Spannende Staffelentscheidungen von der U 16-Klasse bis zu den Aktiven wogen in Türkheim die miserablen Witterungenbedingungen mehr als auf. Foto: Köchl

04.06.2013 12:16 // Von: Reinhard Köchl

Bayerische Staffelmeisterschaften in Türkheim bringen trotz Dauerregen 20 DM-Qualis

Die Bayerischen Staffelmeisterschaften entwickeln sich offenbar zu verkappten Wasserspielen. Nachdem bereits im Vorjahr in Fürth Dauerregen und niedrige Temperaturen für grenzwertige Verhältnisse sorgten, sah es bei den diesjährigen Titelkämpfen in Türkheim (Unterallgäu) um keinen Deut besser aus. Dass dennoch rund 20 Mal die DM-Norm unterboten wurde, spricht für die Qualität der Langsprinter und Mittelstreckler aus dem Freistaat, aber auch für die rührigen Ausrichter des TV Türkheim.

Von stimmungsvollen Siegerehrungen über wertvolle Sachpreise, die neben den begehrten Medaillen überreicht wurden, bis hin zu einer warmen Turnhalle, in der sich die regengeplagten Sportler vor und nach ihren Wettkämpfen aufhalten konnten, boten die Türkheimer als erstmaliger Veranstalter von Landestitelkämpfen beste Voraussetzungen. Nur das Wetter stimmte, wie schon erwähnt, nicht. Aber muss die Verantwortung an anderer Stelle gesucht werden. Obwohl die Rundbahn im Unterallgäu frei von Pützen blieb, spürten die Organisatoren indirekt doch die Auswirkungen des Hochwassers, das in Bayern in einigen Regionen für dramatische Entwicklungen sorgte. So blieben beispielsweise Staffeln aus Passau oder von der LG Festina Rupertiwinkel aus nachvollziehbaren Gründen der Veranstaltung fern.

Wer sich trotz der Umstände nach Türkheim begeben hatte, der sah zum Teil hochklassige Wettkämpfe mit spannenden Positionswechseln und erstklassigen Zeiten. Dass bei den Teamwettbewerben auch diesmal wieder die Läuferhochburgen des LAC Quelle Fürth, der LG Telis Finanz Regensburg und der LG Stadtwerke München die Akzente setzen, durfte niemanden überraschen. Dass jedoch ein kleiner Verein wie der TuS Bad Aibling gleich zwei Mal die DM-Norm erfüllte (über 3 x 1000 Meter bei der männlichen U 20 sowie über 4 x 400 Meter bei den Frauen) stach doch ein wenig aus dem Rahmen des Üblichen hervor.

Karlstädter und Münchner Frauen laufen an DLV-Ranglistenspitze

Die Highlights bei den Frauen setzen die 3 x 800 Meter-Staffel der LG Stadtwerke München, die mit exzellenten 6:40,56 Minuten den Titel einfahren konnte, sowie das 4 x 400-Quartett der LG Karlstadt-Gambach-Lohr, das in hervorragenden 3:50,58 Minuten zu Gold stürmte. Die Münchnerinnen in der Besetzung Christina Hering, Kristina ReßlerundTamara Seer bugsierten sich obendrein auf Platz drei in der Deutschen Bestenliste, was für die Titelkämpfe in Rostock durchaus zu Hoffnungen berechtigt, während sich die Karlstädterinnen mit Naomi Hemmelmann, Ines Dirscherl, Mareike Bauer und Corinne Kohlmann sogar an die nationale Spitzenposition über die vier Stadionrunden setzen konnten. Für die Unterfränkinnen war dies freilich nicht der einzige Grund zum Jubeln: Mareike Bauer, Corinne Kohlmann (beide mit einem kräftezehrenden Doppeleinsatz) holte sich zusammen mit Thea Riedmann in der U 23 auch noch Platz eins in der 3 x 800 Meter Staffel in 6:56,39 Minuten. Über 4 x 400 Meter blieb die StG Team Schwaben in 3:59,21 Minuten siegreich.

Bei den Männern hieß der neue Bayerische Meister über 4 x 400 Meter LG Region Landshut. In einem dramatischen Finale schnappte der Landshuter Schlussläufer Thomas Schiller dem Regensburger Mario Sauer in 3:20,28 zu 3:20:34 Minuten mit ganzen sechs Hundertstelsekunden Vorsprung den Titel vor der Nase weg. Nichts anbrennen ließ erwartungsgemäß der TSV Höchstadt/Aisch über 3 x 1000 Meter. Zacharias Wendel, Marco Kürzdörfer und Martin Grau liefen in 7:41,56 Minuten ungefährdet ihre nächstes Bayern-Gold nach Hause. Einen Tick schneller waren jedoch die U 23-Staffeln der LG Telis Finanz Regensburg (Jonas Fischer, Moritz Steininger, Fabian Alraun) und des besagten TSV Höchstadt/Aisch (Tobias Budde, Christian Amon, Konstantin Wedel), die sich ein hartes Duell lieferten, das am Ende etwas überraschend das Regensburger Trio für sich entscheiden in 7:32,10 zu 7:33,58 Minuten für sich entscheiden konnte. Über 4 x 400 Meter bei den U 23-Junioren gab es sogar einen schwäbischen Titelträger in Gestalt der DJK Friedberg (3:22,21 Minuten).

Erfolgreiche Fürther Nachwuchsstaffeln

Souverän und mit großer Effizienz übernahm die LAC Quelle Fürth in Türkheim die Lufthoheit über die männlichen und weiblichen Jugendkonkurrenzen. In der Männlichen U 20 gab es für die Fürther Staffeln jeweils Gold über 4 x 400 (3:25,46 Minuten) und 3 x 1000 Meter (7:55,76 Minuten), beim weiblichen Nachwuchs schnappten sich die Mittelfränkinnen den Titel über 4 x 400 Meter der U 20 (4:01,88 Minuten) und über 3 x 800 Meter U 18 (7:04,76 Minuten).

Einen Favoritensieg gab es in der Männlichen U 18 über 3 x 1000 Meter durch den TuS Bad Aibling, der mit 7:59,85 Minuten noch unter der Acht-Minuten-Marke blieb. Bei der U 16 holte sich die StG Team 54 über 3 x 1000 Meter in 9:08:00 Minuten die dreifach Goldmedaille. Über 3 x 800 Meter bei der Weiblichen U 20 hieß der Sieger TV Bad Kötzting in 6:59,94 Minuten, während bei der weiblichen U 16 die Mädchen des MTV 1881 Ingolstadt in 7:31,48 Minuten den Bayerntitel an die (überschwemmte) Donau holten.

Link zu den Bildergalerien der Augsburger Allgemeine:

http://www.augsburger-allgemeine.de/mindelheim/Bayerns-schnellste-Staffellaeufer-id25504681.html