Nicht einmal der heftige Regen konnte den acht Staffelläufern der LG Stadtwerke München den Spaß vermiesen. Die beiden Quartette machen den Bayerntitel zu inoffiziellen Vereinsmeisterschaften.

Zuvor hatten sich die beiden Münchner Staffeln einen harten Kampf geliefert.

Freude über dei verteidigten Titel über 4 x 400 Metergab es zurecht bei der LG Karlstadt-Gambach-Lohr.

Mareike Bauer (rechts) hatte zuvor den Stab auf Schlussläuferin Corinne Kohlmann übergeben.

Stellte sich in den Dienst der Mannschaft: Jannika John half in der Fürther 3 x 800-Staffel. Alle Fotos: Theo Kiefner

31.05.2014 20:31 // Von: Reinhard Köchl

Bayerische Staffel-MS: Fürther nützen ihren Heimvorteil, München kommt mit Top-Viertelmeilern

Trotz Dauerregen gab es am Vatertag bei der Bayerischen Langstaffelmeisterschaft in Fürth eine ganze Reihe guter Resultate. Die meisten Titel gingen dabei auf das Konto des gastgebenden LAC Quelle Fürth. Die besten Leistungen zeigten jedoch die 4 x 400-Meter-Männer der LG Stadtwerke München, die trotz der ungastlichen Bedingungen mit allen ihren Top-Athleten sowohl zwei Staffeln ins Fränkische gekommen waren.

Die 4 x 400-Meter-Staffel der Männer war ohne Zweifel der Höhepunkt einer zwar guten, aber vom Meldeergebnis her nicht unbedingt überragend besetzten Meisterschaft. „Wir haben auf dem Weg zum Meeting in München hier einen Auftakt gemacht“, zeigte sich Bundestrainer Volker Beck von der Leistung der Münchner Staffel erfreut. Auch wenn das Wetter wirklich schlecht war, die Leistungen der Läufer waren es keinesfalls. Die erste Münchner Staffel mit Benedikt Wiesend, Markus Kiefl, Kamghe Gaba und David Gollnow gewann in sehr guten 3:13,74 Minuten vor München 2 mit Marcus Mikulla, Johannes Trefz, Michael Pflüger und Tobias Giehl in 3:16,87 Minuten. Das Quartett des LAC Quelle Fürth mit Adrian König-Rannenberg, Dario Tippmann, Eshetu Zewudie und Mario Saur blieb als Dritter mit 3:19,08 Minuten nur gut eine Sekunde über der DM-Norm.

Möglicherweise ließen die Quelle-Läufer diese Sekunden auch in der 3 x 1000-Meter-Staffel liegen, wo Eshetu Zewudie zuvor schon zum Einsatz kam und seine Farben erneut zu Bronze führte (7:48,62 Minuten). Den Sieg trug die favorisierte Staffel des LSC Höchstadt/Aisch mit Florian Lang, Zacharia Wedel und Martin Grau in 7:37,60 Minuten vor dem TuS Bad Aibling mit Johannes Gremm, Michael Pritzl und Johannes Dietel (7:48,61 Minuten) davon.

Bei den Frauen verteidigte die LG Karlsstadt-Gambach-Lohr souverän ihren Titel über 4 x 400 Meter (3:53,66 Minuten), den Naomi Hemmelmann, Ines Dirscherl, Mareike Bauer und Corinne Kohlmann im Vorjahr - ebenfalls im Dauerregen - im schwäbischen Türkheim geholt hatten, vor dem TSV Friedberg mit Franziska Freiding, Kerstin Hahner, Monika Mayr und Romana Czogalla (4:15,82 Minuten).

Mit sechs Meistertiteln und sechs weiteren Medaillen nützen die Läufer und Langsprinter des LAC Quelle Fürth ihr Heimrecht weidlich. Dabei wagte eine ganze Reihe von Athleten Doppelstarts, um Staffeln überhaupt die Chance zu geben, an den Start zu gehen können. Mit zwei Titeln waren Martin Weinländer und Jamie Williamson auf Fürther Seite die erfolgreichsten Teilnehmer. Über 3 x 1000 Meter kamen beide noch in unterschiedlichen Altersklassen zum Titelehren.

Williamson erreichte als Schlussläufer der männlichen U 18 nach 8:00,22 Minuten das Ziel. Das bedeutete für das Trio Lukas Bühler, Marvin Thomas und Williamson die Norm für die U 20-DM. Martin Weinländer gewann zusammen mit seinem Zwillingsbruder Bernhard und Cagiri Uca den Titel bei der U 20 mit 7:51,07 Minuten erreichte das Trio ebenfalls die DM-Norm. In der 4 x 400-Meter-Staffel der U 20 kamen mit Max Zenger und Filippos Patsidis zwei frische Läufer dazu, mit 3:27,16 Minuten holte sich das Quartett folgerichtig den Titel und die DM-Norm.

Noch härter war die Wettkampfbelastung bei der 21-jährigen Jannika John. Sie hatte am Mittwochabend zuvor in Koblenz mit 16:19,80 Minuten ihre 5000-Meter-Bestzeit um 50 Sekunden verbessert, am Donnerstagnachmittag war sie als Schlussläuferin der 3 x 800-Meter-Staffel erfolgreich. Das U 23-Team des LAC mit John, Stefanie Müller und Ann Kathrin Wiertz setzte sich in 6:49,10 Minuten sicher durch. Auch die 4 x 400-Meter-Staffel der weiblichen U 23 kam mit Müller, Tamara Stüllein, Sinead Ebert und Regina Straub in 3:56,72 Minuten ins Ziel und sicherte sich Vierfach-Gold, ebenso wie die Fürther weibliche U 16 über 3 x 800 Meter. Das Trio Lisa Schuster, Renee Havenga und Pia Scharnagl musste in 7:24,37 Minuten keine Konkurrenz fürchten.

Aus dem blauen Goldmedaillenreigen ausscheren durfte als einziges Quartett die TG 48 Würzburg als Sieger der 4 x 400-Staffel der männlichen U 23 (3:20,04 Minuten).