Eine starke Delegation: Die Bayern verfügten beim 46. DLV-Verbandstag in Dresden über ein Sechstel aller Stimmen.

17.11.2013 19:17 // Von: Reinhard Köchl

Bayern stimmenstärkste Delegation beim 46. DLV-Verbandstag in Dresden

Mit 30 Stimmen war die bayerische Delegation beim 46. DLV-Verbandstag in Dresden die stärkste Delegation, noch vor Westfalen (28) und Württemberg (21). „Ohne die Bayern geht gar nichts“, umriss ein Delegierter die weißblaue „Hausmacht“ in der sächsischen Hauptstadt, die gut ein Sechstel der 182 Stimmen aus 20 Landesverbänden darstellte. Nicht umsonst wurde deshalb auch mit Dr. Clemens Prokop (Regensburg) ein Bayer mit der überwältigen Mehrheit von 94,5 Prozent erneut zum DLV-Präsidenten gewählt.

Die elfköpfige Delegation unter der Führung von BLV-Präsident Wolfgang Schöppe stellte deshalb in einigen strittigen Fragen des Zünglein an der Waage dar. So brachte Bayern gemeinsam mit einigen anderen Landesverbänden den wegweisenden Antrag ein, dass Mitglieder des Präsidiums des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) künftig nicht mehr auch Präsident eines Landesverbands sein dürfen. Das Präsidium wird insgesamt verschlankt, da der Posten des Vizepräsidenten gestrichen wird. Sollte in Zukunft ein DLV-Vizepräsident oder Athletensprecher zum Präsident eines Landesverbandes gewählt werden, so scheidet er mit dieser Wahl automatisch aus dem DLV-Präsidium aus. Der Hintergrund dieses Antrags, der mit großer Mehrheit angenommen wurde: Präsidiumsmitglieder sollen die Interessen des Gesamtverbands, nicht nur einzelne Landesverbände im Blick haben.

Im DLV-Präsidium wird ferner der Posten des Vizepräsidenten, der bislang der Stellvertreter des Präsidenten war, ersatzlos gestrichen. Das Gesamtpräsidium wird damit um einen Posten kleiner. Auch am Zustandekommen dieser Satzungsänderung war Bayern maßgeblich beteiligt. Der Name „Vizepräsident“ wird aber auch in Zukunft auftauchen, da fortan die früheren Fachwarte diesen Titel tragen.

Neu ist auch, dass die Deutschen Marathon-Meisterschaften nun vom Präsidium vergeben werden. Dem Wunsch des Präsidiums, das auch gerne eigenständig über die Vergabe der Deutschen Zehn-Kilometer-Meisterschaften entscheiden hätte, stimmten die Delegierten jedoch nicht zu. Diese Meisterschaften werden somit wie bisher vom Verbandsrat vergeben.

Eine überwältigende Mehrheit gab es jedoch für den Antrag, dass sich der DLV und seine Mitglieder in Zukunft auch per Satzung dazu verpflichtet, die Entscheidungen des Sportschiedsgerichts und des Internationalen Sportgerichtshof (CAS) anzuerkennen und umzusetzen.

„Breitensport“ wird umbenannt

Auch einige Namensänderungen wurden in Dresden beschlossen. Künftig wird etwa das Wort „Breitensport“ durch den Passus „das Gebiet des nicht olympischen Wettkampfs-, des Gesundheits- und des Präventions- sowie Freizeitsports“ ersetzt. Auch der bisherige Generalsekretär Frank Hensel muss sich künftig an einen neuen Titel gewöhnen; er nennt sich fortan Generaldirektor.

Die Interessen der bayerischen Leichtathletik vertraten in Dresden: Wolfgang Schoeppe (BLV-Präsident), Gerhard Neubauer (BLV-Vizepräsident Leistungssport), Willi Wahl (BLV-Vizepräsident Breitensport), Klaus Hartz (BLV-Vizepräsident Wettkampfwesen), Sandra Zacher-Schweigert (BLV-Vizepräsidentin Jugend), Peter Kapustin (BLV-Geschäftsführer), Jochen Schweitzer (Bezirksvorsitzender Oberbayern), Otwin Hack (Bezirksvorsitzender Unterfranken), Heinz Schrall (Bezirksvorsitzender Schwaben), Josef Zwickenpflug (Bezirksvorsitzender Oberpfalz), Reinhard Köchl (BLV-Pressereferent) und Heidi Pratsch (Beauftragte für Wettkampforganisation des Bundesausschusses Senioren).