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen.

Wer kann Georg Groß (SVO LA Germaringen) am Berg schlagen? Der 72-Jährige hat neulich bei den Berglauf-Europameisterschaften in Spanien Gold geholt. Da dürfte ihm die Titelverteidigung bei diesen „Bayerischen“  keine Mühe bereiten.

Mit einer Silbermedaille kam auch Christine Sachs (TV Geiselhöring) aus Spanien zurück. Über zehn Kilometer musste sich die 53-Jährige bei den Meisterschaften in Bobingen zwar geschlagen geben, aber die Vorjahressiegerin in der W 50, Regina Graf (LLC Marathon Regensburg) ist in die Klasse W 55 aufgerückt. Somit könnten diese beiden erfahrenen Läuferinnen auf der Stoißer-Alm eine Goldmedaille überreicht bekommen. „Ich fühle mich noch angeschlagen, aber werde natürlich mein Bestes geben“, teilte Barbara Stich (LLC Marathon Regensburg) mit. Ihre Hauptkonkurrentin dürfte Waltraud Berger (TG Salzachtal) werden, die im Vorjahr zur Stoißer-Alm nur 39:37 Minuten benötigte. Mit Marcela Loza-Hilares (LLC Marathon Regensburg) geht für den LLC eine weitere Titelaspirantin an den Start. Wenn sie am Samstagnachmittag ihre derzeitige Form zeigten kann, dann müsste mit Regina Graf und Inge Pfauser ein Mannschaftstitel nach Regensburg gehen.

Im Wettbewerb der Weiblichen Jugend gehen drei junge Frauen an den Start. Sie haben sich bereits im Vorjahr bei diesem Berglauf duelliert. Damals gewann Michelle Maier (PTSV Rosenheim) mit großem Abstand vor Barbara Abler (SC Ainring) und Marina Dotterweich (TSV Scheßlitz).