Immer bergauf: Die bayerischen Bergläufer müssen einen Menge leisten, um eine Medaille zu bekommen.

11.07.2013 23:16 // Von: Dieter Claus

Alt und jung suchen in Weitnau zum mittlerweile fünften Mal ihren Meister am Berg

Wie im Vorjahr fahren viele Senioren und Jugendliche am Samstag, 13. Juli, nach Weitnau, um an den Bayerischen Berglaufmeisterschaften teilzunehmen. Der Wettbewerb findet im Rahmen des Hauchenberglaufes statt, der nun in die 31. Auflage geht, stets vorbildlich durch das Team des TV Weitnau veranstaltet wurde und daher bereits fünf Mal den Zuschlag für die "Bayerischen" erhalten hat.

Um 17 Uhr schickt BLV-Vizepräsident Willi Wahl die Bergläufer und -läuferinnen unweit der Weitnauer Kirche auf die Strecke. Die Athleten erwarten 6,8 Kilometer und 509 Höhenmeter. Zunächst wird auf Teer und gekiesten Waldwegen gelaufen. Nach 6,0 Kilometern verengt sich die Strecke und wird äußerst steil. Die Langstreckler laufen dann über Wurzelwerk. Eine Chance zum Überholen gibt es dann noch auf den letzten 600 Metern, wenn die Teilnehmer auf grasigem und nur leicht ansteigendem Weg dem Ziel entgegen streben. Den Streckenrekord mit 28:08 Minuten hält bei den Herren seit 1995 Josef Öhrig. Bei den Frauen hat der TV Weitnau zwei Läuferinnen mit "Bestzeit" dokumentiert: 1992 benötigte Johanna Kunze 33:26 Minuten auf den Hauchenberg, exakt die gleiche Zeit lief vor zwei Jahren die Deutsche Berglaufmeisterin 2011, Lisa Reisinger.

Welcher Meisterschaftsteilnehmer wird 2013 als Erster die Ziellinie erreichen? Gute Chancen haben Thomas Langer (TV Jahn Kempten), Manfred Berkthold (TV Hindelang) und der Nachwuchsläufer Maximilian Zeus (DJK Weiden). Thomas Langer ist immerhin deutscher Vizemeister im Crosslauf 2013, Manfred Berkthold hat sich neulich am Nebelhorn auf einer sehr viel anspruchsvolleren Strecke als in Weitnau als bester Senior platziert und Maximilian Zeus ist der amtierende bayerische Crosslaufmeister in der U 20.

Versucht Winfried Huber (LLC Marathon Regensburg) den Hattrick im Berglauf? Der Mediziner gewann mit 32:33 Minuten am Hauchenberg schon bei den vorjährigen Meisterschaften. Vielleicht wird Martin Hofmann (DJK Weiden) sein stärkster Konkurrent. Hofmann ist schließlich Berglaufmeister der Oberpfalz. Die Entscheidung in der Mannschaftswertung der M 50/55 wird damit unter dem LLC Marathon Regensburg, der DJK Weiden und dem SVO LA Germaringen ausgemacht.

Die Germaringer haben in der M 55 mit Georg Fischer und Wolfgang Leonhard sehr erfahrene Bergläufer, die sich am vergangenen Sonntag am Nebelhorn den Sieg und den zweiten Platz in der M 55 holten. „Dieser Berglauf gibt Straßenläufern eine Chance, und damit fiel der Sieg an Siegfried Haas“, analysierte im Vorjahr am Hauchenberg der passionierte Bergläufer Elmar Fries (TV Geiselhöring) die Entscheidung in der M 55. Auch dieses Jahr hat Siegfried Haas (RSC Neukirchen) gemeldet. Lust auf weitere bayerische Titel hat aber vermutlich auch Franz Prager (LG Passau), der sich Ende April in Ruhstorf auf der Halbmarathonstrecke in der M 55 siegte. 

Spannend wird sicherlich der Wettbewerb in der M 60: Manfred Dormann (TV Bad Brückenau) musste vor einigen Wochen bei den Bayerischen Marathonmeisterschaften in Würzburg erstmals seine Siegesserie bei bayerischen Titeln abreißen lassen. Und Viktor Daudrich (SVG Ruhstorf/Rott) möchte sicherlich seinen Vorjahrestitel verteidigen. In der Teamwertung wird er mit dem SVG Ruhstorf/Rott mühelos das Siegertreppchen besteigen. Wolfgang Huber und Erhard Sprenzinger werden alles geben, so dass die Niederbayern mit einem Mannschaftstitel das Allgäu verlassen können. Immerhin noch 13 Senioren über 70 rennen am kommenden Samstagnachmittag auf den Hauchenberg und beweisen ihre ausgezeichnete Kondition. Der bekannteste Senior davon ist zweifelsohne Georg Groß, der schon bei Berglaufeuropameisterschaften ausgezeichnete Leistungen bewiesen hat.

Schnellste "Seniorin" wird bei diesen Meisterschaften unter Umständen Kerstin Harbich (TSV Oberstaufen). Sie hätte sich sicherlich auch gut gegen Konkurrentinnen der LG Telis Finanz Regensburg geschlagen. Ihre Seniorinnen fehlen in der Frauenkonkurrenz. Mit Barbara Stich und Marcela Loza Hilares (beide LLC Marathon Regensburg) starten zwei der bekanntesten bayerischen Bergläuferinnen in der Klasse der Seniorinnen.

In der W 40 wird es für Christine Schindler (MBB SG Augsburg) sehr schwer, ihren Titel des Jahres 2012 zu verteidigen. Mit Jeannette Sprenzinger (SVG Ruhstorf/Rott) ist nämlich die Vorjahreszweite am Hauchenberg in die W 40 aufgestiegen. Wird Brigitte Schönwälder (LG Stadtbergen) ihre mehrjährigen Erfahrung aus früheren Wettbewerben am Hauchenberg zu einem Klassensieg ausspielen können? Die  51-Jährige hat immerhin noch weitere sieben Konkurrentinnen in ihrer Altersklasse. Bei den Altersklassen ab W 55 können sich alle gemeldeten Bergläuferinnen einen Platz auf dem Siegertreppchen erhoffen. Es finden sich dabei jedoch mehrere Läuferinnen, die sich keinesfalls die Siegermedaille schenken lassen wollen. Mit Christine Sachs (TV Geiselhöring) und Lilo Plener (TV Erkheim) werden nämlich Langstreckenläuferinnen an den Start gehen, die bereits in höherrangigeren Meisterschaften Meriten erworben haben.