War bei seinem Länderkampfdebüt mit seiner eigenen Leistung nicht ganz zufrieden: Dreispringer Manuel Ziegler. Foto: Kiefner

23.06.2013 20:04 // Von: Reinhard Köchl/leichtathletik.de

DLV-Team erkämpft sich mit vier bayerischen Startern in Gateshead Silber

Die Auswahl des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) hat bei den Team-Europameisterschaften in Gateshead (Großbritannien; 22./23. Juni) mit 347,5 Punkten Platz zwei belegt. Russland (354,5), nach Tag eins noch einen Punkt hinter Deutschland auf Rang zwei, holte sich mit einem starken zweiten Tag den Platz an der Spitze. Zum Erfolg trugen am zweiten Tag auch Dreispringer Manuel Ziegler (LG Telis Finanz Regensburg) und Jonas Plass (LG Stadtwerke München) in der der 4 x 400-Meter-Staffel bei.

Tags zuvor hatten auch Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) und David Gollnow (LG Stadtwerke München) wertvolle Punkt für das DLV-Team sammeln können. Für Manuel Ziegler begann sein Premiere in der A-Nationalmannschaft dagegen mit einem Hüpfer in die Grube: 13,60 Meter wurden für den verunglückten Versuch gemessen. Bei leichtem bis starkem Gegenwind ging es leider auch nicht viel besser weiter für den US-Studenten, der sich Anfang Juni in Eugene (USA) auf 16,35 Meter gesteigert hatte. In Gateshead landete er in Runde drei bei 15,46 Metern, gleichbedeutend mit Rang elf. Die maximale Punktzahl für Russland holte Aleksey Fyodorov, der im dritten Durchgang 16,70 Meter erzielte. Teddy Tamgho (Frankreich), Hallen-Weltmeister von Doha (Katar) 2010, belegte mit 16,62 Metern Rang zwei, Dritter wurde der Brite Nathan Douglas (16,45 Meter).

In der deutschen 4 x 400-Meter-Staffel kamen gleich zwei Langsprinter der LG Stadtwerke München zum Einsatz. Die britischen Vierteilmeiler machten es ihren Teamkolleginnen nach: Startläufer Michael Bingham setzte sich an die Spitze des Feldes, Conrad Williams, Rhys Williams und Schlussläufer Richard Buck verteidigten diese Position und rannten vielumjubelt in 3:05,37 Minuten als Erste ins Ziel. Im Kampf um Platz zwei wurde es eng und spannend – und mittendrin die deutsche Staffel. David Gollnow übergab an Position zwei das Staffelholz an Eric Krüger (SC Magdeburg), der wiederum wechselte als Zweiter auf Miguel Rigau (LT DSHS Köln), und auch Jonas Plass (LG Stadtwerke München) führte das Verfolgerfeld der Briten von der Spitze weg in die letzte Runde.

Letztendlich hatten der Russe Vladimir Krasnov und der Pole Kacper Kozlowski noch ein paar mehr Körner gespart und führten ihre Staffeln in 3:06,09 und 3:06,18 Minuten auf Platz zwei und drei ins Ziel. Platz vier ging an das DLV-Quartett (3:06,53 Minuten). "Wir sind gar nicht zufrieden", machte David Gollnow seinem Ärger Luft. "Ich bin die ersten 200 Meter nur gegen den Wind gelaufen, da verliert man viel Kraft und Tempo. An den Gesamtstand und was passieren müsste, dass Deutschland noch gewinnt, haben wir gar nicht gedacht. Wir wollen einfach das Beste rausholen, dass uns das nicht gelungen ist, ist bitter."

Was soll's? Die deutsche Mannschaft konnte zwar die Führung nach dem ersten Tag bei der Team-EM nicht verteidigen. Aber auch mit Platz zwei hinter Russland sind die DLV-Verantwortlichen bei dem ersten Härtetest vor der WM im August in Moskau (Russland; 10. bis 18. August) sehr zufrieden.

"Dass es am Ende knapp war, macht uns stolz und zeigt, dass wir zu den Spitzen-Nationen Europas zählen", sagte DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen. "Wir haben bei der Team-EM eine sehr geschlossene Mannschaftsleistung auf hohem Niveau gezeigt. Im kommenden Jahr wird die Team-EM in Braunschweig stattfinden. Der Heimvorteil wird unsere Mannschaft dort sicher beflügeln."

Sieben Einzelsiege

Nachdem die von Kapitän Robert Harting (SCC Berlin) angeführte DLV-Mannschaft nach dem ersten Tag die Gesamtwertung angeführt hatte, zog Titelverteidiger Russland mit insgesamt 354,5 Punkten noch vorbei und sicherte sich den dritten Sieg nach 2010 und 2011. Die 49 DLV-Asse konnten insgesamt in sieben der 40 Disziplinen Einzelsiege verbuchen. "Die Leistungsträger sind auf einem guten Weg", sagte Kurschilgen, obwohl es witterungsbedingt kaum WM-reife Top-Resultate gab.