Philipp Pflieger vor Tobias Gröbl.

Corinna Harrer kam erstmals unter 33 Minuten.

Jonas Koller, hier vor Erik Somssich, lieferte ein starkes Rennen. Fotos: Volke/LG Telis Finanz Regensburg

16.03.2013 22:40 // Von: LG Telis Finanz Regensburg

Bayerische 10 000-Meter-Meisterschaften: Philipp Pflieger und Corinna Harrer überragen

Die Sonne schien, es war ein wunderbarer März-Tag, leider aber mit Temperaturen um den Gefrierpunkt dann doch noch ein wenig zu kalt für schnelle 10 000-Meter-Zeiten im Regensburger Uni-Stadion anlässlich der Bayerischen Meisterschaften auf dieser Distanz. Den Umständen Tribut zollend, vereinbarten die Telis-Asse Corinna Harrer und Philipp Pflieger, diesen Meisterschaftslauf in einen flotten Tempo-Dauerlauf umzufunktionieren, was mit veritablen 32:30,41 und 29:39,01 Minuten bestens gelang.

Die „blaue Macht“ hielt sich denn auch insgesamt mit einem Vierfachsieg bei den Frauen und den Junioren U 23 um Meister Jonas Koller (30:29,61 Minuten), sowie einen Doppelsieg bei den U 23-Juniorinnen mit Thea Heim (36:26,28 Minuten) und Steffi Perfler (37:24,01 Minuten) mehr als schadlos. Insgesamt blieben acht Regensburgerinnen unter 38 Minuten.

Eine 3:15 auf dem Kilometer hatten Coco und ihr Coach Kurt Ring vor dem Rennen vereinbart und Corinna Harrer hielt sich vom ersten bis zum letzten Meter an die Marschroute. „Da sind noch gewaltige Reserven vorhanden, ich hab Geschmack an einer Zeit unter 32 Minuten bekommen“, meinte die Regensburgerin sichtlich zufrieden und gar nicht ausgepumpt im Ziel. Dass sie mit der erneuten Steigerung ihres Hausrekordes um fast eine dreiviertelte Minute den Uralt-Landesrekord von Monika Schäfer um die Winzigkeit von knapp drei Sekunden verfehlte, ist am Ende lediglich ein kleiner Schönheitsfehler. Eine immer noch nicht ganz von ihrer Erkältung hergestellte Carolin Aehling (34:04,35 Minuten), eine stark verbesserte Christiane Danner (34:55,85 Minuten) und eine tapfer kämpfende Steffi Volke – sie war beim Einlaufen bös umgeknickt – vervollständigten die Regensburger Frauenpower. Selbst Juliane Straub (37:17,97 Minuten) und Anna Plinke (37:37,05 Minuten) blieben als Sechste und Siebte noch deutlich unter 38 Minuten.

Philipp Pflieger von Beginn an vorne

Von vorne weg zermürbte Philipp Pflieger schon nach wenigen Runden das gesamte Männerfeld und „ist nun schon viel weiter als im vergangenen Jahr zum ähnlichen Zeitpunkt an gleicher Stelle".  Auch bei ihm waren es zwei fast identische Hälften, die er wie ein Schweizer Uhrwerk herunterspulte und dabei auch noch den Zweiten, Tobias Gröbl (LG Zusam) mit 29:52,23 Minuten und den Dritten Tobias Schreindl (LG Passau) mit 29:58,24 Minuten unter die 30 Minuten mitriss. Hinter den beiden Münchnern Johann Hillebrand (30:27,46 Minuten) und Max Meingast (30:29,35 Minuten) überraschte der zweite Telis-Läufer Erik Somssich mit einer tollen Steigerung auf 30:34,01 Minuten und der direkten Qualifikation für die DM Anfang Mai in Bremen.

Im U23-Feld zeigten auch ohne 30:17-Mann Moritz Steininger die Telis-Youngster, wer Herr im Haus ist. Hinter dem überlegenen alten und neuen Meister Jonas Koller gefielen der immer mehr ins Blickfeld rückende Valentin Unterholzner mit 31:34,53 Minuten, ein solide laufender Fabian Alraun (32:06,06 Minuten) und ein sich wieder enorm steigernder Jonas Fischer (32:14,57 Minuten), der das Pech hatte, am Ende die U 23-DM-Norm um weniger als fünf Sekunden zu verfehlen. U 23-Meisterin Thea Heim lief durch ein etwas zu forsches Anfangstempo ins Messer, konnte aber dennoch mit ihrer bisher zweitbesten Zeit, gar nicht mal so weit von ihrem auf der Straße erzielten Hausrekord entfernt, den Titel sicher nach Hause laufen. Steffi Perfler steigerte sich mit einer ganz starken zweiten Hälfte ebenso gewaltig. Dritte wurde hier Maria Paulig (MTV 1881 Ingolstadt).