Sorgte für ein unerwartetes Highlight über 800 Meter: Moses Kibet aus Kenia.

Diesmal war für Malte Mohr beim Meet-IN bei 5,70 Meter Endstation.

Wettkampf bleibt das beste Training: Gleich zwei Mal innerhalb einer Stunde startete Philipp Pflieger in Ingolstadt - und gewann jeweils.

Im Sprint immer noch eine Bank in Deutschland: Christian Blum.

Überraschte auf der 3000-Meter-"Sprintdistanz": Steffi Volke. Alle Fotos: Theo Kiefner

23.06.2013 23:37 // Von: Karl Eberle

Mohrs 5,70 Meter und drei Überraschungs-Kenianer über 800 Meter bilden Highlights beim Meet-IN

Einen stimmungsvollen Leichtathletikabend mit zahlreichen Spitzenleistungen auf internationalem Niveau erlebten rund 500 Zuschauer bei der 12. Auflage des MTV Meet-IN des MTV 1881 Ingolstadt. Neben dem traditionell gut besetzten Stabhochsprung der Männer, bei dem Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) seinen Vorjahressieg wiederholte, setzten vor allem Läufer aus Kenia und Namibia, aber auch deutsche Nationalmannschaftsathleten die Glanzlichter.

Malte Mohr kam mit 5,70 Meter zwar nicht an seine Siegeshöhe von 2012 heran, doch mit vier Springern über 5,50 Meter war das Niveau des Stabhochsprung-Wettbewerbs deutlich besser als im Vorjahr, als 5,43 Meter noch zum dritten Platz gereicht hatten. Mit der Einstellung der geforderten WM-Norm von 5,70 Meter wird der Wahlmünchner Mohr wohl auch dieses Jahr die Tradition fortsetzen, dass der Meet-IN-Sieger beim folgende Großereignis - sei es EM, WM oder Olympia - zu sehen sein wird.

Hinter Mohr stellte Tobias Scherbath (Bayer Leverkusen), der einen sehr starken Eindruck hinterließ, mit 5,60 Meter seine Saisonbestleistung ein. Zwei U 23-Junioren folgten höhengleich auf den Rängen drei und vier. Die Nase hatte dabei der Sindelfinger Florian Gaul vorne. Mit 5,50 Meter steigerte er seine persönliche Bestleistung um zehn Zentimeter und rangierte damit vor Daniel Clemens (Zweibrücken), der mit 5,50 Meter seinen Hausrekord einstellte. Der Dritte des Vorjahres Kim Yoo-Suk (Südkorea) musste sich mit 5,20 Meter den sechsten Platz mit Youngster Jonas Efferoth (Bayer Leverkusen) teilen, Fünfter mit 5,40 Meter wurde der Brandenburger U 23-Athlet Carlo Paech.

"Zugpferd" Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken), der eigentlich für diese Wettkampf zugesagt hatte, war nach seinem Sieg bei einem Meeting in Polen am Mittwoch lediglich in Zivil nach Ingolstadt gekommen.

Völlig unverhofft bekam der MTV 1881 Ingolstadt eine Demonstration kenianischer Stärke im 800- Meter-Lauf der Männer geboten. Moses Kibet und Richard Kiplagat lieferten sich ein bis zum Schluss spannendes Rennen, das Kibet in guten Zeit von 1:46,93 zu 1:47,69 Minuten für sich entscheiden konnte. Die kürzeren Strecken standen ganz im Zeichen der Athleten aus dem südlichen Afrika, die zu den beiden Staffeln auch vier der sieben Sprintrennen für sich entscheiden konnten. So gewann Alysa Conley (Südafrika) die 100 Meter der Frauen in 12,02 Sekunden, die 200 Meter gingen an Globine Mayova (Namibia), die 23,77 Sekunden eine halbe Sekunde schneller als vergangenes Jahr, ihren Vorjahressieg wiederholte.

Bei den Männern überzeugten ebenfalls zwei Langsprinter aus Namibia. Ernst Narib entschied die 400 Meter in 47,84 Sekunden für sich, Jesse Uri-Khob die 200 Meter in 21,30 Sekunden. Hier beeindruckte der blinde Namibier Ananias Shikongo, der geführt von seinem Guide, in 23,03 Sekunden (!) als Fünfter das Ziel erreichte.

Im 100-Meter-Sprint mussten sich die Afrikaner dem mehrfachen deutschen Sprintmeister Christian Blum (TV Wattenscheid 01) beugen, der sich nach einer verkorksten Hallensaison mit Saisonbestzeit von 10,43 Sekunden bei Windstille wieder für das National-Team empfahl. Die 400 Meter der Frauen gingen an Favoritin Karoline Pilawa (LG Stadtwerke München) in 56,00 Sekunden. 

Bei den Männern präsentierte sich EM-Teilnehmer Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) in einer sehr guten Verfassung. Nur eine Stunde nach seinem Sieg über 1500 m in 3:49,40 Minuten sicherte er sich mit einem starken letzten Kilometer den ersten Platz über 3000 Meter in Saisonbestzeit von 8:09,00 Minuten. Auch die Frauen-Siegerzeit von 9:41,60 Minuten seiner Vereinskameradin Steffi Volke konnte sich sehen lassen.