Behielt trotz eines rutschigen Rings die Ruhe und holte sich DM-Gold im Hammerwerfen: Domink Maaß.

In der deutschen Nachwuchs-Speerwerferszene mittlerweile eine feste Größe: Veronika Klimek (Zweite von rechts).

Maßarbeit: Katharina Winkler (blaues Trikot) lief über 60 Meter Hürden drei Mal die gleiche Zeit und wurde sehr gute Vierte.

Mit der Einstellung seiner Bestleistung wurde Daniel Troßmann Fünfter im Weitsprung. Alle Fotos: Theo Kiefner

15.02.2014 21:04 // Von: Reinhard Köchl

Jugend-Hallen-Winterwurf-DM, Tag eins: Dominik Maaß holt sich bei Schmuddelwetter Gold

Die Winterwerfer mussten's einmal mehr richten: Nach einem eher durchwachsenen ersten Tag für die bayerischen Athleten bei den Deutschen Jugend-Hallen- und Winterwurfmeisterschaften in Sindelfingen polierten Hammerwerfer Dominik Maaß (LAV Neustadt) und Speerwerferin Veronika Klimek (VfL Waldkraiburg) die weißblaue Bilanz kräftig auf. Beide gewannen in der U 18-Klasse Edelmetall, wobei Maaß mit 59,77 Meter sogar den Deutschen Meistertitel aus dem "Ländle" mit nach Oberfranken nehmen konnte.

Es war ein Wettkampf, den eigentlich kein Hammerwerfer liebt: Schmuddelwetter und ein rutschiger Ring. Statt "Winterwurf" hätte man auch "Regenwurf" als Überschrift dafür wählen können. Einem schienen diese keineswegs leistungsfördernden Bedingungen im Stadion an der Forstwiese in Stuttgart jedoch kaum etwas auszumachen: Der 16-jährige Dominik Maaß ließ sich selbst durch einen Ausrutscher, bei dem er während der Drehung hinfiel, nicht beeindrucken. 60 Meter waren zwar diesmal Fehlanzeige, dem Favoriten aus Bayern reichten am Samstag jedoch 59,77 Meter zu Gold, 33 Zentimeter über der Leistung des Zweitplatzierten Konstantin Steinfurth (LG Eppstein-Hornau; 59,40 Meter).

„Über den Titel bin ich glücklich, über die Weite nicht so ganz“, sagte Dominik Maaß. 60 Meter hätten es für den Schüler von Wurftrainer Martin Ständner schon sein sollen. Dem nassen Ring wollte er allerdings nicht die Schuld geben. Die Goldmedaille von Sindelfingen findet ihren Platz neben einer anderen aus dem Vorjahr: DM-Gold im Gewichtwurf-Dreikampf.

Des einen Glück war des anderen Leid: Während Dominik Maaß knapp die Nase im Meisterschaftskampf vorne hatte, fehlten Alexander Attila Gleixner (LG Landkreis Aschaffenburg) als Viertem mit sehr guten 57,41 Meter nur lächerliche 22 Zentimeter zu Bronze. Diese bekam schließlich Christian von der Gablenz (LV Lemgos/Dangenstorf; 57,63 Meter) umgehängt. Ebenfalls nur mit der undankbaren "Blechmedaille", sprich einem vierten Rang, musste sich trotz tadelloser Leistung bei der weiblichen U 18-Hammerwurf-Konkurrenz Hannah Kraft (TV Hindelang) begnügen. Bei ihren 50,74 Meter fehlten gut 80 Zentimeter zumdritten Rang.

Nieselregen bei Temperaturen um die zehn Grad bestimmten auch das Speerwerfen im Sindelfinger Floschenstadion, das Veronika Klimek (VfL Waldkraiburg) wie im Vorjahr in der U 18-Klasse als ausgezeichnete Dritte beenden konnte. Dabei kam sie mit 48,24 Meter auf ein für die ungemütlichen Witterungsverhältnisse ausgesprochen gutes Ergebnis, das nur von Fabienne Schönig (LG Wipperwürth; 52,50 Meter) und Annika Maria Fuchs (LC Cottbus; 49,91 Meter) übertroffen wurde.

Wesentlich kuschliger war es da schon im Sindelfinger Glaspalast, wo es für den Nachwuchs aus Bayern jedoch zumindest am Samstag noch keine Stockerlplätze zu bejubeln gab. Über 60 Meter Hürden der weiblichen U 20 brachte Katharina Winkler (LAC Quelle Fürth) das Kunststück fertig, drei Mal hintereinander - im Vor-, Zwischen- und Endlauf - eine Zeit von exakt 8,62 Sekunden abzuliefern. Im Finale reichte dies immerhin zu Rang vier. Absolut mit seinem fünften Platz zufrieden sein kann Daniel Troßmann (LG Stadtwerke München). Mit 7,08 Meter stellte der 17-Jährige seine persönliche Bestleistung ein.

Nur knapp das Finale, den Endkampf beziehungsweise den Sprung unter die besten Acht verpassten die drei U 18-Mädchen Louisa Rieger (LG Stadtwerke München) über 400 Meter, Stefanie Aeschlimann (MTV 1881 Ingolstadt) im Dreisprung und Laura Gröll (LG Eckental) im Hochsprung sowie Speerwerfer Justin Polster (TSV Bad Endorf). Rieger verbesserte ihre Freiluftbestleistung sogar auf 57,23 Sekunden, musste jedoch (noch) die Überlegenheit ihrer älteren Konkurrentinnen anerkennen. Aeschlimann fehlte bei ihren 11,83 Meter nur ein Zentimeter, um unter die besten Acht zu kommen. In der Endabrechnung schnitt sie jedoch als zweitbeste deutsche U 18-Jugendliche an. Gröll überquerte als Neunte mit 1,71 Meter die gleiche Höhe wie die Sechstplatzierte. Und Polster kam als Neunter der U 18-Konkurrenz auf durchaus ansprchende 55,87 Meter.